Valentino Rossi © Ducati

© Ducati – Valentino Rossi erklärt die beiden Ducati-Jahre für gescheitert

Die italienische „Traumehe“ ist geschieden: Noch ein Rennen müssen Valentino Rossi und Ducati gemeinsam absolvieren. Auch beim Saisonfinale in Valencia wird man es aus eigener Kraft nicht auf das Podium schaffen. Der Grand Prix von Australien war bezeichnend für die Situation.

Rossi kam 37 Sekunden hinter Sieger Casey Stoner als Ziel. Anschließend wurde er gefragt, was er von dem großen Rückstand hält. „Ich habe mehr erwartet. Am Samstag lagen wir zwei Sekunden zurück und ich habe 54 Sekunden Rückstand erwartet. Also war es ein gutes Rennen“, meint Rossi und fing dabei zu lachen an. Dann wurde er wieder ernst und Begann ein Fazit unter diese beiden erfolglosen Jahre zu ziehen.

Rossi ist zu einer Einsicht gekommen, die schon lange Zeit viele Beobachter haben: „Casey war der einzige Fahrer, der mit der Ducati schnell war. Allen anderen Fahrern hat die Ducati zwar nicht die Karriere, aber die Einstellung zerstört. Gratulation an Casey“, gibt Rossi unumwunden zu. „Vor zwei Jahren habe ich nicht verstanden, warum es zwischen Casey und den übrigen Fahrern einen Unterschied gab. Nach zwei Jahren verstehe ich es immer noch nicht“, gibt Rossi offen und ehrlich zu.

„Diese Saison war sehr schwierig und frustrierend. Abgesehen von den schlechten Resultaten und dem schlechten Gefühl ist es sehr frustrierend, dass wir mit diesem Motorrad das gleiche Problem wie in Valencia 2010 haben – und das nach zwei Jahren. Manchmal hat man das Gefühl, dass man seine Zeit verschwendet. Das ist der größte Frust“, hält er fest. Rossi selbst sieht nicht, dass die schwierige Zeit bei Ducati seine Karriere zerstört hat, denn: „Ich habe eine weitere Chance.“ Damit ist natürlich die Rückkehr zu Yamaha gemeint.

„Ich bin gespannt, wie es mit der M1 läuft. Nach dem ersten Test können wir mein Potenzial für das nächste Jahr besser einschätzen. Nach zwei schwierigen Jahren wird es sicher nicht einfach, auf das Niveau von Lorenzo und Pedrosa zu kommen. Mein Team wird hart arbeiten müssen, damit wir diese Resultate erreichen können. Nach dem ersten Test werden wir erste Ideen bekommen, aber wir müssen noch viel arbeiten, um mit ihnen mithalten zu können. Es wird schwierig“, schätzt Rossi die kommenden Monate ein.

Rossi sieht sich als Nummer zwei

In den Jahren 2008 bis 2010 waren Rossi und Lorenzo Teamkollegen bei Yamaha. Die Situation hat sich seither aber geändert, denn der Spanier ist gereift, macht kaum noch Fehler und fährt auf einem extrem hohen Niveau. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Level von Pedrosa und Lorenzo erreichen, und um Siege und den WM-Titel kämpfen kann. Ich weiß es nicht. Zunächst muss ich das Motorrad probieren. Wir haben zwei gemeinsame Jahre. Der Test in Valencia wird wichtig. Dann müssen wir arbeiten und mein Team, Jeremy und alle müssen ihr Maximum geben.“

Deshalb schiebt Rossi derzeit auch den Ball von sich. Lorenzo ist der Titelfavorit für 2013 und nicht er selbst. „Ich bin die Nummer zwei“, sagt der neunfache Weltmeister. Vertraglich gibt es diesen Passus nicht, aber die Hackordnung wird auf der Strecke bestimmt. „Normalerweise ist die Nummer eins in einer schwierigen Position. Das sind in diesem Fall Lorenzo und Pedrosa. Es war auch schon 2008 bei mir und Lorenzo so. Wenn die Nummer eins davor ins Ziel kommt, dann ist es normal. Wenn man aber dahinter liegt, dann gibt es Probleme.“

Seit der Sommerpause hat Honda für Pedrosa ein etwas besseres Paket auf die Beine gestellt als Yamaha für Lorenzo. Auch nach den ersten Testfahrten mit dem Prototyp für 2013 äußerte sich Lorenzo nicht euphorisch. Rossi will bei der Entwicklung maßgeblich beitragen. „Ich glaube, dass ich Yamaha bei der Entwicklung des Motorrades helfen kann. Das ist zu 100 Prozent sicher. Zwischen mir und Yamaha war die Art zu arbeiten und das Motorrad zu verbessern perfekt.“

Bevor es aber soweit ist, muss er in Valencia noch ein Rennen für Ducati bestreiten. In zwei Wochen ist die bisher erfolgloseste Zeit des Superstars vorerst vorbei. „In Valencia wird es sicher sehr emotional, denn normalerweise habe ich immer eine gute Truppe an Leuten um mich herum. Der Abschied wird mir sicher nicht leicht fallen, aber wir haben keine Resultate geholt. Für mich ist es eine gute Entscheidung und ich freue mich auf die M1.“

Text von Gerald Dirnbeck

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