© Ducati - Claudio Domenicali

© Ducati - Claudio Domenicali und Ducati sind bereit, Kompromisse einzugehen

Mit der Umstellung auf 1.000 Kubikzentimeter und der Einführung der CRT-Regel macht die MotoGP aktuell einen großen Wandel durch. Doch kommendes Jahr könnte es mit neuen Regeln weitergehen. Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta hat die Hersteller aufgefordert, ihre Reglement-Vorschläge bis Ende Mai abzuliefern.

Im Zentrum der Diskussionen steht vor allem die Elektronik. Seit Monaten drängt Ezpeleta auf die Einführung einer Einheitselektronik, wie sie in der Formel 1 seit Jahren zum Einsatz kommt. Damit könnten die Werke viel Geld bei der Entwicklung sparen und den Satellitenteams ihre Prototypen günstiger anbieten. Bisher wehrten sich die Hersteller vehement gegen ein einheitliches Steuergerät. Begründet wird diese Abwehrhaltung mit der Serienentwicklung, die von den Erfahrungen im Rennsport profitiere.

„Für uns ist der Rennsport definitiv dazu da, Technologien zu entwickeln. Dadurch wachsen unsere Fähigkeiten und unser Verständnis für die Motorradentwicklung“, stellt Claudio Domenicali gegenüber ‚Motorcyclenews‘ klar und fordert: „Wir müssen die richtige Balance finden zwischen der Entwicklung der Technologie und der Erhaltung der Meisterschaft in einer Zeit, in der es wirtschaftlich schwierig ist.“

„Wir befinden uns im Gespräch mit den Verantwortlichen und Herrn Ezpeleta, damit wir die richtige Balance finden. Einige Entscheidungen sind nicht so gut für uns. Aber wir akzeptieren sie, der Situation zuliebe. Wir denken, dass wir eine Lösung finden können, um eine vernünftige Balance zu haben, damit wir weiterhin in der Meisterschaft bleiben“, so Domenicali.

Den Vorschlag eines Drehzahllimits, der den CR-Teams helfen würde, befürwortet er nicht unbedingt, könnte sich aber zur Not damit abfinden: „Wir haben einen sehr starken Motor und vermutlich wäre das Drehzahllimit von 16.000 Umdrehungen etwas, was uns nicht entgegen kommt.“

„Die Einheitselektronik ist ein weiterer Punkt, den wir überdenken müssen, weil wir in diesem Bereich sehr viel Entwicklung betreiben“, schildert der Ducati-Corse-Chef und verweist auf die Verbindung zwischen Rennsport und Serie: „Wir haben eine Traktionskontrolle, die wir in der MotoGP entwickelt haben und in der 1098R eingeführt haben.“

„Wenn man so etwas nicht mehr machen kann, verliert man etwas. Auf der anderen Seite müssen wir einen Kompromiss finden. Wir sind offen dafür, das komplette Paket zu diskutieren, um eine vernünftige Lösung für jeden zu finden“, ist er sich bewusst. „In der MotoGP ist es sehr wichtig, eine gute Balance zwischen der Entwicklung neuen Technologien und einer guten Anzahl an Teilnehmern zu haben.“

Text von Sebastian Fränzschky

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