Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Es war zum Glück keine Operation beim Auge notwendig

(Motorsport-Total.com) – Wie fit ist Marc Marquez vor dem MotoGP-Saisonstart 2022 tatsächlich? Einerseits sprach er nach den Wintertestfahrten immer noch von Schmerzen in seinem rechten Arm.

Er lässt sich mittlerweile von Doktor Angel Ruiz Cotorro betreuen, der sich seit Jahren um Tennissuperstar Rafael Nadal kümmert.

Marquez übersiedelt dafür auch von Cervera nach Madrid, um zwischen den Rennen einen kurzen Weg zu den Trainingsstätten zu haben. Andererseits hatte Marquez nach dem Motocross-Sturz im vergangenen Herbst Sichtprobleme, weshalb er 2021 vorzeitig beenden hat müssen.

Es sollen alle Optionen auf dem Tisch gelegen sein. Auch ein Ende seiner MotoGP-Karriere. „Eine doppelte Sicht ist viel schlimmer als eine Knochenverletzung mit Schmerzen“, sagt Marquez in einem Interview mit ‚Cadena SER‘. Eine Knochenverletzung heilt mit der Zeit.

Wenn Nerven verletzt sind, dann ist das eine andere Geschichte.Schon Ende 2011 musste sich der Spanier nach einem Sturz in der Moto2-Klasse wegen einer doppelten Sicht beim Auge operieren lassen. Nun war er wieder bei Doktor Bernat Sanchez.

„Er war zu mir immer sehr geradlinig und offen“, schildert Marquez. „Er hat mir drei mögliche Szenarien mitgeteilt: ‚Wir warten drei Monate. Wenn es nicht verheilt, dann gibt es eine Operation und es braucht weitere drei Monate.“

„Sollte diese Operation nicht klappen, dann wirst du nicht die Sicht haben, um Motorradrennen fahren zu können, aber du kannst ein normales Leben führen.‘ Wenn man doppelt sieht, kann man kein normales Leben führen. Der Sport wird dann zweitrangig.“

Bevor der Sturz beim Motocross-Training passiert ist, hat Marquez die Rennen in Austin und Misano 2 gewonnen. Es hatte den Anschein, dass er sportlich immer mehr den Weg zurück zu seiner früheren Stärke findet. Und dann ereignete sich dieser Rückschlag.

„Wenn dir Ärzte das sagen, dann weinst du manchmal alleine im Zimmer, weil du weißt, was kommen wird – du weißt, was passieren kann“, gibt der sechsmalige MotoGP-Weltmeister zu. „Aber auch wenn man ein Optimist ist und fahren will, ist man auch ein Realist.“

„Es war beschissen, um ehrlich zu sein. Ich konnte kein normales Leben führen und hatte diese Unsicherheit. Der Arzt sagt selbst, dass es ein Wunder ist, dass das Sehvermögen nach zweieinhalb, drei Monaten von selbst verheilt ist. Ich habe überhaupt keine Nachwirkungen.“

Nun widmet er sich in den kommenden Monaten in Madrid seinem rechten Oberarm, denn bei gewissen Bewegungen und Belastungen treten immer noch Schmerzen auf. Auch die Kraft muss er sich einteilen. Wichtig ist, dass es im Schultergelenk zu keiner Entzündung kommt.

Die vergangenen beiden Jahre waren für den 29-Jährigen eine schmerzvolle und psychologisch schwierige Phase. Honda hat für 2022 ein neues Motorrad entwickelt, das nicht unbedingt dem natürlichen Fahrstil von Marquez entgegenkommt.

Auch diesbezüglich muss er sich an die neuen Gegebenheiten anpassen. Wie sehr haben ihn diese beiden Jahre verändert? „Man bekommt eine andere Perspektive und wird auf eine andere Art reifer“, findet Marquez. „Ich verstehe auch den Sport ein wenig anders.“

„Ich habe die gleiche Hingabe, aber ich achte mehr auf meinen Körper. Ich verschließe nicht mehr so sehr die Augen. Ich denke auch etwas mehr nach, bevor ich etwas sage. Das sind Lebenserfahrungen.“

Text von Gerald Dirnbeck

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