Alex Rins - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Alex Rins stand zum ersten Mal seit Aragon 2020 wieder ganz oben auf dem Treppchen

(Motorsport-Total.com) – Noch einmal gewinnen mit Suzuki: Das stand ganz oben der Wunschliste von Alex Rins, bevor das MotoGP-Team des japanischen Herstellers, für das er seit 2017 fährt, am Ende dieser Saison seine Tore schließen wird.

Und genau diesen Wunsch erfüllte sich der Spanier beim Grand Prix von Australien am Sonntag.

Von Startplatz zehn zeigte der Suzuki-Pilot eine starke Aufholjagd und setzte sich in einem der engsten Rennen der Geschichte am Ende gegen Marc Marquez (Honda) und Francesco Bagnaia (Ducati) durch, um seinen ersten Saisonsieg zu feiern.

„Ich bin super glücklich, hier Erster geworden zu sein, vor allem weil es das letzte Mal mit Suzuki hier auf Phillip Island war. Das ist ein Sieg für all die Menschen, die mich bis hierhin unterstützt haben, auch in den schlechten Momenten. Das Team, die Mitarbeiter in Hamamatsu haben sich das wirklich verdient“, so Rins.

Suzuki-Ausstieg war eine Belastung fürs Team
Für den 26-Jährigen ist es der erste Sieg seit dem Grand Prix von Aragon 2020. Suzuki war zum letzten Mal in seiner Titelsaison mit Joan Mir in Valencia, ebenfalls 2020, siegreich.

Daran konnte die Marke lange Zeit nicht mehr anknüpfen. Vor allem in dieser Saison lief es zuletzt schlecht, was auch an der Schocknachricht lag, die das Team Ende April in Portimao wie ein Schlag traf: Suzuki verlässt die MotoGP zum Ende der laufenden Saison.

„Für uns als Team war es nicht einfach zu wissen, dass es in dieser Konstellation im nächsten Jahr nicht weitergeht“, gibt Rins zu. „Wir hatten ein paar nicht so gute Rennen. Ich war auch in einige Zwischenfälle mit anderen Fahrern verwickelt und brach mir meine Hand“, erinnert er an den Unfall in Barcelona.

Qualifying vereitelte oft bessere Ergebnisse
„Trotzdem haben wir nie aufgegeben. Wir verdienen diesen Sieg. Er ist für alle im Team – jene, die einen Vertrag für nächstes Jahr haben, und jene, bei denen das nicht der Fall ist.“

Das Zeug zum Sieg hatte Rins auch schon in anderen Rennen. Doch der Spanier weiß: „Unser Schwachpunkt ist das Qualifying. Ich bin seit 2017 in der MotoGP. Es waren konkurrenzfähige Jahre für mich. Aber Suzuki und ich, wir waren nicht in der Lage, ein gutes Bike für die eine schnelle Runde aufzustellen.“

„In einigen Rennen hatten wir eine unglaubliche Pace, aber waren gezwungen, uns mit Platz fünf, Platz sechs zufriedenzugeben. Insofern fühlt sich der Sieg super an. Natürlich ist es traurig, dass Suzuki aufhört. Aber es ist besser, das mit einem Sieg zu tun.“

Kampf mit Marquez und Bagnaia bis ins Ziel
„In diesem Rennen fühlte ich mich von Anfang an gut und konnte den Hinterreifen schonen“, erklärt Rins weiter. „Als ich hinter Pecco fuhr, oder zuvor hinter Martin, war die Pace nicht sehr hoch. Ich versuchte also, mich an die Spitze zu setzen und eine kleine Lücke aufzumachen, aber sie überholten mich auf der Geraden.“

„Also entschied ich mich, dahinter zu bleiben und mir ein paar Körner für den Schluss aufzuheben. Ich wusste, wenn ich die letzte Runde auf dem zweiten Platz beginne, habe ich gute Chancen, Pecco zwischen den Kurven 1 und 2 zu überholen. Genauso ist es dann auch gewesen“, fasst er die Schlussphase zusammen.

Dass der Suzuki-Pilot vor allem in Kurve 2 attackierte, kam nicht von ungefähr. „Vor dem Rennen habe ich mit meinem Crewchief und den Ingenieuren besprochen, wo auf der Strecke die kritischen Punkte für den Hinterreifen liegen“, verrät der Rennsieger.

„Die rechte Flanke wird hier nicht sehr beansprucht, also konnte ich dort gut attackieren und den Drive nutzen. So ist es mir gelungen, dort viele Überholmanöver zu setzen.“

Australien-Sieg „mit Sicherheit einer der besten“
Auf Phillip Island gewann Rins bereits zum dritten Mal. Denn schon in den kleinen Rennklassen war er hier erfolgreich – 2013 in der Moto3 und 2015 in der Moto2. Der heutige Sieg war sein vierter in der Königsklasse nach Austin, Silverstone und Aragon. Ein Ranking fällt dem 27-Jährigen allerdings schwer.

„Zu gewinnen, ist immer schön“, sagt er. „Der erste Sieg war besonders, weil ich einen wirklich tollen Kampf mit Valentino (Rossi) hatte, damals in Austin. In Silverstone mit Marc (Marquez) gab es einige gute Überholmanöver. Ich lag hinter ihm, hatte aus der letzten Kurve aber die bessere Traktion und überholte ihn.

„Aber dieser Sieg ist auch schön. Es gab einige harte Kämpfe. Aber wir haben alle Respekt füreinander. Die Überholmanöver waren am Limit, aber gut und fair. Es ist deshalb schwer, einen Sieg herauszupicken. Dieser zählt mit Sicherheit zu den besten.“

Text von Juliane Ziegengeist

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