Ducati belohnt Fabio Di Giannantonio mit einer aktuellen Werksmaschine

(Motorsport-Total.com) – Fabio Di Giannantonio steht vor der wohl wichtigsten MotoGP-Saison seiner Karriere.

In diesem Jahr erhält der Italiener bei VR46-Ducati aktuelles Werksmaterial und ist einer von drei Fahrern, die eine 2025er-Desmosedici pilotieren.

Damit hat „Diggia“ ein potenzielles Abonnement für das Podium und könnte der lachende Dritte sein, wenn sich Marc Marquez und Francesco Bagnaia uneinig sind. Offen ist, wie fit der Italiener in die neue Saison geht. Er blickt auf eine Zwangspause zurück, ist aber zuversichtlich, mit vollen Kräften in die neue Saison starten zu können.

Auf den finalen Teil der MotoGP 2024 verzichtete Di Giannantonio, um mehr Zeit für die Regeneration seiner operierten Schulter zu haben. Er erwartet, bei den Tests zu „etwa 85 Prozent“ fit zu sein. „Die Beweglichkeit der Schulter ist fast vollständig wiederhergestellt, es fehlt noch ein wenig an Kraft, aber insgesamt fühle ich mich sehr gut“, präzisiert der Italiener.

„Diggia“ ist klar, dass er in der MotoGP 2025 auf dem besten Motorrad im Feld sitzt. Sein Ziel ist es, die Ergebnisse der Saison 2024 zu verbessern. Zudem möchte er Ducati bei der Entwicklung der GP 25 helfen. „Sicherlich wird es in der ersten Saisonhälfte wichtig sein, zu verstehen, wie wir das neue Motorrad am besten weiterentwickeln können. Daher habe ich auch eine etwas andere Rolle“, bemerkt er.

„Wenn du das Motorrad vom Vorjahr hast, insbesondere wenn es ein wettbewerbsfähiges Paket ist, kannst du dich hauptsächlich auf das Fahren und die eigene Performance konzentrieren“, vergleicht er. „Wenn es jedoch ein neues Motorrad ist, musst du es erst verstehen, entwickeln und die richtige Richtung finden. Es wird also ein etwas neuer Ansatz für die Rennen sein, aber das Ziel ist natürlich, sehr gut abzuschneiden.“

„Wir haben eines der besten, wenn nicht das beste Paket im Feld“, ist sich Di Giannantonio bewusst, der die beiden Werks-Ducatis ins Visier nimmt: „Ich möchte versuchen, ‚Pecco‘ und Marc so nah wie möglich zu kommen.“

Welchen Vorteil „Diggia“ im Vergleich zum Ducati-Werksduo hat
Marc Marquez und Francesco Bagnaia zu besiegen, wird für Di Giannantonio keine einfache Aufgabe. Andererseits könnte der VR46-Pilot der lachende Dritte sein, wenn sich die beiden Werks-Ducatis zu stark duellieren. Es mit Marquez und Bagnaia aufnehmen zu müssen, ist Di Giannantonios wohl größte Herausforderung bisher. Ist er dieser Challenge gewachsen?

„Mir gefällt das, denn es bedeutet, dass ich wirklich von den Besten lernen kann“, kommentiert er. „Ich habe nie gedacht, dass es einfach wäre, in der MotoGP zu fahren, vor allem nicht auf höchstem Niveau zu konkurrieren und zu versuchen, die Stärksten aller Zeiten zu schlagen. Die Stärksten von heute sind die beiden, und daher ist es für mich eine großartige Gelegenheit, am selben Projekt zu arbeiten.“

Di Giannantonio hat im Vergleich zu Marquez und Bagnaia einen entscheidenden Vorteil. Er steht deutlich weniger stark im Rampenlicht. „Der Druck liegt jetzt mehr auf den Roten. Wir hingegen können Spaß haben. Wenn man in Rot ist, hat man den Druck, wirklich gewinnen zu müssen. Dass ich das gleiche Paket habe wie sie, gibt mir die Möglichkeit, viel zu lernen, aber auch, Spaß zu haben.“

„Und genau das muss ich dieses Jahr tun: Spaß haben, diesen Moment genießen und – warum nicht – wenn sich die Gelegenheit ergibt, auch etwas mehr erreichen, etwas Besonderes“, schielt er auf mögliche Siege.

Wird Franco Morbidelli zu Saisonbeginn zur Gefahr?
Bei VR46 ist Di Giannantonio schon auf Grund des besseren Materials die klare Nummer eins. Diese Rolle hatte der 26-jähriger Römer bisher noch nicht inne. „Es ist großartig, diesen Druck zu haben, denn das bedeutet, dass alle Voraussetzungen gegeben sind, um gut abzuschneiden“, versucht er die hohen Erwartungen in positive Energie umzuwandeln. „Mir gefällt das, und genau das habe ich gesucht“, so „Diggia“.

Auf Grund der technischen Unterschiede zu Teamkollege Franco Morbidelli kann sich Di Giannantonio durchaus vorstellen, dass sein VR46-Boxennachbar zu Saisonbeginn hier und da im Vorteil ist. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es kein Nachteil sein muss, bei den ersten Events eine Vorjahres-Ducati zu pilotieren.

„Ich werde mich zu Beginn der Saison auf die Entwicklung des Motorrads konzentrieren müssen, während Franco sich in einer Situation befindet, in der er alles sofort kennt“, erklärt Di Giannantonio. „Unsere Meisterschaften werden sicherlich ein bisschen unterschiedlich sein, aber mein Ziel, wie das jedes Fahrers, ist es, der Beste im Team zu sein, aber noch allgemeiner gesagt, der Beste auf der Strecke. Der Fokus liegt also viel mehr auf der Strecke und allen Gegnern insgesamt als auf meinem Teamkollegen.“

Superbike-Test soll klären, wie fit „Diggia“ wirklich ist
Die 2025er-Ducati konnte Di Giannantonio bisher nicht testen. Beim Thailand-Grand-Prix pilotierte der Italiener zum bisher letzten Mal ein MotoGP-Bike. Die beiden finalen Grands Prix ließ er aus. Vor dem ersten MotoGP-Test kann Di Giannantonio seine Fitness auf einem Superbike überprüfen.

„Nach der Teampräsentation gehen wir nach Lombok und haben dort einige Tage, um mit der Panigale auf Mandalika zu fahren“, berichtet er. „Das werden meine ersten Tage auf der Strecke sein, an denen ich testen kann, wie sich die Schulter verhält und wie mein körperlicher Zustand ist. Wir haben diese ersten drei Trainingstage, und dann kommen die ersten Tests der Saison“, nennt er den Plan.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Matteo Nugnes

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