(Motorsport-Total.com) – Um wieder konkurrenzfähig zu werden, lässt Yamaha nichts unversucht.
Es wird viel Geld in das MotoGP-Projekt investiert, deutlich mehr als in der Vergangenheit. Das unterstreicht auch die Erweiterung auf das Satellitenteam Pramac, das ein vollwertiger Werkseinsatz ist.
Auch das Entwicklungstempo wurde erheblich beschleunigt. Im Hintergrund entwickelt Yamaha außerdem einen V4-Motor. Parallel zur aktuellen M1 mit Reihenvierzylinder entsteht rund um den V4-Motor ein komplett neues Motorrad.
Yamaha arbeitet also an zwei unterschiedlichen Konzepten gleichzeitig. Es gab Gerüchte, dass dieser V4-Motor bereits beim Februar-Test in Sepang (Malaysia) getestet werden könnte. Dem ist aber nicht der Fall.
„Der Motor existiert, er läuft. Aber er ist noch nicht so weit, um auf der Strecke zu sein“, bestätigt Paolo Pavesio, der neue Management-Direktor, gegenüber Crash.net. Momentan liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung der aktuellen M1 mit Reihenvierzylinder.
Da alle anderen vier Hersteller mit V4-Motoren fahren, hat sich Yamaha zur Entwicklung dieses Motors entschlossen. Man will mittelfristig verstehen, welche Vorteile dieses Konzept bietet. Das betrifft unter anderem die Aerodynamik.
Beim neuen Reglement 2027 wird die Flügelbreite etwas beschnitten. Entscheidend ist aber die Seitenverkleidung, die immer wichtiger wird, um in Schräglage Anpressdruck zu erzeugen. Ein V4-Motor ist schmäler. Damit gibt es mehr Spielraum für die Aerodynamik.
Es gab auch Spekulationen, dass Yamaha im Laufe der MotoGP-Saison 2025 auf das neue Motorrad mit V4-Motor wechseln könnte. Das ist derzeit aber nicht geplant. „Es ist nicht realistisch, so einen Wechsel während der Saison zu machen“, hält Pavesio fest.
„Um transparent zu sein, es ist klar, dass 2025 die Werksteams mit dem Reihenmotor der M1 fahren werden.“ Aber die parallele Entwicklung des V4-Motorrads wird in den kommenden Monaten fortgesetzt, bis dieses Motorrad reif für erste Tests auf der Rennstrecke sein wird.
Noch kein Termin für ersten Streckentest des V4-Motors
Wann es den ersten Test geben wird, ist derzeit nicht bekannt. Es ist allerdings möglich, dass das V4-Motorrad irgendwann im Laufe des Jahres, vermutlich im Herbst, auch im Rahmen eines Grand Prix zu sehen sein könnte.
„Es ist ein Entwicklungsprozess, aber es ist realistisch und unser Ziel, dass wenn dieses Motorrad ausgereift genug ist, wir damit mit Augusto Wildcards bestreiten“, so Pavesio. Yamaha darf im Laufe der Saison sechs Wildcards anmelden.
Auch für diesen Job wurde Augusto Fernandez engagiert. Wie viele Wildcards er fahren wird und bei welchen Rennen, das ist noch nicht im Detail entschieden. Es ist auch offen, ob Yamaha überhaupt generell auf den V4-Motor umsteigen wird.
Erst ausgiebige Tests und Vergleiche mit dem aktuellen Motorrad werden zeigen, worauf man in Zukunft setzen wird. Klar ist, dass die Ingenieure auch an 2027 denken müssen, wenn laut neuem Reglement der Hubraum auf 850 Kubikzentimeter verkleinert wird.
Dieser 850er-Motor wird dann entweder auf dem aktuellen 1.000er-Triebwerk in Reihe oder in V4-Bauweise basieren. Yamaha lässt sich alle Türen offen, welchen Weg man für die Zukunft einschlagen wird.
Text von Gerald Dirnbeck
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