Valentino Rossi  © Yamaha

© Yamaha – Valentino Rossi hat ein gutes Gefühl für die M1: Die Schwächen wurden ausgemerzt

(Motorsport-Total.com) – An diesem Wochenende in Katar wird sich erstmals zeigen, ob Valentino Rossi wieder an der Spitze mitmischen kann. Der Superstar meinte nach den beiden schwierigen Jahren bei Ducati, dass er selbst erst sehen muss, ob er noch ein Topfahrer ist.

Bei den Wintertests hat sich gezeigt, dass Rossi konkurrenzfähig ist, aber die beiden Spanier Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa waren noch einen Tick schneller. Testfahrten und Rennen sind bekanntlich unterschiedliche Geschichten. Rossi ist vor dem Saisonauftakt sehr zuversichtlich. „Ich bin froh über meine Leistungen bei den Wintertests.“

„Ich war in Sepang und Jerez ziemlich stark. In Austin hatten wir Probleme. Wir müssen aber abwarten, was hier im Rennen passiert“, sagt Rossi. Die lange Wartezeit ist am Donnerstag vorbei: „Morgen geht es los. Die Rennen sind im Vergleich zu den Tests etwas anderes. Doch ich habe ein sehr gutes Gefühl. Ich habe Spaß, wenn ich die M1 fahre. Ich bin ziemlich schnell, doch ich bin mir sicher, dass die anderen drei Werkspiloten bei allen Bedingungen sehr schnell sind. Es ist eine große Motivation, ums Podium zu kämpfen.“

Speziell Lorenzo, Pedrosa und Casey Stoner haben die Latte in den vergangenen Jahren sehr hoch gelegt. Stoner hat sich zu den V8-Supercars nach Australien verabschiedet, dafür hat mit Marc Marquez ein neuer Gegner die Bühne betreten. Rossi wird all sein Können, seine Erfahrung und seine Tricks aufbieten müssen, um die drei Spanier zu schlagen. „Dani und Jorge befinden sich auf dem Höhepunkt. Das haben sie in der vergangenen Saison bewiesen. Marc, der aus der Moto2 kommt, und ich, zurück auf der Yamaha, machen es ebenfalls spannend.“

Wichtig ist für Rossi auch, dass er wieder auf seiner „geliebten“ Yamaha M1 sitzt. Seit 2010 hat sich das Motorrad nicht nur durch den neuen 1.000er Motor verändert. Der Italiener fühlt sich auf der M1 sehr wohl und hat viel Vertrauen. „Das Gefühl ist sehr ähnlich“, vergleicht er die aktuelle M1 mit jener des Jahres 2010. „Die Stärken der M1 sind gleich geblieben. Das sind die Agilität und die Front, aber auch die Schwächen wurden verbessert. Mit dem 800er-Motor hatten wir mehr mit dem Charakter bei der Beschleunigung zu kämpfen.“

„Der Motor war sehr scharf. Ich kann mich erinnern, dass wir früher auch mit dem Benzinverbrauch Probleme hatten. Der Motor musste deshalb abgemagert fahren und bei der Beschleunigung war es schwieriger. Jetzt ist das alles viel einfacher. Auch die Elektronik hat sich verbessert. Auf der anderen Seite hat sich auch Honda überall gesteigert. Unser Motorrad ist aber ein guter Fortschritt im Vergleich zu 2010.“

Schulterverletzung plagte Rossi 2010
„Der weitere Unterschied zu 2010 ist, dass ich gegen Ende der Saison einige gute Resultate einfahren konnte, einige Male auf dem Podium stand und einen Sieg gefeiert habe. Aber ich hatte große Probleme mit der Schulter. Jetzt hat sich das Level der Konkurrenz zwar stark erhöht, aber für mich ist das Motorrad jetzt auch einfacher zu fahren als 2010. Beim Bein hatte ich 50 Tage lang Schmerzen, aber nach zwei, drei Rennen war es kein Problem. Unter der Schulter litt ich aber stark“, erinnert sich Rossi an seine Verletzungen zurück.

Es stellt sich die Frage, was er für sich als Erfolg ansehen wird? „Damit ich glücklich bin, möchte ich ein Rennen gewinnen. Dann sehen wir weiter“, hält Rossi den Ball flach. Den WM-Titel nimmt er nicht in den Mund. „Ich möchte auch so oft wie möglich auf dem Podium stehen.“ Bei Yamaha hat sich seit 2010 viel verändert. Auch die Teamstruktur wurde verändert, denn aktuell ist Kouji Tsuya für die Technik verantwortlich.

In Rossis erster Zeit bei Yamaha war er mit Technikchef Masao Furusawa ein sehr gutes Gespann. Furusawa ist nun nicht mehr in die Entwicklung involviert. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl mit Yamaha und es ist eine große Überraschung. Damals war Furusawa mein Mann und er war top. Deshalb machte ich mir Sorgen über die Situation bei Yamaha, aber es war ein Fehler. Es herrscht die gleiche Atmosphäre, selbst wenn ich bei einem anderen Hersteller gefahren bin“, lobt Rossi das Umfeld. „Alle Leute sind motiviert und wollen mit beiden Motorrädern an der Spitze sein. Beide Motorräder sind gleich. Die Bemühungen von Yamaha sind genau gleich. Das ist sehr gut.“

Rossi fährt seit dem Jahr 2000 in der Königsklasse und hat die Evolution des Sports hautnah miterlebt und die MotoGP sportlich geprägt. In den vergangenen Jahren sieht er die größte Umstellung und Herausforderung bei den Reifen. „Als Bridgestone Alleinausrüster wurde, bauten sie Reifen, die etwas weniger Grip auf der Flanke boten. Deshalb muss man das Motorrad bei der Beschleunigung früher aufrichten. Außerdem muss man der Elektronik sehr vertrauen. Das sind die größten Veränderungen“, hält Rossi fest.

Text von Gerald Dirnbeck

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