Pol Espargaro - © Motorsport Images

Pol Espargaro – © Motorsport Images

(Motorsport-Total.com) – Mit unfreiwillig mehr als vier Monaten Verspätung hat Pol Espargaro am vergangenen Wochenende sein erstes MotoGP-Rennen in der laufenden Saison 2023 bestritten.

Im Winter vollzog der Spanier nach zwei weitestgehend erfolglosen Jahren im Honda-Werksteam den Wechsel zurück ins KTM-Lager. Bei Tech3-GasGas war Espargaros Vorfreude auf die Saison groß, aber dann kam alles anders.

Im Freitagstraining zum Saisonauftakt, dem Ende März ausgetragenen Grand Prix von Portugal in Portimao, stürzte Espargaro schwer. Die Verletzungen, die er sich zuzog, betrafen unter anderem den Rücken und den Kiefer. Seit Mitte Juni gab es mehrmals Überlegungen für ein Comeback. Letzten Endes aber hörte Espargaro auf den Rat der Ärzte und setzte bis Anfang August noch aus.

Großbritannien in Silverstone aus ihrer Sommerpause zurückgekehrt ist, gab Espargaro schließlich sein lang erwartetes Renndebüt in GasGas-Farben. Dieses beendete er nach mehr als vier Monaten Pause auf P16 im Sprint (Samstag) und auf P12 im Grand Prix (Sonntag). Im Grand Prix dachte er ans Aufgeben, da er eigener Aussage zufolge schon nach zehn Runden komplett erledigt war.

Eine andere Sache ist hingegen noch lange nicht komplett erledigt, nämlich die Frage, wer in der MotoGP-Saison 2024 auf den vier KTM-Bikes sitzen wird. Im Werksteam ist mit Brad Binder und Jack Miller alles klar. Im Tech3-Team, das die Marke GasGas promotet, gibt es aber drei Anwärter für zwei Motorräder. Espargaro ist einer der drei. Und der 32-jährige Spanier ist sich bewusst, dass er derjenige sein könnte, der Platz machen muss.

Espargaro will im KTM-Gefüge nicht im Weg stehen
„Wir alle treten hier an im Bewusstsein, Leistung bringen zu müssen“, sagte Espargaro am Donnerstag in Silverstone, einen Tag bevor er zum ersten Mal nach gut vier Monaten wieder auf ein MotoGP-Bike stieg (abgesehen von einem Show-Einsatz Mitte Juli in Goodwood).

„Seit dem Beginn meiner MotoGP-Karriere, der mittlerweile fast zehn Jahre zurückliegt, ist mir klar, dass es Performance braucht, um eine Zukunft in dieser Rennserie zu haben. Das gilt für alle. Ganz besonders aber gilt das für meine Situation mit der Rückkehr nach einer schweren Verletzung“, sagte der Spanier.

„Weil ich so lange nicht gefahren bin, gibt es natürlich Zweifel, keine Frage“, so Espargaro und weiter: „Diese Zweifel existieren für alle und da schließe ich mich selber gar nicht aus. Sicherlich, ich habe einen Vertrag für 2023 und 2024 unterschrieben. Die Performance aber steht für mich an erster Stelle.“

„Sollte die Performance nicht stimmen, dann werde ich meinen Platz räumen. Ich fühle mich als Teil dieser [KTM-]Familie und ich werde nicht zögern, zur Seite zu treten, sollte das notwendig sein, um diesen Hersteller weiterhin glänzen zu sehen“, so Espargaro.

Pedro Acosta & Augusto Fernandez: Einer oder beide 2024 bei Tech3?
Abgesehen von Pol Espargaro haben auch Pedro Acosta und Augusto Fernandez zum jetzigen Zeitpunkt noch keine endgültige Klarheit für 2024. Acosta, seit dem vergangenen Wochenende der Tabellenführer in der Moto2-WM, hat von KTM für kommendes Jahr die Zusage auf einen Platz in der Königsklasse. Und Fernandez, der Moto2-Weltmeister 2022, der derzeit bei Tech3-GasGas seine Rookie-Saison in der Königsklasse fährt, steigert sich zusehends.

Aufgrund des Portimao-Unfalls von Espargaro sah sich Fernandez sogar unerwartet mit der Führungsrolle im Tech3-Team konfrontiert. Bei denjenigen Rennen, in denen das zweite Motorrad ohne Espargaro eingesetzt wurde (es waren sechs Rennen), saß KTM-Testfahrer Jonas Folger im Sattel. Bei den anderen zwei Rennen war Fernandez Einzelkämpfer.

Fernandez war bei allen bisherigen Saisonrennen am Start und hat dabei an den Sonntagen stets gepunktet. Beim Frankreich-Grand-Prix in Le Mans verpasste er als Vierter nur um 1,5 Sekunden das Podium. Gestürzt ist der MotoGP-Rookie in einem Grand Prix noch nie. In der aktuellen MotoGP-Gesamtwertung 2023 liegt er an 13. Stelle. Dank seiner soliden Leistungen hat Fernandez allen voran bei Tech3-Teamchef Herve Poncharal einen Stein im Brett.

Text von Mario Fritzsche

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