Scott Redding - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Scott Redding erlebte bei BMW zwei durchwachsene Jahre

(Motorsport-Total.com) – Das WSBK-Projekt von BMW befindet sich im Umbruch. Das wurde bei der Teampräsentation in Berlin deutlich.

Mit Toprak Razgatlioglu hat BMW den wohl talentiertesten Fahrer der Superbike-WM verpflichtet. Es gibt Änderungen in der Struktur und ein neu aufgebautes Testteam soll dabei helfen, das Entwicklungstempo zu beschleunigen.

„Es sind die Änderungen, die ich mir vor zwei Jahren gewünscht habe“, kommentiert BMW-Pilot Scott Redding im Gespräch mit Motorsport-Total.com und fügt hinzu: „Diese Struktur hätten sie bei ihrer Rückkehr haben müssen. Das hätte die Basis sein müssen.“

„Die Art und Weise, wie BMW in die neue Saison geht, erinnert mich an die Zeit, in der BMW bereits einmal richtig stark war in der Superbike-WM“, vergleicht Redding und erkennt Parallelen zur Zeit, in der Marco Melandri mit BMW um die WSBK-Krone kämpfte.

„Sie verfolgen jetzt eine ähnliche Herangehensweise. Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg, wie man die Entwicklung voranbringt. Man benötigt ein Testteam, man benötigt Testfahrer“, lobt Redding die Veränderungen beim BMW-Projekt in der WSBK.

Im Winter 2021/22 wechselte Redding von Ducati zu BMW und wollte mit der M1000RR um Siege und WM-Titel kämpfen. Doch bisher konnte der Brite seine eigenen Ziele nicht erfüllen. Abgesehen von einigen Podestplätzen lief es oft ernüchternd.

Im Sommer 2023 herrschte große Ungewissheit, ob Redding bei BMW bleibt oder ob er den Hersteller wechselt. Durch Razgatlioglus Verpflichtung verlor Redding seinen Platz im Werksteam, fand bei Bonovo aber eine erstklassige Alternative. Im Satelliten-Team erhält er identisches Material.

BMW-Aufwärtstrend laut Scott Redding bereits erkennbar
Redding erwartet, dass BMW in der neuen Saison einen Schritt macht. Die finalen Events im Vorjahr sorgen für Optimismus: „Gegen Ende des vergangenen Jahres gelang es uns, eine Reihe von Bereichen besser abzustimmen. Das bereitete uns zuvor einige Probleme, doch gegen Ende der Saison bekamen wir diese Dinge in den Griff.“

„Beim Saisonfinale in Jerez lief es für mich gut. Ich spürte das Potenzial des Motorrads. Das war ein tolles Gefühl“, erinnert sich der BMW-Pilot. „Für 2024 haben wir einige Updates. Ich erwarte, dass wir jetzt den Fortschritt sehen, an dem wir in den beiden zurückliegenden Jahren gearbeitet haben.“

„Bei BMW gibt es einige personelle Änderungen. Das ist ein großer Schritt. Die Leute mussten sich aber erst einmal einarbeiten. Dafür ist Zeit notwendig. Jetzt haben wir Toprak im Team. Das sorgt für zusätzliche Motivation“, erklärt Redding.

Scott Redding erkennt große Anstrengungen bei BMW
Die jüngsten Veränderungen verdeutlichen, dass es BMW ernst meint. Ist BMW der Hersteller, der in der Superbike-WM am härtesten arbeitet? „Die Anstrengungen sind wirklich groß“, bestätigt Redding.

„Ducati und BMW engagieren sich am stärksten“, ist der ehemalige MotoGP-Pilot überzeugt. „Ducati investierte viel, als sie das V4-Bike präsentierten. Jetzt haben sie ein Motorrad, mit dem sie zwei Mal die Meisterschaft gewinnen konnten. Sie müssen dieses Level nur halten. Wir hingegen müssen weiter aufholen.“

„Aktuell fühlt es sich an, als ob wir drei Mal so viel leisten. Es laufen viele Dinge aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, um den nächsten Schritt zu machen. Ich erwarte, dass es zu großen Änderungen führt. Für mich ist das eine große Sache. Es hat mich überzeugt, mit BMW weiterzumachen“, schildert Redding. „Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich hier bleiben muss, weil positive Änderungen bevorstehen.“

Welche Bereiche müssen verbessert werden?
Im Vorjahr war BMW hinter Ducati, Yamaha und Kawasaki die vierte Kraft. Was muss an der M1000RR verbessert werden, um den Anschluss an die Spitze herzustellen? „Die größte Schwäche ist der Grip, der mechanische Grip am Kurvenausgang. Auf Strecken mit mehr Haftung können wir zeigen, dass wir nah an der Spitze dran sein können“, erklärt Redding.

„BMW hat im Laufe der Zeit viele Bereiche verbessert. Natürlich waren auch einige Rückschritte dabei. Es ist wie ein Puzzle, das man zusammenfügen muss“, berichtet der ehemalige Vize-Weltmeister.

Was führt zu den Gripproblemen? „Es gibt mehrere Ursachen“, grübelt Redding und gibt dem leistungsstarken und aggressiven Reihenmotor der BMW eine gewisse Mitschuld: „Der Motor ist ein wesentlicher Punkt. Es spielen aber viele Bereiche des Motorrads hinein.“

Was sich Scott Redding für seine fünfte WSBK-Saison vornimmt
Als WM-14. blieb Redding im Vorjahr weit hinter seinen Erwartungen zurück. Was nimmt sich der Brite für die WSBK-Saison 2024 vor? „Es würde mich happy machen, wenn ich in diesem Jahr ein Motorrad habe, mit dem ich konstant in die Top 5 fahren und auf einigen Strecken auf das Podium fahren kann. Das wäre großartig“, bemerkt er.

„Wenn man sich in dieser Position befindet, dann kann man auch um Siege kämpfen. Ich mag es nicht, Rennen zu fahren, in denen man 20 Sekunden zurückliegt. Das gefällt mir gar nicht. Ich hoffe, dass wir das Gesamtpaket des Motorrads besser machen können. Auf einigen Strecken waren wir bereits ganz gut, auf anderen nicht“, berichtet der zwölfmalige WSBK-Laufsieger.

Text von Sebastian Fränzschky

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