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© Motorsport Images – In Valencia wird das WM-Duell 2022 endgültig entschieden

(Motorsport-Total.com) – An diesem Wochenende findet in Valencia der finale Showdown in der MotoGP-Saison 2022 statt.

Francesco Bagnaia (Ducati) hat 23 WM-Punkte Vorsprung auf Fabio Quartararo (Yamaha). Die Favoritenrolle ist damit klar bei Bagnaia.

Wenn Quartararo das Rennen am Sonntag nicht gewinnt, ist Bagnaia erstmals Weltmeister der Königsklasse. Damit Quartararo seinen WM-Titel verteidigt, muss er gewinnen und Bagnaia darf maximal 15. werden.

„Das Ziel ist klar“, sagt Quartararo. „Ich habe nichts zu verlieren und werde natürlich mein Bestes geben, damit ich um den Sieg kämpfen kann. Für die WM ist das natürlich nicht die beste Situation, aber es ist eine gute Situation, weil man alles geben muss.“

Bagnaia hat die klar einfachere Ausgangslage. Prinzipiell müsste er das Rennen nur in den Top 14 zu Ende fahren, dann hat er den WM-Titel in der Tasche. „Wir müssen weiter pushen, aber wir müssen an diesem Wochenende auch clever sein“, meint der Italiener.

„Wir sind in einer besseren Position als Fabio, müssen den Job aber noch erledigen. Wir müssen maximal konzentriert sein und das Wochenende so wie immer angehen. Diese Strecke ist ziemlich gut für uns. Unser Motorrad ist sehr konkurrenzfähig.“

„Wir haben uns seit dem Vorjahr verbessert. Aber die MotoGP ist eine Welt von Überraschungen. Wir müssen so wie immer arbeiten und versuchen, konkurrenzfähig zu sein.“ Mentale Unterstützung erhält Bagnaia von seinem Mentor Valentino Rossi.

Die MotoGP-Legende wird am Wochenende ebenfalls in Valencia weilen. „Das ist natürlich toll! ‚Vale‘ kann eine Hilfe sein. Er kennt diese Situation sehr gut und weiß, wie ich mich fühle.“ Bagnaia könnte als erster Italiener seit Rossi MotoGP-Weltmeister werden.

Hatte Quartararo diese Aufholjagd erwartet?
Zu Saisonhalbzeit hatte es aber gar nicht danach ausgesehen. Nach seinem Sturz auf dem Sachsenring hatte Bagnaia 91 WM-Punkte Rückstand auf Quartararo – also fast drei Siege und einen zweiten Platz.

Wann wurde Quartararo klar, dass dieser Vorsprung nicht reichen könnte? „Ziemlich früh in der Saison. Aleix [Espargaro] war näher dran, aber ‚Pecco‘ ist super schnell gewesen. Mir war klar, dass er um die WM kämpfen wird.“

„Ich habe natürlich versucht mein Bestes zu geben. Manchmal habe ich zu viel gegeben und Fehler gemacht.“ Seit dem Sachsenring stand Quartararo zweimal auf dem Podest, aber nie mehr auf der obersten Stufe.

Auf der anderen Seite hat Bagnaia seit dem Sachsenring acht Podestplätze erobert. Darunter waren fünf Siege. Seit dem Sachsenring war er immer bei der Siegerehrung dabei. Die einzige Ausnahme war sein Sturz in Motegi.

„Der Sachsenring war für mich eine gute Lektion“, blickt Bagnaia auf die vergangenen Monate zurück. „Ich war mir sicher, dass mein Potenzial höher ist. Ich habe das verstanden. Dann habe ich besser über das Wochenende gearbeitet und war auch für das Rennen vorbereitet.“

„Nach dem Sachsenring war ich in einer schlechten Situation, aber dann ist es Rennen für Rennen besser geworden. In Japan habe ich einen Fehler gemacht, aber es war ein anderer Fehler als auf dem Sachsenring oder in Le Mans.“

„Ich habe das Gefühl, dass ich in diesem Jahr viel gelernt habe. Ich bin ruhiger und arbeite über ein Wochenende besser. Natürlich war es ein tolles Comeback. Ich bin stolz auf mein Team. Nun müssen wir den Job erledigen.“

Welche Qualitäten sie an ihrem Gegner schätzen
Zwischen den beiden WM-Anwärtern herrscht großer Respekt. Sie kennen sich seit Jahren und sind auch in den kleinen Klassen gegeneinander gefahren. 2019 debütierten beide in der MotoGP. Bisher stand Quartararo im Rampenlicht, nun hat Bagnaia nachgezogen.

„Wir sprechen oft darüber, dass die Ducati stark ist“, sagt Quartararo über seinen Gegner. „Aber er ist derjenige, der immer vorne ist. Er ist ein Topfahrer. Freuen wir uns auf das letzte große Duell und genießen wir Sonntagabend.“

Was beeindruckt Quartararo an Bagnaia? „Sein Speed. Es sieht aus, als wäre es für ihn super einfach. Im Fernsehen sieht es aus, als wäre er langsam. Aber er hat die Qualität und ist in jeder Situation schnell. Diese Qualität hätte ich auch gerne.“

Und was beeindruckt umgekehrt Bagnaia an Quartararo? „Seine mentale Stärke ist sehr stark, wie zum Beispiel in Malaysia oder in Österreich. Es ist klar, dass die Ducati besser ist, aber ich habe auch Fehler gemacht.“

„Wir kämpfen aber immer noch um die WM, obwohl sein Motorrad schlechter ist. Deshalb glaube ich, dass es seine mentale Stärke ist. Es wäre einfach gewesen, den Glauben an die WM zu verlieren.“

Text von Gerald Dirnbeck

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