© Tech 3 - Hinter dem Fahrerfeld für die kommende Saison gibt es noch viele Fragezeichen

© Tech 3 – Hinter dem Fahrerfeld für die kommende Saison gibt es noch viele Fragezeichen

Obwohl mit Saisonende so gut wie alle Fahrerverträge ausliefen, änderte sich bei den drei Werksteams von Honda, Yamaha und Ducati nichts für die kommende Saison. Lediglich Jorge Lorenzo hat seinen Vertrag bei Yamaha noch nicht unterschrieben, es wird noch um Details gefeilscht. Nachdem die Zukunft der sechs Werksfahrer geklärt ist, beginnt sich das Fahrerkarussell bei den Privatteams zu drehen.

Mit Suzuki und Aprilia stoßen zwei weitere Werksteams in die MotoGP. Bei den Kundenteams von LCR, Gresini und Tech 3 gibt es noch viele Fragezeichen. Offen ist auch die Zukunft von Stefan Bradl. Ein Überblick über die aktuelle Lage des Fahrerkarussells.

Honda:
Beim Honda-Werksteam ist alles klar. Marc Marquez verlängerte Mitte Mai seinen Vertrag um weitere zwei Jahre. Er ist für den japanischen Motorradhersteller Erfolgsgarant Nummer eins. 15 Siege in 27 MotoGP-Rennen sprechen eine eindeutige Sprache. Marquez wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch in diesem Jahr Weltmeister. Dani Pedrosa fährt seit 2006 im Werksteam, wurde aber nie Weltmeister. Auch sein Vertrag wurde Anfang Juli verlängert. Die Harmonie im Team stimmt und Pedrosa kann gewinnen, sollte es bei Marquez Probleme geben.

Yamaha:
Schon bei den Wintertests hat sich Valentino Rossi für eine Fortsetzung seiner Karriere entschieden. Nachdem er bei den ersten Saisonrennen konkurrenzfähig war, wurde der Zweijahresvertrag mit Yamaha unterzeichnet. Rossi ist auf der einen Seite der wichtigste Markenbotschafter für Yamaha, auf der anderen Seite ist er nach wie vor schnell.

Anders sieht die Situation bei Jorge Lorenzo aus. Ursprünglich wollte der zweifache MotoGP-Weltmeister einen besser dotierten Vertrag aushandeln. Der schlechteste Saisonstart seiner Karriere veränderten die Situation. Lorenzo wird bei Yamaha bleiben, da Honda und Ducati besetzt sind. Es dreht sich nur noch um Vertragsdetails. Entweder es wird ein Zweijahresvertrag, oder ein Einjahresvertrag mit einer Option auf ein zweites Jahr. Radio Fahrerlager meldet, dass sich Lorenzo die Türe zu Ducati offen halten lassen will.

Ducati:
Bei der World-Ducati-Week in Misano hat Andrea Dovizioso einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben. Man kann davon ausgehen, dass seine Leistungen fürstlich entlohnt werden. Dovizioso ist der beste Ducati-Fahrer. Auch Cal Crutchlow wird seinen Zweijahresvertrag erfüllen. Andrea Iannone bleibt ebenfalls Ducati-Werksfahrer. Offen ist, ob er weiter bei Pramac fährt oder der dritte Mann im Werksteam sein wird.

Tech-3-Yamaha:
Da Valentino Rossi seinen Vertrag verlängert hat, kann Pol Espargaro nicht ins Werksteam wechseln. Der Moto2-Weltmeister wird mangels konkurrenzfähiger Alternativen im Kundenteam Tech 3 bleiben. Yamaha hält große Stücke auf Espargaro. Offen ist, wer die zweite M1 fahren wird. Teamchef Herve Poncharal sieht sich nach einem Ersatz für Bradley Smith um. Die Zukunft des Briten ist komplett offen. Ist Dominique Aegerter ein Kandidat?

