Sylvain Guintoli - © Aprilia

© Aprilia – Sylvain Guintoli hat bei seinem ersten Rennen für Aprilia auf Anhieb gewonnen

(Motorsport-Total.com) – Der Saisonauftakt der Superbike-WM in Phillip Island stand ganz im Zeichen von Aprilia. Auch ohne Max Biaggi kann die Weltmeistertruppe gewinnen. Eugene Laverty führte das erste Rennen in Australien über weite Strecken an, bis er von seinem neuen Teamkollegen Sylvain Guintoli überholt wurde.

Guintoli holte sich bei seinem Debüt auf der RSV4 gleich einen Sieg. „Ich fühle mich großartig. Es ist mein erster Sieg bei komplett trockenen Bedingungen. Es ist einfach fantastisch, dass das beim ersten Rennen für Aprilia geklappt hat“, freut sich der Franzose. „Dieses Motorrad ist hier so schnell, es ist unglaublich. Ich versuche das zu wiederholen. Es ist einfach großartig die Saison so zu beginnen.“

In den letzten Runden duellierte sich Laverty noch mit Michel Fabrizio, der eine Aprilia im Red-Devils-Roma Team fährt, um Platz zwei. Laverty setzte sich schließlich durch und wurde Zweiter. „Ich bin mit dem Podestplatz zufrieden, da ich im Vorjahr einen fürchterlichen Start hatte. Ich will im zweiten Rennen aber mehr. In der zweiten Rennhälfte hatte der Reifen zu stark abgebaut.“ Das war auch Guintolis Erfolgsgeheimnis: „Ich wusste, dass ich vorsichtig sein musste und den Reifen nicht zu sehr beanspruchen darf“, streicht der Sieger hervor.

„Eugene zu überholen war es ein hartes Stück Arbeit. Ich bin ruhig gefahren und habe mein Tempo gehalten.“ Fabrizio komplettierte den Dreifachsieg für Aprilia. Carlos Checa (Ducati) räumte im Laufe des Rennens Marco Melandri (BMW) von der Strecke. Beide schieden dadurch aus. 22 Runden galt es bei Sonnenschein zu absolvieren und von Beginn an gab Aprilia das Tempo vor. Pole-Setter Checa kam von der Startlinie nicht optimal weg und büßte auf dem Sprint zur ersten Kurve Plätze ein.

Als Erster bog Laverty in die erste Kurve ein. Dahinter sortierten sich Tom Sykes (Kawasaki), Melandri und Checa ein. Es kamen alle Fahrer gut durch die ersten Kurven und über die erste Runde. Max Neukirchner (Ducati) beendete den ersten Umlauf auf Position 15. Auf dem Vormarsch war Leon Haslam mit der Honda. In der zweiten Runde schnappte sich der Brite Checa für Rang vier. Kurz darauf überholte er auch Melandri und war bereits Dritter. Schlechte Starts erwischten Leon Camier (Suzuki) und Fabrizio, die mehrere Plätze einbüßten.

Spannende Anfangsphase

In der dritten Runde war das Rennen für Davide Giugliano vorbei. Seine Aprilia rollte mit technischem Defekt aus und der Italiener ärgerte sich fürchterlich. Laverty behauptete in der Anfangsphase die Führung vor Sykes, Haslam und Checa. Dabei konnte sich der Nordire um etwas mehr als eine Sekunde absetzten. Dahinter wurde hart um den zweiten Platz gekämpft. Haslam und Checa kamen an Sykes vorbei. Während Haslam vorne dabei war, mühte sich sein Honda-Teamkollege Jonathan Rea auf Platz zehn.

Dagegen hielt Chaz Davies mit seinem BMW-Kollegen Melandri mit. Nach einem Renndrittel lag das Duo auf den Plätzen sechs und sieben und war damit im großen Spitzenfeld dabei. Nach acht Runden waren die ersten neun Piloten wie an einer Kette aufgereiht, wobei Laverty weiterhin an der Spitze lag. Auf dem Vormarsch war sein Teamkollege Guintoli, der sich mit schnellen Runden durch die Spitzengruppe arbeitete. Nach neun Runden war der Franzose schon Dritter und griff den zweitplatzierten Checa an. Es klappte und bei Rennhalbzeit gab es eine Aprilia-Doppelführung. Laverty lag 1,5 Sekunden vor Guintoli.

Checa räumt Melandri ab

In der 13. Runde flogen zwei Topfavoriten im Kiesbett. Beim Anfahrt zur Haarnadel war Checa zu spät auf der Bremse. Melandri, der davor fuhr, lenkte bereits ein, doch Checa konnte nicht verzögern und prallte in das Hinterrad der BMW. Beide flogen ab. Checa wurde in hohem Bogen von seiner Ducati abgeworfen und schlug mit dem Helm auf dem Asphalt auf. Melandri lief sofort zu seinem Fahrerkollegen hinüber. Checa wurde zur Untersuchung ins Medical Center gebracht. Dieser Zwischenfall riss das Spitzenfeld auseinander.

