Casey Stoner © Repsol

© Repsol - Weltmeister Casey Stoner gibt auch in Jerez das Tempo mit seiner Honda vor

Am heutigen Freitag gingen die dreitägigen Testfahrten in Spanien los. Erstmals fuhren in Jerez alle Fahrer, die in der MotoGP-Saison 2012 aufeinandertreffen werden. Nach dem ersten Testtag zeigte sich, dass Honda und Yamaha in etwa auf Augenhöhe sind, während Ducati noch Aufholbedarf hat. Es kam auch zum ersten richtigen Aufeinandertreffen der neuen Claiming-Rule-Teams und der reinrassigen Prototypen.

Der Abstand war gar nicht so groß, wie er von manchen Beobachtern im Vorfeld vermutet wurde. Randy de Puniet konnte mit der Aprilia zwei Prototypen hinter sich lassen und war nur um eine Zehntelsekunde langsamer als Valentino Rossi mit der neuen Ducati GP12.

An der Spitze entwickelte sich ein Zeitenduell zwischen Casey Stoner (Honda) und Jorge Lorenzo (Yamaha). Der Spanier war zu Mittag, als warmes und klares Wetter herrschte, der Schnellste. Am späten Nachmittag zogen allerdings Wolken auf und die Temperaturen sanken. Schließlich katapultierte sich der Weltmeister in 1:39,146 Minuten an die Spitze. Lorenzo war um 0,273 Sekunden langsamer und reihte sich an der zweiten Stelle ein. Während sich Stoner einmal mehr um die Beseitigung des Chatterings an der RC213V kümmerte, feilte Lorenzo an der Elektronik der M1, damit das Verhalten bei der Beschleunigung besser wird.

Auf den weiteren Plätzen folgten ihre Teamkollegen. Dani Pedrosa (Honda) fehlten 0,433 Sekunden und Ben Spies hatte einen Rückstand von 0,838 Sekunden. Die Werksteams gaben erwartungsgemäß das Tempo vor. Auch das Yamaha-Kundenteam Tech 3 präsentierte sich stark. Cal Crutchlow wurde Fünfter und blieb als letzter Fahrer innerhalb einer Sekunde zu Stoner. Andrea Dovizioso arbeitete an der Elektronik der M1. Der Italiener fühlte sich aber krank und konnte nicht das Optimum herausholen. Deshalb reihte er sich an seinem 26. Geburtstag als Achter ein.

Rossi hat Probleme mit der GP12

Das Ducati-Team wurde heute mit der bitteren Wahrheit konfrontiert: Die neue GP12 war in Jerez nicht konkurrenzfähig und lag weit hinter Honda und Yamaha zurück. Nicky Hayden fehlten 1,366 Sekunden auf Stoner. Das bedeutete Rang sechs. Teamkollege Rossi lag sogar 1,774 Sekunden zurück. Von hinten nahte bereits de Puniet mit der Claminig-Rule-Aprilia. Der Franzose war weniger als eine Zehntelsekunden langsamer. Rossi, der Neunter wurde, ist mit seiner Sitzposition weiterhin nicht zufrieden. Trotz der radikalen Umbauten der GP12 ist das Problem mit dem mangelnde Gefühl für die Frontpartie geblieben.

Moto2-Weltmeister Stefan Bradl reihte sich direkt hinter Rossi an der zehnten Stelle ein. Auf Stoner an der Spitze fehlten dem neuen LCR-Honda-Piloten 1,8 Sekunden. Der Deutsche drehte am Freitag insgesamt 64 Runden – gleich viele wie Rossi. Alvaro Bautista war mit der Kunden-Honda von Gresini etwas schneller als Bradl und kam auf Platz sieben. Die beiden Ducati-Privatiers Hector Barbera (Pramac) und Karel Abraham (Cardion) mussten sich hinter de Puniet anstellen und wurden Zwölfter und 13.

De Puniet schnellster CRT-Fahrer

Mit dieser Leistung hat de Puniet bewiesen, dass ein Claiming-Rule-Motorrad konkurrenzfähig sein kann. Der Franzose spulte allerdings nur 39 Runden ab, weil er stürzte. Auch Bautista ging einmal zu Boden. Zweitschnellster CRT-Fahrer war de Puniets Aspar-Teamkollege Aleix Espargaro als 14. Ducati-Testfahrer Franco Battaini drehte zwar 72 Umläufe, doch als 15. war er mitten unter den CRT-Piloten zu finden. Colin Edwards hatte mit der Suter-BMW des Forward-Teams 3,3 Sekunden Rückstand auf Stoner.

Am unteren Ende der Zeitenliste waren die unerfahrenen Teams und Fahrer zu finden. Michele Pirro testet nach dem kurzen Rollout in Imola weiter die neue FTR-Honda des Gresini-Teams und kam auf 49 Runden. Das waren zehn mehr als Danilo Petrucci mit dem neuen Ioda-Projekt. Mattia Pasini (Speed-Master) reihte sich hinter seinen beiden italienischen Landsleuten als 19. ein.

Das Avintia-Duo Yonny Hernandez und Ivan Silva belegten mit ihrer FTR-Kawasaki die Plätze 20 und 22. Dazwischen schob sich James Ellison mit der Aprilia von Paul Bird Motorsport. Am Ende des Feldes wurden die Abstände größer. So hatte Silva als Schlusslicht 4,9 Sekunden Rückstand auf Stoner – aber nur zwei auf Rossi.

Die Testzeiten aus Jerez (Freitag):

01. Casey Stoner (Honda) – 1:39.146 Minuten (54 Runden)
02. Jorge Lorenzo (Yamaha) +0.273 (73)
03. Dani Pedrosa (Honda) +0.433 (60)
04. Ben Spies (Yamaha) +0.838 (71)
05. Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha) +0.984 (74)
06. Nicky Hayden (Ducati) +1.366 (77)
07. Alvaro Bautista (Gresini-Honda) +1.399 (56)
08. Andrea Dovizioso (Tecn-3-Yamaha) +1.519 (46)
09. Valentino Rossi (Ducati) +1.774 (64)
10. Stefan Bradl (LCR-Honda) +1.837 (64)
11. Randy de Puniet (Aspar-Aprilia)* +1.869 (39)
12. Hector Barbera (Pramac-Ducati) +2.242 (72)
13. Karel Abraham (Cardion-Ducati) +2.457 (71)
14. Aleix Espargaro (Aspar Aprilia)* +3.147 (59)
15. Franco Battaini (Ducati) +3.257 (72)
16. Colin Edwards (Forward Suter-BMW)* +3.316 (56)
17. Michele Pirro (Gresini-Honda)* +3.509 (49)
18. Danilo Petrucci (Ioda)* +3.604 (39)
19. Mattia Pasini (Speed Master)* +3.860 (59)
20. Yonny Hernandez (Avintia)* +4.291 (49)
21. James Ellison (PBM)* +4.331 (61)
22. Ivan Silva (Avintia)* +4.925 (57)

Text von Gerald Dirnbeck

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