Jorge Martin - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Die MotoGP wird immer schneller – Jorge Martin hält den Topspeed-Rekord

(Motorsport-Total.com) – Höher, schneller, weiter, das ist auch das Motto in der MotoGP.

Die technische Entwicklung der Motorräder schreitet immer weiter voran und brachte in den vergangenen Jahren die Einführung von komplizierten Flügelprofilen und Gimmicks wie das Ride-Height-Device für Front und Heck hervor.

Die technische Aufrüstung in der Motorrad-Königsklasse sorgt für immer schnellere Rundenzeiten und immer höhere Topspeeds. Die zehn höchsten je gemessenen Geschwindigkeiten stammen allesamt aus den Jahren 2021 und 2022.

Den Rekord hält aktuell Pramac-Pilot Jorge Martin mit 363,6 km/h, aufgestellt in diesem Jahr in Mugello. Doch macht es im MotoGP-Sattel noch einen Unterschied, ob man mit 320 oder 360 km/h eine Gerade entlang fährt? Nur marginal, glaubt man den Aussagen von Martins Ducati-Kollegen Jack Miller und KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira.

Miguel Oliveira: Über 300 ist alles schnell
„Ich denke, über 300 km/h ist alles schon schnell“, winkt der Portugiese ab. „Man sieht die Umgebung nur sehr schnell an sich vorbeifliegen und platziert das Motorrad mehr oder weniger an einem Ort, wo man [ausreichend] Platz zum bremsen hat.“

Miller stimmt ihm zu: „Ehrlich gesagt fühlt es sich genauso an, aus der letzten Kurve in Mugello zu kommen, wie am Ende der Geraden. Der Hauptfokus liegt ausschließlich auf der Bremszone. Man blickt [auf dem Motorrad] so weit nach vorne. Wie schnell man bis dahin wird, beeinflusst das nicht allzu sehr.“

Während die immer höheren Geschwindigkeiten auf dem Motorrad kaum spürbar sind, sind die Auswirkungen auf die Umgebung umso größer. Je schneller die MotoGP wird, desto mehr Platz muss an den Rennstrecken geschaffen werden. „Natürlich diskutieren wir über einige Bereiche der Strecke, die in Mugello angepasst werden müssen“, sagt Miller.

Jack Miller: Mauer in Mugello zu nah für diese Speeds
„Die Mauer auf der Innenseite von Kurve 1 ist beispielsweise zu nah an der Strecke für diese Geschwindigkeiten und den Bremspunkt.“ Ein Problem ist dabei auch die visuelle Wahrnehmung bei höheren Geschwindigkeiten: Je schneller man auf dem Motorrad unterwegs ist, desto schmaler wirkt der verfügbare Platz auf der Straße.

„Aber abgesehen davon … Der Unterschied zwischen 360 und 370 ist nicht sonderlich groß“, zuckt Miller mit den Schultern. Und auch Oliveira schenkt dem Gefühl der hohen Geschwindigkeit keine große Beachtung: „Wir wollen einfach nur so schnell wie möglich sein. Wir fokussieren uns nicht wirklich darauf, wie sich der Speed anfühlt.“

Das MotoGP-Feld hat in dieser Saison bislang auf vier Rennstrecken einen neuen Topspeed-Rekord aufgestellt: In Termas de Rio Hondo (Francesco Bagnaia, Ducati, 345,5 km/h), Le Mans (Alex Marquez, Honda, 323,7 km/h), Mugello (Jorge Martin, Ducati, 363,6 km/h) und auf dem Sachsenring (Jorge Martin, Ducati, 304,2 km/h).

Text von Tobias Ebner, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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