Marc Marquez - © Gold and Goose  / Motorsport Images

© Gold and Goose / Motorsport Images – Steigt Marc Marquez auf das MotoGP-Bike, gibt es Action – und häufig auch Drama

(Motorsport-Total.com) – In der MotoGP-Saison 2023 sind zwei von 21 Rennwochenenden absolviert.

Ein Großteil der Schlagzeilen gehört aber einem, der verletzungsbedingt nur an einem der beiden Wochenenden teilgenommen hat: Marc Marquez. Der folgenschwere Crash des Honda-Stars in Portimao, bei dem neben ihm selber auch Miguel Oliveira verletzt wurde, ist weiterhin das große Thema.

Einer, der Marquez bestens kennt, ist Stefan Bradl, seit Jahren der offizielle Test- und Ersatzfahrer in Hondas Rennabteilung HRC. Wie schätzt er den Unfall vom MotoGP-Saisonauftakt in Portimao ein? „Das ist ein seltener Fahrfehler von Marc Marquez gewesen, den er teuer bezahlen musste“, sagt Bradl in der Sendung „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ auf ‚ServusTV‘.

Der Crash mit Oliveira, in den auch Jorge Martin verwickelt wurde, passierte Marquez im Grand Prix am Sonntag. Tags zuvor hatte der Honda-Star bei der ersten Ausgabe des für dieses Jahr neuen Sprints den dritten Platz eingefahren. Und das, nachdem er zuvor im Qualifying überraschend auf die Pole gefahren war. Überraschend deshalb, weil man das einem Piloten auf der aktuellen Honda RC213V nicht zugetraut hätte.

„Ich kenne das Motorrad sehr gut“, bemerkt Bradl in seiner Rolle als Testfahrer und lobt Marquez für dessen Samstagsleistung: „Was er da geleistet hat, ist unfassbar hoch einzuschätzen. Für mich ist es unmöglich.“ Quasi nebenbei hat Marquez mit seiner Pole-Runde noch den offiziellen MotoGP-Streckenrekord in Portimao um sage und schreibe 1,5 Sekunden verbessert.

„Das hat er geschafft und dann war er natürlich motiviert, hat sich gedacht, okay, ich kann das Motorrad vielleicht doch ein bisschen überfahren“, spannt Bradl den Bogen zum Rennsonntag und damit zum Crash: „Ich glaube, dass er sich da ein bisschen überschätzt hat. Er wollte zu viel. Das ist so das typische Marc-Marquez-Problem, das er hat.“

Laut Bradl will Marquez „einfach manchmal einen Ticken zu viel“ und laut Bradl ist Marquez „auch mit seiner Erfahrung einen Ticken zu ungeduldig“. Und der Deutsche drückt sich sogar noch deutlicher aus, indem er sagt: „Er hat das auch in seiner Doku erwähnt, er ist und bleibt so wie er ist. Und Entschuldigung für den Ausdruck, aber er ist einfach auch ein Arschloch auf dem Motorrad.“

Das ganze MotoGP-Feld gegen Marc Marquez?
Mit Aktionen wie an jenem 26. März in Portimao macht sich Marquez im Kreis seiner MotoGP-Fahrerkollegen nicht gerade neue Freunde. Auf die Frage, ob es am achtmaligen Motorrad-Weltmeister nagen oder aber einfach abprallen würde, wenn er scheinbar das ganze Feld gegen sich hat, antwortet Bradl: „Es ist so eine Mischung.“

Marquez‘ Entschuldigung bei Oliveiras Team und bei dessen Fans kam laut Bradl „schon von Herzen. Er hat den Portugiesen Oliveira abgeräumt in Portugal. Das ist ein Hero dort. Und das war Worst-Case, würde ich sagen. Das war schon eine ehrliche Entschuldigung, ganz klar“.

„Aber“, so Bradl weiter, „er ist entweder top oder er veranstaltet irgendwas. Das ist immer so typisch Marc Marquez. Und da haben die Gegner natürlich eine gewisse, ich will nicht sagen Angst. Aber man muss schon ein bisschen extra aufpassen auf ihn“.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Federico Faturos

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