Marc Marquez - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Marc Marquez behielt bei schwierigen Bedingungen immer den Überblick

Die Voraussetzungen in Misano waren für Marc Marquez eigentlich denkbar schlecht: Im Trockenen war Jorge Lorenzo schneller als der amtierende Champion, im Nassen hatte Lokalmatador Valentino Rossi eindeutig die Nase vorne.

Dass Marquez am Ende trotzdem gewann, hatte er dem richtigen Riecher zu verdanken. Als die Strecke abtrocknete, wechselte er vor den Yamaha-Fahrern auf Slicks. „Letztendlich lag der Schlüssel im Rennen im Wechsel zurück auf Slicks. Das haben wir im besten Moment gemacht“, freut sich der Spanier.

„Niemand hätte Regen erwartet, keiner hat darüber gesprochen“, lacht Marquez auf der Pressekonferenz nach seinem vierten Saisonsieg. Als dann vor dem Rennen die ersten Wolken aufzogen, reagierte Honda sofort. „Vor dem Rennen haben wir mit dem Team alles geplant und ich denke, dass wir da einen perfekten Job gemacht haben“, lobt der Spanier, der erstmals in seiner MotoGP-Karriere in Misano gewinnen konnte.

„Während des Rennens war die Situation sehr unübersichtlich, besonders als es langsam nass wurde. Als es dann wieder abtrocknete, war es schwierig zu erkennen, ob es schon wieder ganz trocken ist. Der Asphalt ist neu und ziemlich dunkel. Das hat es schwierig gemacht. Das Team hat mir allerdings gezeigt, dass es jetzt an der Zeit ist. Das hat mir dabei geholfen, die richtige Entscheidung zu treffen“, so Marquez.

Kurios: Der Spanier wechselte im Rennen gleich zweimal das Bike – und gewann trotzdem. „Niemand hätte gedacht, dass man ein Rennen gewinnen kann, obwohl man zweimal das Motorrad wechselt. Klar, man verliert dabei eine Menge Zeit. Aber es wäre unmöglich gewesen, im Nassen weiterzufahren“, schildert Marquez seinen ersten Wechsel von Slicks auf Regenreifen.

„Ich habe etwas aus Aragon gelernt“, so Marquez, der im vergangenen Jahr bei schwierigen Bedingungen in Aragon gestürzt war. „Es war schwierig, auf dem Bike darüber nachzudenken“, berichtet der Spanier. „Du fährst am Limit und musst dann noch darüber nachdenken, wie weit die anderen Fahrer weg sind, wie die Situation der Strecke ist, wie viele Runden noch übrig sind und du musst berechnen, welche Rundenzeiten du mit Regen- und welche du mit Trockenreifen fahren kannst.“

„Als wir auf Regenreifen waren und die Strecke abtrocknete, da waren beide Yamaha-Fahrer schneller als ich. Mein Bike war auf der Geraden sehr unruhig und dann kam ich rein. Ich wusste, dass ich nicht gewinnen kann, wenn ich so weiterfahre. Der Rennsieg war mein einziges Ziel. Als ich mit den Slicks wieder rauskam, da merkte ich, dass die Strecke viel trockener war, als ich erwartet hatte. Das war der Schlüssel.“

Nach seinem zweiten Wechsel fuhr Marquez bewusst erst einmal etwas vorsichtiger. „Ich wusste, dass ich kein Risiko eingehen muss, weil ich vor ihnen an die Box kam“, erklärt er. Der WM-Zug ist trotz seines Sieges allerdings abgefahren. „Wir sind zu weit weg. Die Lücke ist zu groß“, erklärt Marquez, der noch immer 63 Punkte hinter Spitzenreiter Rossi liegt. „Mein Ziel ist es einfach, die letzten fünf Rennen zu gewinnen“, so der Spanier.

Text von Ruben Zimmermann

Motorsport-Total.com
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