(Motorsport-Total.com) – Maverick Vinales und Enea Bastianini arbeiteten bei den drei Testtagen in Sepang (Malaysia) hauptsächlich daran, die KTM RC16 kennenzulernen.
Vinales wechselte von Aprilia zu den Österreichern und Bastianini von Ducati. Die Zeiten zeigen, dass sie noch nicht ganz auf dem Niveau von Pedro Acosta und Brad Binder sind.
In der Schlussphase des finalen Sepang-Tages gingen Vinales und Bastianini auf Zeitenjagd. Beide verbesserten ihre Rundenzeiten. Vinales hatte am Ende knappe 1,4 Sekunden Rückstand und Bastianini 1,5 Sekunden.
„Dieses Motorrad ist speziell beim Qualifying-Versuch ganz anders als die Ducati“, vergleicht Bastianini. Zum Vergleich betrug der Rückstand von Acosta knappe sieben Zehntelsekunden. Weder Vinales noch Bastianini fuhren eine Sprint-Simulation.
Vinales äußert sich trotz Rückstand optimistisch: „Das Motorrad fühlt sich für mich sehr natürlich an. Natürlich muss ich noch viel lernen und Dinge verbessern. Das Gefühl ist schon recht gut, aber ich muss noch mehr die Bremse kennenlernen, denn dort fehlt mir noch etwas.“
„Ich muss das Motorrad also besser verzögern. Der Rest sieht schon recht vielversprechend aus. Die Umstellung läuft recht gut. Ich habe jeden Tag etwas Neues gelernt. Wir haben auch viel an der Abstimmung gearbeitet, um zu verstehen, was mir gefällt und was nicht.“
„Es ist grundlegende Arbeit, die erledigt werden muss.“ Vinales hat mit Manuel Cazeaux seinen Crewchief von Aprilia mitgebracht. Nach zwei Jahren Pause arbeitet Bastianini wieder mit Alberto Giribuola zusammen.
„Ich habe mich am Anfang nicht wohlgefühlt“, gibt Bastianini zu, „aber mit vielen Änderungen beim Motorrad wurde es besser. Dadurch konnte ich etwas leichter fahren. Wir haben im Laufe der drei Tage Fortschritte gemacht.“
„Aber ich bleibe dabei: Alles ist sehr anders. Wir müssen weiterarbeiten. Wir haben mit dem Motorrad verschiedene Dinge ausprobiert, aber für mich hat sich nicht viel geändert. Momentan muss ich verstehen, wie ich dieses Motorrad fahren muss.“
„Ich muss die Stärken des Motorrads finden. Die Bremsphase gefällt mir sehr gut. Allerdings habe ich generell in den schnellen Kurven Probleme. Ich spüre Vibrationen. Dort habe ich am meisten Zeit verloren. Wir haben mit den beiden Testtagen in Buriram noch Zeit.“
Vinales äußert sich positiver
Auf der anderen Seite äußert sich Vinales vor allem nach seiner persönlichen Bestzeit am Ende des Tests positiv: „Unser Set-up wurde richtig gut. Ich fühlte mich auf der Bremse viel besser. Dieses Motorrad hat für mich Stärken, aber die Bremsphase kann ich noch besser machen.“
„Brad und Pedro zeigen, wie man es richtig macht. Das heißt, es ist nicht unmöglich. Ich werde alles tun, um einen Weg zu finden“, sagt der Spanier. Abgesehen von ihrer eigenen Adaption war das Tech3-Duo auch in den Testprozess von KTM eingebunden.
„Wir wollten, dass auch sie alle Chassis-Konfigurationen testen“, sagt KTM-Technikdirektor Sebastian Risse. „Wir hatten mehr, als wir normalerweise über den Winter testen. Wir konnten verschiedene Aspekte in der Matrix kombinieren.“
„Wir konnten eine gemeinsame Linie erkennen und wissen, wohin wir mit allen vier Fahrern in der Saison wollen. Wir sind sehr gespannt, wohin das führt.“ Mit Vinales und Bastianini hat sich KTM erfahrene Rennsieger ins Projekt geholt.
Vinales hat bisher zehn MotoGP-Rennen gewonnen und Bastianini sieben. Tech3-Teammanager Nicolas Goyon gab im Rahmen der Bangkok-Präsentation das Wunschziel vor: „Rennsiege“, aber bis dahin wartet noch viel Arbeit.
„Der Speed und die Position im Ergebnis ist nicht so, wie sie sich das erwartet haben“, sagt Goyon nach dem Sepang-Test. „Doch es wurde unermüdlich gearbeitet. Schrittweise wurden die Rundenzeiten besser.“
„Ein Motorradwechsel ist nie einfach. Sie befinden sich in einem langen Anpassungsprozess. Beide haben die richtige Mentalität und ich bin mir sicher, dass sie mit unserem Motorrad bald schnell sein werden.“
Text von Gerald Dirnbeck
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