(Motorsport-Total.com) – Nach dem souveränen Sieg im Sprint zählte Francesco Bagnaia auch für den Grand Prix von Malaysia zum Kreis der Favoriten. Beim Start nutzte der Ducati-Fahrer seine Poleposition erneut perfekt und übernahm die Führung.

Francesco Bagnaia raubte ein Reifenschaden einen Podestplatz

Aber schon in der zweiten Runde wurde Bagnaia von Alex Marquez (Gresini-Ducati) in Kurve 3 ausgebremst. In der Folge verteidigte der Italiener lange den zweiten Platz gegen Pedro Acosta, bis der KTM-Fahrer schließlich in der 13. Runde vorbeizog.

Bagnaia schien auf Kurs zu Platz drei zu sein, als er drei Runden vor dem Ziel langsamer wurde und auf seinen Hinterreifen blickte. Er kehrte in langsamer Fahrt zurück an die Box und musste seine Ducati abstellen.

„Da gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen“, sagt der Italiener zu seinem bitteren Ausfall. „So etwas kann an einem Rennwochenende passieren.“ War ihm sofort klar, dass es ein Problem mit dem Hinterreifen gab?

„Man weiß es nie. Aber sobald ich an die Box kam, sagte ich sofort: Ich habe einen Reifenschaden, ganz sicher. Sie haben dann den Druck gemessen – ich weiß nicht, wie viel – aber es waren nur noch 0,6 bar. Also war es eindeutig ein Reifenschaden.“

„In den Daten sahen wir, dass ich in Runde 12 einen Reifenschaden hatte. Danach bin ich noch fünf Runden gefahren. Ich musste plötzlich viel stärker gegenlenken, konnte das Bremsen kaum noch kontrollieren, bin oft weit gegangen und wusste nicht warum.“

„Das war seltsam, denn ich hatte das Rennen von Beginn an gut kontrolliert – so wie letztes Jahr in Barcelona mit der 24er-Version, als ich die anderen ziehen ließ und erst am Ende attackierte. Ich wollte genau dasselbe machen.“

„Aber dann hat mich Pedro überholt, und ab da hatte ich viel mehr zu kämpfen. Ich konnte das Gas bis zum fünften Gang nicht mehr voll öffnen, und dann musste ich aufgeben.“ Auch Michelin bestätigte unmittelbar nach dem Rennen, dass es ein Reifenschaden war.

„Der Schaden befand sich in der Mitte des Hinterreifens“, sagt Piero Taramasso bei Sky Italien. Als er an die Box zurückkam, haben wir nachgesehen, und der Druck lag nur noch bei 0,6 bis 0,7 bar.“

„Dann haben wir das Loch gefunden – vermutlich durch ein Stück Carbon oder etwas Ähnliches auf der Strecke“, vermutet der Michelin-Manager die Ursache des Reifenschadens. „Schade, denn er war gut unterwegs, hatte den Rennbeginn gut gemanagt und noch Reserven gehabt.“

Bagnaia gewann den Sprint ohne Ride-Height-System
Am Samstag gewann Bagnaia zwar den Sprint, aber schon am Samstag lief mit der Technik nicht alles rund. Denn er musste den Sprint ohne Ride-Height-System fahren. Theoretisch ist das ein Performance-Nachteil.

„Ehrlich gesagt, ich hatte zunächst ziemlich Angst“, schildert er die Situation am Samstag. „Aber dann habe ich auf die Rundenzeiten geschaut und war überrascht, dass ich sehr schnell war. Hier ist das Gripniveau wirklich niedrig, also arbeitet das Federbein stärker, es hat mehr Bewegung.“

„Diese Bewegung ist besser – du bekommst mehr Gewicht auf den Hinterreifen. Auf anderen Strecken, wo der Grip höher ist, beschleunigst du ohne das hintere Ride-Height-System deutlich schlechter.“

Obwohl Bagnaia nach dem Rennsonntag mit leeren Händen dastand, zieht er aufgrund seiner Performance ein positives Fazit: „Auch wenn ich weniger Punkte als in Motegi mitnehme, fahre ich hier mit einer klareren Vorstellung weg. Schauen wir mal, warten wir bis Portimao.“

„In Motegi war ich zuversichtlich, dass alles passt, weil ich mich auf dem Motorrad endlich fantastisch fühlte. Es war seltsam, denn niemand weiß genau warum. Wir haben dem Team Feedback gegeben, und sie arbeiten daran, uns für nächstes Jahr wieder dasselbe Gefühl zu geben.“

„Hier kam ich an und das Gefühl war wie beim Rennen auf Phillip Island – gut, aber nicht ideal. Wir haben daran gearbeitet und schließlich etwas gefunden, das etwas besser funktionierte. So konnten wir den Sprint gewinnen. Heute kämpften wir um das Podium, vielleicht sogar um den Sieg. Aber sicher ist: Es war ein positives Wochenende.“

Durch den Ausfall verlor Bagnaia in der WM wieder den dritten Platz an Marco Bezzecchi. Die beiden Italiener trennen zwei Rennwochenenden vor Saisonende nur fünf Punkte.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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