Andrea Dovizioso - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Gelingt Andrea Dovizioso ein erfolgreiches Comeback?

(Motorsport-Total.com) – Ramon Forcada zählt zu den erfolgreichsten und besten Crewchiefs im MotoGP-Fahrerlager.

Nach den Siegen und WM-Titeln mit Jorge Lorenzo klappte die Zusammenarbeit mit Maverick Vinales nicht. Aber als Crewchief von Franco Morbidelli ging es wieder in die Erfolgsspur. Der Italiener wurde 2020 im Team Petronas-Yamaha Vizeweltmeister.

Zwischen Morbidelli und Forcada passte das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit. Es hatte den Anschein, dass sich da ein sehr schlagkräftiges Team gefunden hat. Aber die Geschichte nahm eine andere Wendung.

Nach dem Sachsenring entschied sich Morbidelli für eine Knieoperation. Forcada betreute in der Folge die Ersatzfahrer Garret Gerloff, Jake Dixon und Cal Crutchlow. „Wir hatten das gleiche Motorrad wie im Vorjahr, während die anderen Bikes besser wurden.“

„Dann gab es die physischen Probleme sowie mehrere Fahrer“, sagt Forcada gegenüber der spanischen Edition von ‚Motorsport.com‘. Schließlich kam es zur Trennung zwischen Vinales und Yamaha. Bei Morbidellis Comeback in Misano wurde er ins Yamaha-Werksteam transferiert.

Morbidellis Platz im Yamaha-Satellitenteam übernahm schließlich Andrea Dovizioso. Ursprünglich waren viele davon ausgegangen, dass Forcada im Winter zurück ins Werksteam wechseln und wieder mit Morbidelli zusammenarbeiten wird. Dem ist aber nicht so.

Morbidelli erhält mit Patrick Primmer ab 2022 einen neuen Crewchief. Forcada bleibt im Satellitenteam RNF und wird mit Dovizioso versuchen, wieder in die Erfolgsspur zu finden. „Dovi“ erhält die gleiche M1-Spezifikation wie das Werksteam.

Forcadas Einschätzung von Dovizioso
Fünf Rennen haben Dovizioso und die Crew rund um Forcada gemeinsam bestritten. „Er weiß was er braucht um schnell zu sein“, meint Forcada. „Aber er hat Mühe, weil die Yamaha ein komplett anderes Motorrad ist. Schon 2020 war es für ihn mit dem neuen Michelin-Reifen schwierig.“

„Bei uns hat er ein neues Motorrad. Es ist für ihn schwer, genauso wie es für Franco im ersten Jahr im Team war. Es ist einfach für alle schwierig, wenn man Motorräder wechselt. Die Charakteristik ist ganz anders und man muss verstehen, wie man fahren muss.“

„Dovizioso arbeitet hart und ist sehr detailorientiert – das ist ein wenig wie die Ducati-Philosophie. Details sind wichtig, um schnell zu sein. Heute muss man nicht mehr zwei Sekunden finden, sondern wenige Zehntelsekunden sind schon ein wichtiger Fortschritt.“

Und wie passt nun Dovizioso zur aktuellen Yamaha-Philosophie? „Das beste Motorrad existiert nicht. Aber Dovizioso passt in dieses Konzept, er widmet sich den Details“, findet Forcada. „Er arbeitet sehr methodisch und möchte immer Klarheit haben.“

„Er will genau wissen, wo er verliert und wo er gewinnt. Und er will auch wissen was er zu tun hat, um nichts zu verlieren. Er verbringt viele Stunden mit Datenstudium und Vergleichen. Er sucht immer den Weg vorwärts.“

Kann Dovizioso um den WM-Titel kämpfen?
Am 23. März wird Dovizioso 36 Jahre alt. Er ist der älteste Fahrer im Feld. Sein Vertrag mit Yamaha gilt bis Saisonende. Wird er wieder Rennen gewinnen können? Kann er Yamaha bei der Weiterentwicklung helfen?

„Für jede Marke ist es gut, wenn ein Fahrer mit viel Erfahrung von einer anderen Marke kommt“, hält Forcada fest. „Das hilft dir immer. Auch wenn er zu Honda oder Suzuki gegangen wäre, hätte er dort geholfen.“

Dovizioso hat das Sabbatical abgebrochen, weil er mit Yamaha noch einmal nach dem WM-Titel greifen will. Kann ihm das gelingen? „Ich weiß nicht, ob er das schaffen kann, denn wir haben das Werksmotorrad 2022 noch nicht getestet“, meint Forcada.

„Ja, wir werden ein offizielles Werksmotorrad haben. Aber niemand weiß, wie dieses Motorrad sein wird. Beim Jerez-Test haben wir einen ersten Prototypen getestet. Ich weiß nicht, ob das die endgültige Version sein wird. Es hängt auch davon ab, was die anderen Teams machen.“

„Dovizioso wird mit dem 2022er-Motorrad einen Schritt vorwärts machen, aber es wäre ein Fehler zu denken, dass das neue Motorrad alle Probleme löst“, hält Forcada fest. „Wir müssen hart weiterarbeiten.“ Mit Darryn Binder ist der zweite RNF-Fahrer ein Rookie.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: German Garcia Casanova

Motorsport-Total.com
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter

Dieser Beitrag wurde unter Racing abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert