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© GP-Fever.de – Fährt in Zukunft auch die Superbike-WM auf dem Sachsenring?

(Motorsport-Total.com) – In der Saison 2017 gastierte die Superbike-WM zum bisher letzten Mal in Deutschland. Damals fuhren die WSBK-Piloten auf dem bei den Fahrern wenig beliebten Lausitzring.

Für 2020 war ein WSBK-Event in Oschersleben geplant, doch die Veranstaltung fiel der Coronavirus-Pandemie zum Opfer. Vor allem BMW wünscht sich eine WSBK-Rückkehr nach Deutschland. Am Wochenende könnte der Grundstein dafür gelegt werden.

Denn laut Informationen von ‚Motorsport-Total.com‘ wird es im Rahmen des Deutschland-Grand-Prix auf dem Sachsenring erste Gespräche zwischen dem ADAC und WSBK-Rechteinhaber Dorna geben.

Für ein WSBK-Event auf dem Sachsenring müssten einige Hürden überwunden werden. Die große Frage ist, wie viele Fans zur Superbike-WM kommen würden.

Die Hürden für ein WSBK-Event auf dem Sachsenring
Mit dem WSBK-Event im tschechischen Most gibt es zumindest für die ostdeutschen Fans seit 2021 eine reizvolle Alternative. Hohenstein-Ernstthal und Most liegen weniger als 100 Kilometer Luftlinie auseinander. Würden sich die beiden Events gegenseitig Fans wegnehmen oder würden sich die Veranstaltungen gegenseitig befruchten?

Eine weitere Hürde ist die maximale Anzahl an Lärmtagen auf dem Sachsenring. Das Kontingent von 10 Lärmtagen ermöglicht praktisch nur drei Rennveranstaltungen. Die MotoGP ist gesetzt. In diesem Jahr absolvierte die IDM ihren Saisonauftakt in Sachsen. Mitte September gastiert die DTM auf dem Sachsenring.

Problematisch ist zudem der im Vergleich zu einer permanenten Rennstrecke größere Aufwand. Für die Infrastruktur und den Aufbau von zusätzlichen Tribünen fallen für den Promoter Kosten an, die eine wirtschaftliche Durchführung erschweren.

Deutsche Fahrer und BMW wünschen sich ein WSBK-Heimrennen
Mit Philipp Öttl gibt es aktuell einen deutschen WSBK-Piloten. Aus deutschsprachiger Sicht ist auch Dominique Aegerter ein interessanter Fahrer. Auf dem Sachsenring gewann Aegerter in der Saison 2014 das Moto2-Rennen.

Neben Öttl und Aegerter gibt es in den Supersport-Kategorien weitere deutschsprachige Talente, die sich über ein Heimrennen freuen würden. Marcel Schrötter kämpft mit seiner MV Agusta regelmäßig um die Spitzenplatzierungen. In der Supersport-300-WM mischen Dirk Geiger und Lennox Lehmann munter mit.

Die größte Motivation seitens der Dorna für einen Lauf in Deutschland allerdings ist das Werksengagement von BMW. Seit der WSBK-Saison 2019 ist BMW mit einem Werksteam vertreten und rüstet seit 2022 vier Fahrer mit Werksmaterial aus.

BMW: Die Dorna hat Interesse an einem Lauf in Deutschland
„Natürlich wäre es toll, ein Heimrennen zu haben“, kommentiert BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers im Exklusiv-Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘ und verrät: „Der Wunsch nach einem Rennen in Deutschland besteht auch seitens der Dorna.“

BMW bedauert, dass die Pläne in Oschersleben nicht realisiert werden konnten. „Das WSBK-Event in Oschersleben ist nicht zustande gekommen, weil der Veranstalter ohne Fans keinen Umsatz machen konnte. Damals gab es gewisse Vorgaben seitens der Regierung“, erinnert sich Marc Bongers an die Situation in der WSBK-Saison 2020.

„Da einige andere Strecken ihre Verträge verlängert haben, ist das vorerst vom Tisch“, zieht Marc Bongers einen Schlussstrich unter den Traum eines WSBK-Events in Oschersleben.

Seit der Saison 2020 wurde der WSBK-Kalender durch einige neue Events ergänzt. Barcelona, Mandalika und Most sind jetzt fixe Bestandteile des Kalenders. Imola kehrt im Juli zurück.

Gibt es im Kalender überhaupt noch einen Platz für ein WSBK-Event in Deutschland? „Die Dorna muss auch schauen, wo sie bleiben. Wenn sie Verträge mit neuen Rennstrecken macht, dann über mehrere Jahre. Es muss eine gewisse Planungssicherheit geben“, bemerkt Marc Bongers und verweist auf die Schwierigkeiten einer neuen Veranstaltung.

Text von Sebastian Fränzschky

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