(Motorsport-Total.com) – Poleposition, Sieg im Sprint, Sieg im Grand Prix und schnellste Rennrunde.
Marc Marquez hat dem ersten Rennwochenende in Thailand eindrucksvoll seinen Stempel aufgedrückt. So wie Casey Stoner im Jahr 2007 hat er sein erstes Rennen als Ducati-Werksfahrer gewonnen.
Erstmals seit 2014 hat Marquez den Saisonauftakt gewonnen, und erstmals seit Ende 2019 führt er wieder die WM-Wertung an. Die souveräne Vorstellung in Buriram hat auch das Ducati-Team sehr beeindruckt.
„Ein schneller und entschlossener Marc Marquez setzte sich meisterhaft mit einem Tempo durch, das für alle anderen unerreichbar war“, zollt Gigi Dall’Igna Respekt. Der Motorsportchef feierte ausgelassen auf dem Podium mit. „Wer könnte sich mehr wünschen?“, lautet sein Thailand-Fazit.
Marquez hätte sogar noch dominanter gewinnen können. Weil in den ersten Runden sein Reifendruck unter dem vorgeschriebenen Mindestdruck lag, ließ er sich hinter seinen Bruder Alex zurückfallen. Durch die Hitze des vorausfahrenden Motorrads stieg der Druck.
Ein Fahrer muss während mindestens 60 Prozent der Grand-Prix-Distanz den vorgeschriebenen Mindestdruck im Vorderreifen einhalten. Als Marquez das erreicht hatte, überholte er seinen Bruder und zog sofort an der Spitze weg.
Zunächst sorgte diese Situation auch in der Ducati-Box für Rätsel. „Ich dachte“, hält Crewchief Marco Rigamonti gegenüber Motorsport.com Spanien, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, fest.
„Nach so vielen Runden in Buriram ist es unmöglich, dass wir den Reifendruck nicht richtig eingestellt hatten“, so Rigamonti. „Marc ist sanft gefahren und hat nichts erzwungen, sodass der Druck nicht wie berechnet gestiegen ist.“
Auch ‚Riga‘, wie er im Paddock genannt wird, zieht daraus seine Schlüsse für die kommenden Rennen: „Wir müssen das nun viel mehr in Betracht ziehen, wenn Marc die Möglichkeit hat, vorne in sauberer Luft zu fahren.“
Ducati will Bagnaia helfen, sein Gefühl zu finden
Auch Teammanager Davide Tardozzi sagt klar: „Was Marc getan hat, hat auch uns schockiert. Als er Alex überholt hatte, fuhr er ihm in zwei Sektoren um sechs Zehntelsekunden davon.“ Tardozzi hat auch die Aufgabe, für eine gute Atmosphäre in der Ducati-Box zu sorgen.
Trotz seiner beiden dritten Plätze war Francesco Bagnaia im Vergleich zu Marc Marquez ein „Verlierer“ des ersten Rennwochenendes. „‚Pecco‘ ist verärgert, weil er nicht den Speed hatte, um mit Marc mitzuhalten“, sagt Tardozzi gegenüber Motorsportcom Spanien.
Als ehemaliger Rennfahrer weiß Tardozzi, wie man mit so einer Situation umgehen muss: „Man wird mich immer zwischen beiden Fahrern finden. Vielleicht stehe ich dem Fahrer etwas näher, der mich mehr braucht. Meistens ist das derjenige, der hinten ist.“
Argentinien bisher ein schwieriges Pflaster für Bagnaia
Mit Termas de Rio Hondo in Argentinien und Austin in den USA folgen nun zwei Strecken im Kalender, die in der Vergangenheit Marquez sehr gut gelegen sind. Andererseits hat Bagnaia in der MotoGP auf beiden Strecken noch nie einen Grand Prix gewonnen.
2023 siegte Bagnaia in Austin im Sprint. Außerdem hat er dort im Jahr 2018 in der Moto2-Klasse gewonnen. Sein bisher bestes Ergebnis in Termas de Rio Hondo war ein fünfter Platz in der Saison 2022.
„Ich denke, dass sein unsicheres Gefühl mit dem Motorrad erheblich durch die Tests beeinflusst wurde, die sich in seinem Fall als besonders problematisch erwiesen und ihn daran gehindert haben, mit der nötigen Konstanz zu fahren.“
„Ich bin überzeugt, dass er in den kommenden Rennen das gleiche Vertrauen zurückgewinnen wird, das er am Ende der vergangenen Saison hatte, und erneut um den Sieg kämpfen wird. Von unserer Seite werden wir alles daransetzen, ihn bestmöglich zu unterstützen.“
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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