In Runde 15 hatte Guintoli Laverty ein- und überholt. Der erste Führungswechsel in diesem Rennen. Mittlerweile hatte sich Fabrizio auf Rang drei nach vor gearbeitet, womit drei Aprilia an der Spitze lagen. Die Verfolgergruppe hinter dem Italiener war zu Beginn des letzten Renndrittels noch dicht beisammen. Darin waren Haslam, Baz, Sykes und Davies. Um den letzten Podestplatz wurde noch intensiv gekämpft.

An der Spitze machte Guintoli in der Schlussphase alles klar. Der Franzose setzte sich von Laverty ab und kontrollierte sicher seinen Vorsprung von einigen Sekunden. Guintoli eröffnete die Saison für sein neues Team mit einem Sieg. Es war sein insgesamt vierter Erfolg in der Superbike-WM. Spannend ging es in den letzten Runden noch um Platz zwei zu. Badovini setzte Laverty unter Druck. Die beiden lieferten sich einige sehenswerte Überholmanöver. In der letzten Runde behielt Laverty schließlich die Oberhand und komplettierte als Zweiter den Erfolg für das Aprilia-Werksteam.

Neukirchner in den Top 10

Badovini hatte auf der Ziellinie sieben Tausendstelsekunden Rückstand und kletterte als Dritter auf das Podium. Die drei Aprilia-Fahrer waren am Ende alleine auf weiter Flur, denn die nächsten Fahrer folgten fünf Sekunden dahinter. Davies setzte sich schließlich in der Verfolgergruppe durch und wurde bei seinem ersten Rennen mit BMW Vierter. Vizeweltmeister Sykes hielt am Ende noch seinen Kawasaki-Teamkollegen Baz in Schach und eröffnete die Saison mit einem fünften Platz.

Haslam ging in der Schlussphase etwas die Luft aus und er kam als Siebter über die Linie. Trotzdem war der Brite deutlich stärker unterwegs als sein Teamkollege Rea, der zwar Achter wurde, doch zehn Sekunden nach Haslam die karierte Flagge sah. Camier konnte sich ebenfalls nicht in der Spitzengruppe in Szene setzen und klassierte sich als Neunter. Die Top 10 komplettierte Neukirchner. Damit war der Deutsche auch der beste, weil einzige Ducati-Fahrer im Ziel.

Die letzten WM-Punkte nahmen Jules Cluzel (Crescent-Suzuki), Ivan Clementi (BMW), Alexander Lundh (Kawasaki), Glen Allerton (BMW) und Jamie Stauffer (Honda) mit. Federico Sandi (Kawasaki) und Vittorio Iannuzzo (BMW) gingen als 16. und 17. leer aus. Mehr Fahrer kamen nicht ins Ziel.

Phillip Island – FIM Superbike World Championship – Race 1

1. Sylvain Guintoli(Aprilia Racing Team)Aprilia RSV4 Factory33’47.109
2. Eugene Laverty(Aprilia Racing Team)Aprilia RSV4 Factory33’48.461
3. Michel Fabrizio(Red Devils Roma)Aprilia RSV4 Factory33’48.468
4. Chaz Davies(BMW Motorrad GoldBet SBK)BMW S1000 RR33’52.811
5. Tom Sykes(Kawasaki Racing Team)Kawasaki ZX-10R33’52.862
6. Loris Baz(Kawasaki Racing Team)Kawasaki ZX-10R33’53.878
7. Leon Haslam(Pata Honda World Superbike)Honda CBR1000RR33’53.939
8. Jonathan Rea(Pata Honda World Superbike)Honda CBR1000RR34’05.053
9. Leon Camier(Fixi Crescent Suzuki)Suzuki GSX-R100034’06.261
10. Max Neukirchner(MR-Racing)Ducati Panigale 119934’13.666
11. Jules Cluzel(Fixi Crescent Suzuki)Suzuki GSX-R100034’17.414
12. Ivan Clementi(HTM Racing)BMW S1000 RR34’17.520
13. Alexander Lundh(Team Pedercini)Kawasaki ZX-10R34’32.294
14. Glen Allerton(Next Gen Motorsports)BMW S1000 RR34’35.741
15. Jamie Stauffer(Team Honda Racing)Honda CBR1000RR34’40.562
16. Federico Sandi(Team Pedercini)Kawasaki ZX-10R35’09.839
17. Vittorio Iannuzzo(Grillini Dentalmatic SBK)BMW S1000 RR35’20.483
RT. Carlos Checa(Team Ducati Alstare)Ducati Panigale 119918’28.459
RT. Marco Melandri(BMW Motorrad GoldBet SBK)BMW S1000 RR18’28.468
RT. Davide Giugliano(Althea Racing)Aprilia RSV4 Factory3’10.979

Text von Gerald Dirnbeck

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