Jorge Lorenzo - © Michelin

© Michelin – Jorge Lorenzo kam in Buriram
mit der GP18 überhaupt nicht zurecht

Beim MotoGP-Test in Buriram schien Honda der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein.

An allen drei Tagen schob sich ein Honda-Fahrer an die Spitze des Klassements. Die kombinierte Zeitenliste führte nach drei Tagen Dani Pedrosa an, gefolgt von seinen Markenkollegen Marc Marquez und Cal Crutchlow auf den Plätzen drei und vier. Einzig Yamaha-Privatier Johann Zarco gelang es, das Honda-Trio auf Rang zwei zu sprengen.

Yamaha und Ducati, dort vor allem Jorge Lorenzo, hatten indes ihre liebe Not auf dem Chang International Circuit. Während Valentino Rossi über fehlende Beschleunigung klagte, konnte Maverick Vinales das genaue Problem teils gar nicht wirklich bestimmen. Ducati-Pilot Lorenzo stieg am finalen Testtag sogar auf seine Vorjahresmaschine um, weil er mit der neuen Desmosedici GP18 in Buriram auf keinen grünen Zweig kam.

MotoGP-Fahrermanager Carlo Pernat zeigt sich von den Kräfteverhältnissen nach dem jüngsten Test überrascht, betont gegenüber den italienischen Kollegen von ‚GPOne.com‘ aber auch: „Man muss bedenken, dass wir über einen Test auf einer für alle neuen Strecke sprechen, also hat es eine relative Bedeutung.“ Dennoch bleibe festzuhalten, dass Honda dank eines neuen Motors und gut funktionierender Elektronik dominiert habe.

Ducati durch Lorenzo-Feedback stärker als zuvor

Während der japanische Hersteller derzeit über „das beste Motorrad“ im Feld verfüge, setzte sich die Entwicklungskrise bei Yamaha fort. „Bis vor kurzem wollten alle eine M1, und plötzlich, seit dem vergangenen Jahr, gibt es Entwicklungsprobleme“, hält Pernat fest. Natürlich werde man weiter an der Elektronik arbeiten, um seine Form wiederzufinden, doch das brauche Zeit. Und die wird knapp. „Das ist ein schlechter Start in die Saison.“

Beim Thailand-Test war einmal mehr Tech-3-Pilot Johann Zarco Schnellster auf einer Yamaha. „Wieso? Darauf gibt es zwei Antworten“, sagt Pernat. „Johann ist stärker als Valentino und Vinales, und ich schließe das aus, oder es gibt wirklich große Probleme in der Entwicklung, die von den beiden Werksfahrern getragen werden. Dies bedeutet, dass der neue Kurs von Yamaha im Vorjahr schlecht begonnen hat und so weitergeht.“

Nicht besser lief die Saisonvorbereitung in Buriram für Lorenzo. Er fuhr auf dem Chang International Circuit gnadenlos hinterher. Dabei sah nach seinem Streckenrekord in Sepang alles noch so vielversprechend aus und auch Pernat betont: „Meiner Meinung nach ist Ducati dank Lorenzos Feedback einen Schritt weiter gekommen.“ Schließlich bestätigte Andrea Dovizioso zuletzt, dass die GP18 besser sei als ihr Vorgänger.

Suzuki weiter im Aufwärtstrend – auch dank Guintoli
Doch nun hadert ausgerechnet Lorenzo damit. Pernat mutmaßt jedoch, dass sich wirkliche Problem des Spaniers in seinem Kopf abspielt. „Ich denke, Lorenzo hat ein mentales Problem. Nicht in dem Sinne, dass er verrückt ist, aber wenn etwas für ihn nicht in Ordnung ist, wird aus einem kleinen meist ein großes Problem. Doch er wird sich davon erholen. Ich zähle ihn in diesem Jahr zu den Favoriten“, urteilt Pernat trotz des jüngsten Formtiefs.

Bei Suzuki sieht der MotoGP-Fahrermanager hingegen große Fortschritte. „Sie haben Tausende neue Dinge ausprobiert, vom Motor über die Elektronik bis hin zur Aerodynamik. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Suzuki mit den diesjährigen Privilegien noch ein paar Asse im Ärmel hat“, sagt er und lobt vor allem die Testarbeit von Sylvain Guintoli für den japanischen Hersteller. „In meinen Augen ist er derzeit der beste Testfahrer“.

Die Situation der verbleibenden Werksteams sei derzeit hingegen schwer zu bewerten. KTM ging ohne den verletzten Pol Espargaro geschwächt in den letzten Test. „Sicherlich sind die Basics gut, meiner Meinung nach ist es aber kein Motorrad, das mit den Besten mithalten“, so Pernat. „Aprilia hat mit den verfügbaren Mitteln einen guten Job gemacht, aber um einen Sprung nach vorne zu machen, sind mehr Investitionen nötig.“

Text von Juliane Ziegengeist

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