Valentino Rossi - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Valentino Rossi war weit vor Marc Marquez, maßregelte sich aber nicht

Valentino Rossi bezeichnet seinen Sturz bei der Dutch TT am Sonntag in Assen als Rückschlag im Kampf um den MotoGP-Titel.

Der Yamaha-Star nimmt den Crash, den er in Führung liegend im zweiten Teil der Regenschlacht zu verzeichnen hatte, auf seine Kappe und nennt ihn Folge eines zu sicheren Gefühls auf weichen Regenreifen. In seiner Presserunde lächelte Rossi schon wieder: „In Italien sagt man in dem Fall ’sumaro‘ (‚Esel‘; Anm. d. Red.). Und noch etwas viel Schlimmeres!“

Rossi, der vor dem Abbruch des Rennes noch Teil einer vierköpfigen Spitzengruppe war und erst nach dem Neustart dem Feld auf und davon fuhr, unterschätzte die abtrocknenden Bedingungen in Assen. „Mit dem weichen Hinterreifen habe ich mich noch wohler gefühlt. Da habe ich viel Grip gespürt“, sagt er. „Ich konnte in Kurve 9 früher ans Gas gehen und war schneller. Vor Kurve 10 habe ich dann am gleichen Punkt gebremst, war aber fünf km/h schneller.“ Und er lag auf der Nase.

Er räumt ein, zu großes Risiko gegangen zu sein bei dem Versuch, von Verfolger Marc Marquez, der mit gebremsten Schaum unterwegs war, wegzuziehen. „Als ich den Fehler gemacht habe, war ich zu schnell und wollte zu viel. Das war dumm“, so der Italiener reumütig. „Es ist so schade. Das war eine riesige Chance, für ein gutes Resultat zu sorgen und wichtige Punkte für die WM zu sammeln.“ Denn Stallgefährte Jorge Lorenzo schwächelte, Marquez wollte nur Zähler einfahren.


Rossi fragt sich selbst, wieso er mit komfortablem Polster so auf die Tube drückte: „Die anderen habe ich schon gar nicht mehr gehört“, meint er über seinen Vorsprung „Im Training war ich an dieser Stelle immer präzise und habe nie einen Fehler gemacht, während die anderen dort gecrasht sind. Als es wichtig war, habe ich gepatzt.“ Dass auch noch sein verzweifelter Versuch, das Rennen fortzusetzen, im Regen davonschwamm, schreibt er den niederländischen Streckenposten zu.

„Ich wollte noch weiterfahren, aber sie haben mir nicht gerade geholfen“, bemängelt Rossi, ohne den Marschalls einen Vorwurf zu machen. Er ist eher bemüht, die positiven Erkenntnisse des Wochenendes in den Vordergrund zu stellen. „Im Trockenen war unser Tempo gut, aber auch im Nassen lief es nicht so schlecht“, urteilt Rossi und gibt sich kämpferisch. „Es tut mir leid für das Team und alle Jungs. Mit Blick auf die Meisterschaft ist das ein Problem. Aber noch ist die Messe nicht gelesen.“

Text von Dominik Sharaf & David Emmett

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