Johann Zarco - © Michelin

© Michelin – Johann Zarco fühlt sich auf
seiner Tech-3-Yamaha in Thailand wohl

0,086 Sekunden fehlten am Ende auf die Testbestzeit in Buriram, Thailand. Dennoch ist Johann Zarco mit seiner Testarbeit am Wochenende zufrieden.

Der Tech-3-Pilot holte von Freitag bis Sonntag insgesamt knapp eineinhalb Sekunden auf und platzierte sich am Ende auf Platz zwei. Nach insgesamt 174 Runden ist der bestplatzierte Yamaha-Pilot glücklich. Er spekuliert bereits über Podestplatzierungen, hat jedoch einen klaren Favoriten für den Saisonauftakt.

„Wir arbeiten sehr gut, ich fühle mich sehr gut. Seit dem Vorjahr sage ich schon, dass dieses Bike großes Potenzial hat. Ich muss hundert Prozent herausholen bei jedem Versuch.“ Zarco hatte sich bereits vor dem Test zum 2016er-Chassis bekannt, er fuhr in Thailand allerdings mit einer neuen Verkleidung. Am Sonntag sei er den hundert Prozent damit bereits „sehr nahe“ gekommen. „Ich war nahe an den hundert Prozent dran, die Verbesserung konnte ich auf meinem letzten Versuch sehen. Das bedeutet, dass wir immer noch etwas unternehmen können, um noch besser zu werden.“

Schon am Samstag schob er sich mit rund vier Zehntelsekunden Rückstand in die Top 5, am Sonntag lag er lange in Führung, bevor Dani Pedrosa am Ende doch noch die Spitze übernahm. „Schon am Samstag lief es gut, allerdings war ich am Limit, als ich die 30.3-Zeit gefahren bin. Am Sonntag war ich fünf Zehntel schneller. Das ist schon eine gute Verbesserung.“

Zarco widerspricht Werkspiloten: „Yamaha funktioniert gut“

Er verstehe das Bike immer besser. Allerdings halfen bei der Zeit unter der 1:30er-Marke auch die Reifen. Zarco fuhr seine schnellste Zeit auf einem Medium-Vorderreifen und einem weichen Hinterreifen. „Wir haben mit den weichen Reifen gespielt, das hilft natürlich bei der Rundenzeit. Und obwohl wir diese Reifen wohl nicht im Oktober haben werden, gibt es uns weitere Informationen darüber.“

Allerdings weiß er auch: „Eine Rundenzeit und ein Rennen, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich bin auch ein paar gute Rundenzeiten auf gebrauchten Reifen gefahren. Ich konnte in diesen drei Tagen kein Rennen simulieren, wo man gegen andere startet, kämpft und dann 26 Runden am Stück fährt. Das ist eine andere Geschichte.“ Dennoch ist er froh darüber, so konkurrenzfähig zu sein. Jetzt gelte es, die Performance zu analysieren, um sie in Zukunft wieder abrufen zu können.

„Diese Strecke funktioniert sehr gut mit der Yamaha.“ Ganz andere Töne waren hingegen in der Werksgarage von Maverick Vinales und Valentino Rossi zu hören, beide haderten mit der Elektronik, der Beschleunigung und fehlendem Grip an der Hinterachse. Zarco lässt sich davon aber nicht blenden, der Franzose verfolgt sein eigenes Programm. Angesprochen auf die Probleme des Werksteams meint er nur: „Jeder hat seine eigene Arbeitsphilosophie. Ich fahre erst das zweite Jahr MotoGP. Ich versuche einfach, mein Lächeln beizubehalten und es zu genießen, das ist das Wichtigste.“ Er kümmere sich nicht um die Testprogramme der anderen Piloten.

„Mein Favorit ist Marc“

Der Kurs in Buriram gefällt dem 27-Jährigen. „Es ist nicht allzu schnell und das Chassis ist hier entscheidend. Die Reifen werden im Oktober anders sein, die Bedingungen wohl auch. Aber wir wissen, dass wir eine gute Bikebalance haben. Das heißt, dass wir im Oktober gut mit den Unterschieden beim Grip und den Bedingungen umgehen werden.“

Doch bereits in Losail erwartet Zarco einen guten Saisonstart: „Die Balance des Bikes ist gut. Das wird uns helfen, auf einem guten Level in Katar zu beginnen.“ Vor dem Saisonstart konnte er mit der tollen Testzeit seinem Crewchief Guy Coulon ein Geburtstagsgeschenk machen: „Wir hatten drei gute Tage. Wir konnten unser Programm gut abspulen. Außerdem konnten wir ein paar Reifentests für Michelin durchführen“, erklärt der Franzose.

Wie stehen Zarcos Chancen im ersten Saisondrittel? „Es scheint, als könnte ich um das Podium mitfahren. Mein Favorit auf den Sieg ist aber Marc, er ist viel stärker. Er kann mit dem Bike spielen und ist trotzdem jede Runde schneller als ich. Wenn es nur um den Sieg geht, würde ich nach diesem Test auf Marc tippen.“ Im Vorjahr begann Zarco sein erstes MotoGP-Rennen in Katar stark, übernahm für sechs Runden sogar die Führung, bis er ins Aus stürzte.

Testzeiten aus Thailand (Sonntag):

01. Dani Pedrosa (Honda) – 1:29.781 Minuten (78 Runden)
02. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +0,086 Sekunden (47)
03. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,283 (81)
04. Marc Marquez (Honda) +0,362 (96)
05. Alex Rins (Suzuki) +0,397 (66)
06. Jack Miller (Pramac-Ducati) +0,409 (50)
07. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,411 (58)
08. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +0,675 (78)
09. Tito Rabat (Avintia-Ducati) +0,695 (52)
10. Valentino Rossi (Yamaha) +0,730 (70)
11. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +0,792 (43)
12. Maverick Vinales (Yamaha) +0,809 (69)
13. Franco Morbidelli (Marc-VDS-Honda) +0,867 (71)
14. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,920 (65)
15. Andrea Iannone (Suzuki) +0,937 (78)
16. Bradley Smith (KTM) +1,140 (71)
17. Mika Kallio (KTM) +1,388 (84)
18. Scott Redding (Aprilia) +1,530 (63)
19. Tom Lüthi (Marc-VDS-Honda) +1,530 (81)
20. Alvaro Bautista (Angel-Nieto-Team) +1,705 (37)
21. Hafizh Syahrin (Tech-3-Yamaha) +1,756 (47)
22. Jorge Lorenzo (Ducati) +1,846 (68)
23. Xavier Simeon (Avintia-Ducati) +2,238 (51)
24. Karel Abraham (Angel-Nieto-Team) +2,243 (38)

Text von Maria Reyer & Oriol Puigdemont

Motorsport-Total.com
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter

Dieser Beitrag wurde unter Racing abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert