Pressekonferenz - © Gold and Goose / Motorsport Images

© Gold and Goose / Motorsport Images – Francesco Bagnaia, Maverick Vinales, Jack Miller in der Pressekonferenz

(Motorsport-Total.com) – Das Thema Strafen ist im MotoGP-Paddock derzeit in aller Munde.

Ausgangspunkt ist die nach dem Grand Prix von Portugal in Portimao gegen Marc Marquez ausgesprochene Strafe für den Unfall mit Miguel Oliveira.

Der Motorrad-Weltverband (FIM) beharrt darauf, dass Marquez die Strafe (zweimal Long-Lap) verbüßen muss, sobald er nach seiner aktuellen Fingerverletzung sein nächstes Rennen fährt.

Honda hat Einspruch dagegen eingelegt, weil man der Ansicht ist, dass die Strafe explizit für den Grand Prix von Argentinien ausgesprochen wurde, an dem Marquez nun verletzungsbedingt nicht teilnehmen kann. Man glaubt, einen Formfehler der Rennkommissare erkannt zu haben. Der Fall wird in Kürze vor dem Berufungsgericht verhandelt. Ausgang offen. Theoretisch könnte Honda eine doch größere Strafe bekommen.

Im MotoGP-Fahrerfeld wünscht man sich beim Thema Strafen vor allem eines: Konstanz. „Ich glaube, wir brauchen mehr Klarheit“, sagt Weltmeister Francesco Bagnaia und denkt an ein Beispiel aus der Saison 2022 zurück: „In Misano bin ich im ersten Training langsamer geworden, weil ich dachte, ich hätte schon die schwarz-weiß karierte Flagge gesehen. Ich war auf der Ideallinie und habe eine Strafe von drei Startplätzen erhalten.“

„Im Qualifying hatte ich dann im ersten Sektor eine rote Zwischenzeit und auch im zweiten war ich auf +0,0 dran. Ich wollte meine Zeit verbessern“, so der Ducati-Pilot. „Aber vier Fahrer sind vor mir auf der Ideallinie langsamer gefahren und ich musste die Runde abbrechen. Niemand hat zu diesen Fahrern etwas gesagt. Deshalb ist es schwer zu verstehen.“

„Auch die Strafe gegen Marc ist schwer zu verstehen. Es ist schwer zu verstehen, wie jemand so einen Fehler (Formfehler; Anm. d. Red.) machen kann“, sagt Bagnaia zum aktuellen Fall und unterstreicht: „Ich finde, wir brauchen einfach mehr Klarheit.“

Jack Miller merkt an, dass es „für Unfälle natürlich Konsequenzen geben muss“ und erinnert: „Wir haben im vergangenen Jahr Konstanz verlangt. Schwere Unfälle gab es auch im vergangenen Jahr, wie mit ‚Taka‘ [in Barcelona] oder Alex mit mir [auf Phillip Island].“

„Aber“, setzt Miller fort, „wenn es um Marc Marquez geht, dann will ihm jeder ein Messer reinstecken. Ich möchte ihn nicht verteidigen. Er hat einen Fehler gemacht und das weiß er genau. Es wird einfach zu viel darüber gesprochen. Wir sind hier, um Rennen zu fahren.“

„Aber natürlich gibt es eine Grenze, eine rote Linie“, sagt Miller. „Und für die Verantwortlichen ist es sehr schwierig, wo sie diese Linie ziehen sollen. Denn diese Linie wird sich immer leicht bewegen und nie konstant sein. Ich denke, dass sie ihr Bestes geben.“

„Wir als Gemeinschaft geben unser Bestes, um unseren Sport besser zu machen. Ich würde sagen, wir arbeiten zusammen und befinden uns auf dem richtigen Weg. Es ist eben nur die Frage, wo man die Linie zieht, weil sie sich ständig bewegt“, so Miller.

Maverick Vinales sieht es ganz ähnlich: „Es ist sehr kompliziert, weil man die Dinge auch anders bewerten kann. Wir müssen einer Regel folgen. Zwei Situationen sind nun mal nie gleich. Es ist Racing. Für die Kommissare ist das eine große Aufgabe, die sehr kompliziert ist.“

Beim Treffen der MotoGP-Sicherheitskommission am Freitag in Termas de Rio Hondo steht das Thema Strafen ganz oben auf der Agenda.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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