Marco Bezzecchi - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marco Bezzecchi hat sein erstes MotoGP-Rennen gewonnen – das erste von vielen?

(Motorsport-Total.com) – In seiner zweiten Saison als MotoGP-Pilot ist Marco Bezzecchi in der Königsklasse endgültig angekommen.

Schon als Rookie hatte der Italiener 2022 mit einem zweiten Platz in Assen und drei weiteren Top-5-Ergebnissen auf sich aufmerksam machen können. Seit dem Wochenende ist er auch MotoGP-Sieger.

Für ServusTV-Experte Alex Hofmann kam das nicht überraschend. „Na ja, jetzt könnte man meinen, das war vielleicht eine Momentaufnahme, weil er einfach den Tag, den Regen genutzt hat. Aber es hat sich angedeutet“, sagt der Ex-Rennfahrer im Gespräch bei ‚Sport und Talk aus dem Hangar-7‘.

„Marco Bezzecchi wurde letztes Jahr als Rookie schon immer stärker gegen Ende der Saison und ist dieses Jahr auch im Winter aufgefallen mit guten Tests und war Anfang des Jahres gut am Start. Und an diesem Wochenende speziell, sei es nass, sei es trocken. Er war immer bei der Musik, immer Top 3 und dementsprechend war es jetzt irgendwann fast nur noch eine logische Konsequenz.“

Schon beim Saisonauftakt in Portimao stand der 24-jährige Italiener als Dritter auf dem Podest. Im Sprintrennen von Argentinien verpasste er den Sieg nur um 0,072 Sekunden. Beim Hauptrennen am Sonntag fuhr er der Konkurrenz dann davon.

In welche Dominanz, davon zeigt sich MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl aber dann doch überrascht. „Das war schon eine enorme Glanzleistung, einfach so den kühlen Kopf zu bewahren und das Ding von Anfang bis Ende durchzuziehen“, sagt er.

„Er hat ja eigentlich schon in der ersten Runde die Führung übernommen und hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und echt konstant seine Leistung abgerufen. Und es war in seiner Position schon ein sehr, sehr langes Rennen.“ Schließlich bestimmte Bezzecchi das Rennen über 25 Runden lang an der Spitze.

Bradl: Bezzecchi liegt die große Klasse
Ein Blick auf seine bisherige Karriere in der Motorrad-WM zeigt: In den kleinen Klassen konnte der Italiener zwar vereinzelt Erfolge feiern, war aber kein Überflieger. Doch Bradl meint: „Dem liegt die Klasse anscheinend, dem liegt das große Motorrad.“

„Ich kann mich aber erinnern, es gibt auch ein bisschen eine Parallele mit Fabio Quartararo. Der ist auch in den kleineren Klassen nicht ganz so durchgekommen und hat dann in der MotoGP einfach die Leistung gezeigt, die man nicht so erwartet hat.“

Hofmann traut Bezzecchi aber nicht nur deshalb eine große Karriere in der Königsklasse zu. Der Italiener bringt aus seiner Sicht auch einen gewissen Starappeal mit, der an Bezzecchis Mentor Valentino Rossi oder den viel zu früh verstorbenen Marco Simoncelli erinnert. Beide sind bis heute große Fanlieblinge.

Kann Bezzecchi ein neuer Rossi werden?
„Na ja, erst mal passt die Locke“, spricht Hofmann die optische Ähnlichkeit an. „Das ist mal ganz, ganz wichtig, finde ich. Und das ist die große Erinnerung an Valentino, an vor allem Simoncelli. Das heißt, vom Typ her hat er absoluten Starcharakter.“

„Also er begeistert nicht nur auf der Rennstrecke, sondern ist auch superlässig danach im Interview. Und allein der Versuch, immer diese Haare dann unter diese Mützen zu pressen, ist einfach sympathisch und deswegen kommen diese Vergleiche auf.“

„Aber ich könnte mir vorstellen, so wie er ausgebildet ist, auch eben von Valentino Rossi, dass der dieses Jahr ein echtes Problem (für die anderen; Anm. d. R.) werden kann, weil er so entspannt, so locker, so gut und so gut ausgebildet an die Sache rangeht. Eben schon mit einem Alter mit 24, 25. Also da ist man schon erfahren.“

Deshalb sagt Hofmann: „Also ich glaube schon, dass der eventuell in so große Schuhe reinspringen könnte, auch wenn man natürlich vorerst vorsichtig sein müsste.“

Text von Juliane Ziegengeist

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