Marc Marquez, Valentino Rossi - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Valentino Rossi glaubt nicht, dass er Marc Marquez noch einholen kann

Der Grand Prix von Tschechien hat die heiße Phase in der Motorrad-Weltmeisterschaft eingeleitet. Noch sieben Rennen sind in der Saison 2016 zu fahren und nach Brünn gibt es endgültig einen großen WM-Favoriten.

Wäre es am Sonntag trocken geblieben, hätte Yamaha die Favoritenrolle inne gehabt. Mit einem Sieg hätte Jorge Lorenzo das Momentum auf seine Seite ziehen können, doch der Regen und die Reifensituation änderten alles.

Lorenzo ging als 17. leer aus, während Valentino Rossi für seine Aufholjagd und die Taktik mit dem harten Hinterreifen mit dem zweiten Platz belohnt wurde. Und einmal mehr machte Marc Marquez in einer schwierigen Situation alles richtig. Während die übrigen Fahrer mit den weichen Regenreifen große Probleme bekamen, fuhr Marquez als Dritter über die Ziellinie. Wieder zeigte sich, dass er in diesem Jahr nicht übertriebenes Risiko eingeht, sondern sich auf solide Ergebnisse konzentriert, wenn er nicht gewinnen kann.

„Trotz meiner Reifenwahl ist es ein gutes Resultat. Ich habe 16 Punkte gesammelt und den Vorsprung auf Lorenzo vergrößert. Gleichzeitig habe ich nur vier Punkte auf Valentino verloren“, blickt Marquez auf die WM-Tabelle. 53 Punkte beträgt jetzt sein Vorsprung auf Rossi. Lorenzo liegt nun schon 59 Zähler zurück und ist durch seine Nullnummer hinter seinen Yamaha-Teamkollegen zurückgefallen. Auch wenn die Yamaha derzeit das bessere Motorrad ist, so scheint der WM-Titel in diesem Jahr wieder an das Honda-Lager zu gehen.

Yamaha Probleme: Fehler und Pech
Sieht Rossi noch eine Chance, den Rückstand aufzuholen? „Nein, weil wir zu viele Fehler gemacht und auch etwas Pech hatten“, analysiert er die WM-Situation nüchtern. „Ich liege zu weit zurück. Marquez ist in diesem Jahr nicht nur bei allen Bedingungen schnell, sondern trifft auch die richtigen Entscheidungen. 53 Punkte aufzuholen, ist sehr schwierig. Ich kann in den sieben Rennen stark sein und werde bis zum Schluss mein Bestes geben. Ich glaube aber, dass es sehr schwierig wird.“


Und auch Lorenzo hat sich am Sonntagabend gedanklich vom WM-Titel verabschiedet, nachdem in Spielberg Hoffnung aufgekeimt war: „Wir hatten zur Hälfte Pech und zur Hälfte kein gutes Gefühl und keine gute Performance im Nassen. Das sind unsere Hauptprobleme“, sagt Lorenzo klipp und klar. „Rossi hatte mit seinem Motorplatzer in Mugello Pech. Nun liegt Marquez mit großem Vorsprung in Führung. Er ist sehr konstant und hat auf den meisten Strecken für sich das Bestmögliche herausgeholt. Wir hatten Pech und mit den Michelin-Reifen bin ich im Regen nicht konkurrenzfähig genug.“

Schon die nächsten drei Rennen könnten eine Vorentscheidung im Titelrennen bringen. In Silverstone ist das Wetter immer wechselhaft, für Misano gilt Ducati aufgrund der vielen Testkilometer als Favorit und anschließend folgt Aragon. Wenn Marquez in diesen drei Rennen Podestplätze holt, sollte er theoretisch mit einem beruhigenden Vorsprung zu den drei Übersee-Rennen nach Japan, Australien und Malaysia fliegen können.

Noch am vergangenen Donnerstag meinte Marquez, dass er noch „zwei Rennen“ gewinnen muss, um den Titel klarzumachen. Nach dem Grand Prix will er trotz des angewachsenen Punktepolsters noch nicht von einer Vorentscheidung sprechen: „Natürlich kann man diesen Vorsprung in zwei Rennen verlieren. Wir werden sehen, wie wir die Situation managen können. Wichtig ist, dass ich mich in jeder Situation stark fühle. Alles kann im Motorsport passieren. 53 Punkte sind ein guter Vorsprung, aber noch nicht genug.“

Marquez könnte sich zwei Ausfälle leisten und würde die WM immer noch anführen, sollte Rossi zweimal gewinnen. Deshalb will sich der Italiener in erster Linie auf den Zweikampf mit Lorenzo konzentrieren: „Das Duell mit Lorenzo um den zweiten Platz ist komplett offen. Es war wichtig, diese Punkte aufzuholen und vor ihm zu sein“, betont Rossi. „Lorenzo ist sehr stark und schnell. In Silverstone wird er versuchen, zu gewinnen. Wir werden bis zum Ende mit ihm kämpfen, auch wenn es nur um den zweiten Platz geht.“

Text von Gerald Dirnbeck

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