Daniel Pedrosa, Marc Marquez © Repsol

© Repsol – Marc Marquez (93) fand einen Weg an Dani Pedrosa (26) vorbei und stürzte dann

In Mugello sah Marc Marquez erstmals in seiner MotoGP-Karriere nicht die Zielflagge. Nach turbulenten Trainingstagen mit drei Stürzen setzte sich der Honda-Werksfahrer aber auch im Rennen in Szene.

Von Startplatz sechs katapultierte sich Marquez beim Start direkt auf Rang drei nach vor und setzte sich im Windschatten von Jorge Lorenzo (Yamaha) und Dani Pedrosa (Honda) vom Rest ab. Mit Fortdauer des Rennens konnte Lorenzo die beiden Honda-Fahrer abschütteln und dem Sieg entgegen fahren.

Dafür entbrannte ein teaminternes Duell um Platz zwei. Marquez schnappte sich Pedrosa und war auf Kurs zu seinem nächsten Podestplatz. Drei Runden vor dem Ziel ging allerdings alles schief und die RC213V lag in Kurve sieben im Kiesbett. „Ich bin sehr enttäuscht. Wir hatten an diesem Wochenende viele Probleme, aber trotzdem konnte ich im Rennen um einen Podestplatz kämpfen. In den letzten fünf Runden versuchte ich ihn zu überholen, weil ich mich auf dem Bike sehr gut fühlte“, schildert der Rookie. „Ehrlich gesagt ist mir ein Fehler unterlaufen, aber ich weiß nicht welcher.“

„Wir haben die Daten überprüft und es sieht alles genauso aus wie in der Runde zuvor. Wir dürfen nicht vergessen, dass es mein erstes Jahr ist. Solche Dinge können manchmal passieren“, sieht es Marquez realistisch. Im Kiesbett ärgerte er sich und stapfte wütend davon. Warum probierte er nicht weiterzufahren? „Das Motorrad hatte Schäden, deshalb habe ich es nicht probiert. Normalerweise kann ich Stürze retten, wenn mir das Vorderrad wegrutscht. Diesmal sind mir aber beide Reifen weggerutscht. Ich versuchte es zu retten, aber es war unmöglich. Ich versuchte es, aber es war nicht möglich.“

Wollte er nach dem Überholmanöver gegen Pedrosa noch Druck auf Lorenzo ausüben? „Lorenzo einzuholen war unmöglich. Ich wollte mir ein Polster auf Dani herausfahren. Auf der Boxentafel sah ich das Signal +1 und dachte mir, dass ich jetzt ruhiger fahre und es kontrolliere. Ich weiß nicht warum ich gestürzt bin, aber mir ist sicher ein Fehler passiert. Jorge war zu weit weg.“

Diesmal ist Marquez das Talent ausgegangen. Zuvor setzte er sich wieder stark in Szene und übte auf Pedrosa großen Druck aus. Schließlich gelang ihm auch das Überholmanöver. „Es gab die Möglichkeit ihn schon früher zu überholen, aber ich war sehr müde, als ich Lorenzo und Pedrosa folgte. Als Pedrosa langsamer wurde, war es für mich gut, denn ich hatte hauptsächlich in Linkskurven Mühe, weil ich alles mit der linken Hand machte.“

Viel hinter Lorenzo & Pedrosa gelernt
„Mir tat auch das Bein weh“, sagt er über die Nachwirkungen seines Hochgeschwindigkeitssturzes vom Freitag. „Im Training hatte ich keine Probleme, aber bei mehr Runden spürte ich es. Ich versuchte für die letzten Runden Kraft zu sammeln.“ War Marquez deutlich schneller als Pedrosa? „Ich war hinter ihm müde, weil Mugello sehr schwierig ist. Als ich hinter ihm fuhr, war es für mich sehr einfach. Als ich ihn überholte, fühlte ich mich auch sicher, aber mir ist ein Fehler unterlaufen. Mir ist gleichzeitig das Vorder- und Hinterrad weggerutscht.“

Durch diesen Nuller ist sein WM-Rückstand bereits auf 26 Zähler angewachsen. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass der 20-Jährige nach furchterregenden Stürzen wieder auf das Motorrad steigt und sofort wieder schnell ist. „Vier Stürze an einem Wochenende sind zu viel. Der erste Crash war dumm, der zweite war dann der heftigste. Beim dritten Sturz bin ich von der Linie abgekommen und dann im Kiesbett umgefallen. Ich habe aber viel gelernt.“

„Unter dem Strich sind mir zwei Fehler passiert, im Rennen und im Training auf der Geraden. Ich weiß aber, was passiert ist“, analysiert der Rookie. Auch im Rennen hat Marquez viel für die Zukunft mitgenommen: „Ich habe an diesem Wochenende viel gelernt, hauptsächlich im Rennen. Es ist eine der schwierigsten Strecken. Hinter Jorge und Dani habe ich viel gelernt. Mit dem Motorrad und der Abstimmung hatte ich hier Mühe. Es war aber nicht nur die Abstimmung, sondern auch mein Fahrstil.“

„Als ich Dani und Jorge nachgefahren bin, habe ich viele gute Dinge für die Zukunft gesehen.“ Kann er diese Dinge kopieren? „Ja, das will ich bei den nächsten Rennen probieren. Hier gibt es viele Richtungswechsel, bei denen ich mir noch schwer tue. Deshalb habe ich viel gelernt. In der letzten Kurve sind sie zum Beispiel eine andere Linie gefahren. Ich werde aber nicht verraten, was ich gelernt habe.“

Text von Gerald Dirnbeck

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