Valentino Rossi - © LAT

© LAT – Rossi ist bezüglich der Entwicklung der Yamaha M1 nicht gerade optimistisch

(Motorsport-Total.com) – Während Johann Zarco mit der zwei Jahre alten Kunden-Yamaha von Tech 3 beim Grand Prix von Spanien in Jerez de la Frontera auf das Podium fuhr, war für die Werkspiloten Valentino Rossi und Maverick Vinales nicht mehr als die Plätze fünf und sieben zu holen.

Dass es überhaupt zu einer Top-5-Platzierung gereicht hat, lag nicht zuletzt am spektakulären Crash, der in der 18. von 25 Runden die beiden Ducati-Piloten Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo sowie Honda-Pilot Dani Pedrosa aus dem Rennen riss.

Rossi äußert sich nach Platz fünf verhalten zufrieden, hat aber mit Blick auf die weitere Saison schon eine böse Vorahnung: „Nachdem mein Tempo an diesem Wochenende positiv war, bin ich Fünfter geworden. Damit bin ich recht glücklich. Es ist aber keine gute Neuigkeit, nach einem Rennen wie diesem glücklich zu sein. Denn unsere technische Situation ist nun mal wie sie ist. Es ist aber streckenabhängig. Auf manchen Strecken leider wir mehr als auf anderen.“

Damit spricht Rossi auf die Schwachstellen der 2018er Yamaha M1 an. „Ich hoffe, dass uns Yamaha maximale Unterstützung gibt, um konkurrenzfähig zu sein, denn mein Rennen heute war gut, aber ohne den Zwischenfall vor mir wäre ich Achter geworden. Das ist momentan unser Limit“, klagt der Italiener.

„Nur die Spitze des Eisbergs“
Woran es der M1 derzeit am meisten fehlt, macht „The Doctor“ mit einer Prozentangabe fest: „25 zu 75 Prozent“ nennt er als Verhältnis für „Mechanik zu Elektronik“. Einige MotoGP-Teams, wie Yamaha und Honda, bleiben noch über Nacht in Jerez, um am Montag den ersten offiziellen Testtag seit dem Saisonauftakt zu absolvieren. Doch Rossi hat kein besonderes gutes Gefühl.

„Wir bekommen für morgen ein paar neue mechanische Teile. Wenn wir aber nur an den 25 Prozent arbeiten, dann ist das so, wie wenn man nur an der Spitze des Eisbergs arbeitet, aber alles das, was unter der Wasseroberfläche liegt, außer Acht lässt“, bedient sich Rossi mit Blick auf die technische Weiterentwicklung des Bikes eines bildlichen Vergleichs und fügt hinzu: „Soweit ich das verstehe, braucht es vor allem Zeit.“

Teamkollege Vinales, der im Rennen zwei Positionen hinter Rossi ins Ziel kam, nachdem er eine Position hinter diesem gestartet war, sieht es ganz ähnlich: „Ich habe heute 100 Prozent gegeben, um Siebter zu werden. Wären die Fahrer vor uns nicht gestürzt, dann… Es fällt momentan einfach schwer, etwas positiv hervorzuheben. Es sieht so aus, als wäre die Elektronik derzeit unser Hauptproblem. Solange sich da nichts verbessert, können wir uns bestimmt nicht steigern.“

Weltrekord in Runde 15
Immerhin: Was Rossi betrifft, so hat dieser auf dem Weg zu seinem fünften Platz im Rennen einen absoluten Weltrekord aufgestellt. In der 15. Runde machte der Italiener über seine gesamte Karriere in der Motorrad-WM gerechnet eine Distanz von 40.075 Kilometern voll. Damit hat Rossi bildlich gesprochen seit 1996 nun einmal den kompletten Erdumfang auf dem Renn-Motorrad zurückgelegt. Dieser Rekord ging angesichts der Probleme im Yamaha-Lager aber nahezu unter.

Ergebnisse MotoGP Jerez 2018

MotoGP Q2 Jerez 2018 - © www.motogp.com

MotoGP Q2 Jerez 2018 – © www.motogp.com

Text von Mario Fritzsche, Matteo Nugnes & Oriol Puigdemont

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