LCR-Honda:
Der Platz von Stefan Bradl wackelt gehörig. Ein Podestplatz in zweieinhalb Jahren MotoGP ist für einen neuen HRC-Vertrag zu wenig. Außerdem ist er nur WM-Neunter. Lucio Cecchinello würde gerne neben der RC213V eine Open-Honda einsetzen. Dazu wird es aber nicht kommen, weil Honda auch 2015 nicht mehr als vier Production-Racer zur Verfügung stellen wird. Außerdem ist die Finanzierung fraglich. Heißer Kandidat für die Nachfolge von Bradl ist Moto3-Nachwuchsmann Jack Miller, den HRC für die Zukunft aufbauen will. Miller betonte am Sachsenring, dass er keinen „bindenden“ Vertrag mit dem Moto2-Team Marc VDS hat. Die endgültige Entscheidung trifft HRC.

Gresini-Honda:
Fausto Gresini wird auch im kommenden Jahr eine RC213V und eine Open-Honda einsetzen. Dem Vernehmen nach muss sich Alvaro Bautista verabschieden und wahrscheinlich übernimmt Scott Redding die Factory-Honda. Der zweite Fahrer ist offen.

Forward-Yamaha
Giovanni Cuzari muss für die nächste Saison zwei Fahrer suchen. Colin Edwards beendet in Valencia seine Karriere und Aleix Espargaro wechselt zu Suzuki. Der Spanier hatte zwar einen Forward-Vertrag für die nächste Saison. Er enthielt aber eine Ausstiegsklausel, sollte ein Werksteam anklopfen. Cuzari hat großes Interesse an Stefan Bradl. Steigt womöglich Mattia Pasini vom Moto2-Team auf? Auch Dominique Aegerter wird als Kandidat gehandelt.

Aspar-Honda
Jorge Martinez wird auch im kommenden Jahr den Production-Racer von Honda einsetzen. Er wird mit pneumatischen Ventilen ausgestattet, wodurch der Motor deutlich stärker sein soll – die bisherige Achillesferse der RCV1000R. Nicky Hayden wird bleiben. Offen ist, ob auch der Japaner Hiroshi Aoyama erneut von HRC im Aspar-Team untergebracht wird.

Suzuki:
Suzuki kehrt im kommenden Jahr mit einem neuen Prototypen in die MotoGP zurück. Testteam-Manager Davide Brivio hat sich die Dienste zweier Spanier geangelt. Mit Aleix Espargaro und Maverick Vinales werden zwei große Talente für Suzuki fahren. Die offizielle Bestätigung wird für die kommenden Tage erwartet – Update: Aleix Espargaro ist fix

Aprilia:
Aprilia wollte ursprünglich 2016 mit einem neuen Prototypen in die MotoGP zurückkehren. Jetzt bahnt sich aber an, dass die italienische Marke schon 2015 zurückkehrt und aller Voraussicht nach die Plätze von Paul Bird Motorsport übernimmt. Da noch kein neuer Prototyp gebaut wurde, soll Aprilia zunächst eine überarbeitete Version der ART einsetzen. Alvaro Bautista und Eugene Laverty sollen die beiden Fahrer werden.

Paul Bird:
Es ist offen, ob Paul Bird weiterhin am Ende des Feldes fahren will, oder seine beiden Startplätze an Aprilia verkaufen könnte.

Ioda:
Offen ist, wie es überhaupt mit dem Team von Giampiero Sacchi weitergeht. Der Vertrag mit Hauptsponsor Octo läuft nur noch bis Saisonende. Sacchi könnte seine beiden Startplätze an Aprilia oder Suzuki verkaufen.

Avintia:
Das spanische Avintia-Team verabschiedet sich mit Saisonende von der nicht konkurrenzfähigen Kawasaki und bezieht Kundenmotorräder von Ducati. Ob Hector Barbera und Mike di Meglio bleiben, ist offen. Durch die Ducati-Motorräder, die auf dem technischen Stand der Werksbikes von Ende 2014 sein werden, entwickelt sich Avintia zu einer interessanten Option. Ist Dominique Aegerter, der für Avintia in Barcelona getestet hat, ein Kandidat?

Cardion AB
Karel Abraham senior wird auch im kommenden Jahr ein Team für seinen Sohn betreiben und die Honda RCV1000R einsetzen.

Text von Gerald Dirnbeck

Motorsport-Total.com
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