Franco Morbidelli vs Maverick Vinales - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Maverick Vinales beim MotoGP-Test in Losail

(Motorsport-Total.com) – In der abgelaufenen MotoGP-Saison wurde klar, dass Yamahas 2020er-Maschine einige Defizite hat.

Petronas-Pilot Franco Morbidelli beendete die Saison als WM-Zweiter und war damit klar bester Yamaha-Pilot.

Doch Morbidellis Maschine basierte im Gegensatz zu den Maschinen der restlichen Yamaha-Piloten auf der Vorjahres-M1. Maverick Vinales, Valentino Rossi und Fabio Quartararo hatten bei einigen Events große Probleme mit der 2020er-Yamaha.

„Grundsätzlich ist alles anders: das Chassis, die Schwinge, alles ist anders. Es ist ein völlig anderes Motorrad. Deshalb konzentrierte ich mich nicht so sehr auf Franco“, stellt Werkspilot Maverick Vinales klar. Im gesamten Saisonverlauf blendete der Spanier die Erfolge von Markenkollege Morbidelli aus, um nicht selbst noch mehr vom richtigen Weg abzukommen.

„Wir wären verloren, wenn wir uns an Franco orientieren, weil an seinem Motorrad der Motor, die Leistung, die Motorbremse, die Drehmomentkurve, das Chassis, die Schwinge und alle anderen Dinge anders sind als bei uns. Deshalb konzentrieren wir uns auf das 2020er-Motorrad und schauen, was wir verbessern können“, bemerkt Vinales.

Yamaha trifft bereits im Winter falsche Entscheidungen
„Rückblickend hätten wir vielleicht andere Teile auswählen sollen“, grübelt der Yamaha-Werkspilot. „Bei den Winter-Tests fuhr ich die 2019er-Maschine. Das 2020er-Bike war nicht besser, bis es sehr viel Haftung gab. Es wurden bei der Entwicklungsrichtung einige Fehler gemacht. Das Vorjahres-Motorrad war auf allen Strecken konkurrenzfähig, nicht nur auf einigen.“

Die Aussichten für 2021 sind düster, denn bei der Entwicklung gibt es nicht viel Spielraum. „Es ist schade, dass wir den Motor für die kommende Saison nicht verändern dürfen. Es ist ein bisschen wie ein Albtraum. Manchmal funktioniert das alles und manchmal nicht. Es ist schwierig, konstant zu sein“, schildert Vinales.

„Jetzt haben wir aber zwei oder drei Monate Zeit, um am Chassis zu arbeiten und nach Verbesserungen zu suchen. Die Vorjahres-Maschine lenkte besser ein. Wenn man den natürlichen Stil der Yamaha anwenden möchte, braucht man viel mehr Haftung von den Reifen“, erklärt Vinales.

Vinales hofft, dass Yamaha mehr auf die Fahrer hört
Die 2020er-Yamaha hatte besonders dann zu kämpfen, wenn der Asphalt wenig Grip bot. Da bei den Winter-Tests meist sehr viel Haftung vorhanden ist, waren die Erfahrungen etwas trügerisch.

„Meine Feedbacks waren gut. Ich teilte ihnen in Sepang direkt mit, welches Motorrad ich in diesem Jahr fahren möchte. Es war eine Gruppenentscheidung. Wenn einer einen Fehler macht, dann sind wir alle betroffen“, kritisiert Vinales die Entscheidungsträger bei Yamaha.

Es scheint, als würde Yamaha den Fahrern nicht richtig zuhören. „Das wünsche ich mir für die kommende Saison. Wir haben jetzt vier Jahre lang Fehler gemacht, die falschen Teile ausgewählt und die falschen Richtungen eingeschlagen“, ärgert sich Vinales. „Ich hoffe, dass wir ein Motorrad mit einer besseren Balance haben und nicht eins, das nur bei vier oder fünf Rennen funktioniert.“

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Lewis Duncan

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