Scott Redding - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Scott Redding grübelt, warum er am Sonntag plötzlich in Reichweite zum Podium war

(Motorsport-Total.com) – Nach einigen durchwachsenen WSBK-Wochenenden zeigte die Formkurve von BMW beim Event in Donington wieder nach oben.

Werkspilot Scott Redding beendete das Sonntags-Rennen auf Platz vier und zeigte damit die mit Abstand beste Leistung in der laufenden Saison. Warum er plötzlich in Reichweite zum Podium war, konnte sich Redding allerdings nicht erklären.

„Ich habe das Rennen wirklich genossen“, berichtet der ehemalige Vizeweltmeister nach dem zweiten Lauf. In der Schlussphase kämpfte sich Redding durchs Feld und nahm sich Danilo Petrucci als Orientierung.

„Ich hatte Petrucci vor mir und er war etwas schneller, also konnte ich ihn nicht einholen. Aber ich habe die Yamaha und die Kawasakis überholt und bis zum Ende gepusht. Es wäre schön gewesen, auf dem Podium zu stehen, aber nach so einer schwierigen Saison ein Rennen wie dieses zu haben, ist großartig“, freut sich Redding.

Scott Redding auf Grund des gesteigerten Selbstvertrauens so stark?
Warum lief es am Sonntag plötzlich besser? „Ich weiß es nicht. Die Abstimmung war exakt so wie im Vorjahr und das Motorrad ist grundsätzlich identisch zu dem im Vorjahr“, berichtet Redding, der im Vorjahr mit BMW aufs Podium fuhr.

Redding vermutet, dass der Aufschwung auf das gestiegene Selbstvertrauen zurückzuführen ist. „Wenn man so viele schlechte Rennen hat, dann ist es schwierig, den richtigen Rhythmus zu finden. Das hat mich an diesem Wochenende etwas beschäftigt. Ich musste in den Rennen erst einmal wieder Schwung aufnehmen“, berichtet er.

Der neue Asphalt spielte BMW in die Karten. „Die Haftung hier war gut. Das hilft uns bei unseren Problemen. Aber ja, es war verrückt. Auf einmal funktionierte es wieder. Ich bin mit dem Wochenende unterm Strich zufrieden“, bemerkt Redding.

Der Start in die WSBK-Saison 2023 verlief für Redding und BMW alles andere als nach Plan. Bei den ersten Wochenenden erlebte Redding viele Rückschläge. „Wenn man beschissene Rennen hat, dann wirkt sich das auf das Selbstvertrauen aus“, gesteht er.

„Durch das Rennen am Sonntag wusste ich, dass ich gegen Rennende stark bin. Ich musste ein gutes Superpole-Rennen fahren. Durch den Sturz von Tom hatte ich Glück und konnte das Tempo anziehen und sauberer fahren“, erklärt Redding, der im Sprintrennen auf P9 ins Ziel kam und sich dadurch einen Platz in der dritten Startreihe sicherte.

Scott Redding erwartet nicht, dass es so weitergeht
Doch beim kommenden Wochenende könnte es schon wieder ganz anders aussehen. „Ich weiß nicht, was uns beim nächsten Rennen erwartet. Es kann gut werden, es kann aber auch nicht gut werden. Ich will die besseren Momente genießen“, so Redding.

„Ich schlage an jedem Wochenende eine neue Seite auf. Ich will nicht zu viel erwarten. Wenn ich mit dem Motorrad pushen kann, dann pushe ich. Und wenn das nicht geht, dann versuche ich, die Situation zu verbessern. Das ist an jedem Wochenende meine Herangehensweise“, schildert der BMW-Pilot und fügt hinzu: „Ich verfolge keine konkreten Ziele, denn das macht es mental schwierig für mich.“

In der BMW-Box freute man über Reddings Erfolg beim Heimspiel. „Ich denke, sie haben sich gefreut, dass ich am Ende so stark bin. Manche Leute haben gemeint, dass ich nicht gut mit den Reifen umgehe und sie verrauche. Ich kann mit den Reifen aber ziemlich gut umgehen. Jedoch sind meine Größe und die Temperaturen manchmal gegen mich“, erklärt der Brite.

Highsider von Tom Sykes überschattet den BMW-Erfolg am Sonntag
Überschattet wurde der BMW-Erfolg vom schweren Sturz von Ersatzpilot Tom Sykes, der in Coppice via Highsider abflog. Redding fuhr zu diesem Zeitpunkt vor Sykes, sah die Szene aber in der Wiederholung.

„Tom hatte einen heftigen Highsider, aber auch Petrucci vor mir hatte eine große Schrecksekunde. Ich selbst erlebte ebenfalls einige Momente. Das Motorrad wurde auf den Bodenwellen etwas unruhig“, berichtet Redding.

Wie können derartige Highsider trotz moderner Elektronikhilfen noch passieren? „Durch die Bodenwelle wird der Reifen entlastet. Und das kann ausreichen. Wir verlassen uns voll auf die Elektronik. Da kann man nichts mehr ausrichten“, bemerkt Redding.

Wie entscheidet sich Scott Redding mit Blick auf die WSBK 2024?
Weiterhin offen ist, ob Redding auch 2024 für BMW fahren wird. Bis zum 15. Juli muss sich der Brite entscheiden, ob er seine Vertragsoption zieht. Im Rahmen des WSBK-Wochenendes in Donington sprach auch Teamkollege Michael van der Mark über seine Zukunft und berichtete, dass er sich keine Sorgen macht.

Doch wenn Michael van der Mark seinen Vertrag verlängert und Scott Redding seine Option zieht, dann hat BMW einen Fahrer zu viel, denn Toprak Razgatlioglu ist bereits gesetzt. „Es ist besser, wenn ich nichts dazu sage“, kommentiert Redding, der auch mit Yamaha in Verbindung gebracht wird.

Text von Sebastian Fränzschky

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