Pedro Acosta - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Pedro Acosta kam von Beginn an gut mit der MotoGP-Maschine zurecht

(Motorsport-Total.com) – Die MotoGP-Karriere von Pedro Acosta hat beim Nachsaisontest in Valencia offiziell begonnen.

Der Moto2-Weltmeister erlebte am Dienstag einen arbeitsreichen Tag mit seiner KTM RC16 und drehte auf dem Grand-Prix-Kurs insgesamt 70 Runden. In der Wertung landete der Spanier auf der 18. Position. Zur Bestzeit fehlten 1,223 Sekunden.

„Ich habe vor diesem Tag keine konkreten Erwartungen gehabt. Unterm Strich war es ein wirklich guter Tag“, bilanziert Acosta. „Es war besser als in meinen Träumen“, erklärt der MotoGP-Neuling nach dem Testtag in Valencia.

Nach dem beeindruckenden Leistungen in der Moto3 und Moto2 sind die Erwartungen hoch. „Wir müssen realistisch sein“, warnt Acosta. „Ich konnte hier nicht erwarten, dass ich den Rundenrekord zerstöre. Es war super für mich, den ganzen Tag innerhalb von 1,0 bis 1,7 Sekunden Rückstand zu haben.“

„Ich bin super happy mit dem Tag“, freut sich der MotoGP-Rookie. „Ich konnte mir einen Eindruck verschaffen, wie sich ein MotoGP-Bike verhält, wie die Carbon-Bremsen und die Reifen funktionieren.“

KTM-Aufgebot in der GasGas-Box überrascht den MotoGP-Neuling
„Es hat mich erstaunt, wie viele Leute von KTM in meine Box kamen, wenn ich einen Stint beendete. Das hat mich etwas nervös gemacht“, gesteht der Moto2-Weltmeister. „Es standen jedes Mal fast 20 Leute in meiner Box und hörten, was ich zu sagen habe.“

KTM zeigt großes Interesse an Acosta. „Es freut mich, wie stark wir vom Werk unterstützt werden“, bedankt sich Acosta bei Arbeitgeber KTM und lobt die RC16: „Dieses Motorrad ist schnell, es ist wirklich richtig schnell.“

Beim Test verwendete Acosta die 2023er-Maschine. „Wir haben nicht mit dem neuen Motorrad begonnen, weil es darum ging, ein grobes Verständnis für das MotoGP-Bike aufzubauen und zu verstehen, wie das Motorrad und das Team funktionieren“, begründet er.

„Das Team half mir dabei, zu verstehen, wie ich das Motorrad fahren muss. Der erforderliche Fahrstil ist so anders“, erkennt der Moto2-Weltmeister. „Ich habe meine Daten mit den anderen KTM-Piloten verglichen“, erklärt Acosta. „Es sieht gut aus. Es gibt keine großen Unterschiede.“

„Die Herangehensweise an die Kurven ist der in der Moto3 sehr ähnlich“, verrät Acosta, der 2021 die Moto3-WM als Rookie gewann und 2022 und 2023 in der Moto2 fuhr. Im kommenden Jahr trifft Acosta in der MotoGP auf die absolute Weltelite.

Wiederkehrende Vergleiche mit MotoGP-Superstar Marc Marquez
Auf Grund der Erfolge in den kleinen Klassen wurde Acosta bereits mit Marc Marquez verglichen, der vor elf Jahren an gleicher Stelle den ersten MotoGP-Test absolvierte und damals etwa eine Sekunde Rückstand hatte.

Ist Acosta bereits von den Marquez-Vergleichen genervt? „In der Box hat mich niemand mit einem anderen Fahrer verglichen. Es ist immer schwierig, wenn es eine gewisse Erwartungshaltung gibt. Meine Leute in der Box und alle bei der Pierer Mobility Gruppe unterstützen mich zu 100 Prozent, ohne Ergebnisse im Hinterkopf zu haben. Das ist wichtig“, so der Rookie.

„Es wäre dumm, jetzt nach einem Testtag über die Meisterschaft zu sprechen“, bremst Acosta die Erwartungen, will aber nicht zu viel Zeit vergeuden, um die Klasse zu verstehen: „Ich will hier möglichst schnell konkurrenzfähig sein.“

Harmloser Sturz in Kurve 2 gehört zum Lernprozess
Das Limit lotete Acosta am Dienstagnachmittag in Kurve 2 aus. Bei einem Sturz in der Schlussphase des Tests blieb er unverletzt. „Der Sturz passierte, weil ich in Kurve 1 einen Fehler machte. Zwischen Kurve 1 und Kurve 2 wurde das Motorrad unruhig. Ich fuhr zu weit rechts, als ich zu Kurve 2 kam“, beschreibt er.

„Ich sah zuvor, wie schnell Rins und Maverick (Vinales) durch die Kurve fuhren. Ich dachte mir, dass ich das auch kann (lacht; Anm. d. Red.)“, scherzt Acosta. „Der Sturz war harmlos. Vielleicht sollte ich in Zukunft lieber auf die nächste Runde warten. Es war meine Schuld. Aber es war gut, zu stürzen.“

In der MotoGP-Saison 2024 muss Acosta auf seine geliebte Startnummer 37 verzichten, da diese bereits von GasGas-Teamkollege Augusto Fernandez verwendet wird. Acosta hat sich für die 31 entschieden und sieht darin einen guten Kompromiss. „Auf dem Motorrad sieht es der 37 sehr ähnlich“, bemerkt er.

Nachholbedarf sieht der Moto2-Champion beim Training. Über den Winter will der Spanier mehr Muskeln aufbauen. „Man muss sich nur die MotoGP-Fahrer anschauen, Aleix (Espargaro) ausgenommen. Sie haben alle breite Rücken, dicke Arme und kräftige Schultern. Das ist nötig, um diese Motorräder richtig zu bewegen“, ist Acosta überzeugt.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Lewis Duncan

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