Francesco Bagnaia - © Gold and Goose Motorsport Images

© Gold and Goose Motorsport Images – Francesco Bagnaia fuhr beim Portimao-Test an beiden Tagen die Bestzeit

(Motorsport-Total.com) – Der finale Testtag vor dem Start der MotoGP-Saison 2023 hat bestätigt, dass Titelverteidiger Francesco Bagnaia als klarer Favorit in die neue Saison startet.

Bagnaia fuhr auch am zweiten Testtag in Portimao (zum Testbericht) die Bestzeit und überzeuge zudem mit starken Longruns. Der Italiener harmoniert perfekt mit seiner Ducati. Teamkollege Enea Bastianini machte am Sonntag einen wichtigen Schritt und freute sich über ein besseres Gefühl für das Vorderrad seiner Desmosedici.

Die 2023er-Ducati scheint im direkten Vergleich zum bereits sehr konkurrenzfähigen Vorjahresmodell ein weiterer Fortschritt zu sein. „Wir haben etwas Topspeed eingebüßt, dafür aber das Handling verbessert“, fasst Bagnaia die Entwicklung zusammen.

Mit seiner 1:37.968er-Runde setzte Bagnaia ein Ausrufezeichen. „Ich bin happy“, freut sich der Weltmeister der vergangenen Saison. „Wir haben an diesen fünf Testtagen in der Vorsaison hart und gut gearbeitet. Ich kann jetzt zu 100 Prozent sagen, dass wir für das erste Rennen gerüstet sind. Alles lief gut.“

Nicht nur auf eine schnelle Runde überzeugt Bagnaia. „Wir simulierten mit beiden Reifenoptionen ein Sprintrennen. Ich hatte mit beiden Reifen ein gutes Gefühl. Aber auch bei der Zeitenjagd am Ende war ich richtig stark. Ich bin also sehr happy. Jetzt müssen wir uns konzentrieren und so weitermachen“, berichtet der Italiener.

Welche Fahrer der MotoGP-Champion auf der Rechnung hat
Hat Bagnaia seine Herausforderer bei deren Rennsimulationen beobachtet? „Ich habe Bastianini und Quartararo gesehen. Quartararo war ziemlich schnell. Sie haben sich im Vergleich zu den zurückliegenden Tagen ordentlich gesteigert“, erkennt Bagnaia Fortschritte im Lager von Yamaha.

„Quartararo wird sehr stark sein. Er wird von Beginn an einer der Herausforderer sein“, prophezeit Bagnaia. „Aber auch Bastianini war stark, vor allem wenn man bedenkt, dass er bei diesem Test mehr Probleme hatte als ich. Ich möchte mich aber voll auf mich selbst konzentrieren und hoffe, dass ich mich am Rennwochenende weiter steigern kann.“

Doch Ducati ist in den Augen der Experten der klare Favorit. „Im Moment sieht es so aus, als hätten wir einen größeren Vorsprung als im Vorjahr“, erkennt Bagnaia, der die Testergebnisse nicht überbewerten möchte.

„Es ist schwierig, nach dem Test etwas zu sagen. Ich rechne mit Quartararo, Marquez und Bastianini. Aber auch die Aprilias waren schnell. Marini war bei allen Tests stark, aber auch Bezzecchi. Alex Marquez war auch stark. Es ist wirklich schwierig. Aber wenn ich mich auf drei Namen festlegen muss, dann Bastianini, Marquez und Quartararo“, nennt Bagnaia seine größten Herausforderer.

Francesco Bagnaia grübelt, ob Honda noch nicht alles gezeigt hat
Hinter der Konkurrenzfähigkeit von Honda steht noch ein großes Fragezeichen. In der Wertung landete keiner der vier Honda-Piloten in den Top 10. „Marc absolvierte keine Zeitenjagd“, stellt Bagnaia fest.

„Es ist also sehr schwierig, das einzuschätzen. Natürlich wären wir jetzt direkt nach dem Test bereit, um den Sieg zu kämpfen. Das ist klar. Doch es sind mehrere Fahrer in der Lage, an der Spitze mitzufahren“, erwartet Bagnaia.

Marquez selbst sieht in Ducati und vor allem in Bagnaia den großen Favoriten. „Wenn man die komplette Vorsaison zusammennimmt, dann war Bagnaia weit vor den anderen“, so Marquez. „Die Ducati-Piloten sind sehr stark. Innerhalb von Ducati ist Bagnaia der stärkste Fahrer“, stellt der Spanier fest.

Bagnaia kann nicht verheimlichen, dass er nach dem finalen Testtag sehr gut vorbereitet ist: „Wir sind mit allem wirklich sehr zufrieden, mit den Rundenzeiten bei der Simulation des Sprintrennens, mit den Reifen und der Zeitenjagd. Doch wir müssen das Rennwochenende abwarten.“

Wichtiger Schritt für Teamkollege Enea Bastianini
Nach dem durchwachsenen Testauftakt am Samstag lief es für Enea Bastianini am Sonntag deutlich besser. Der Italiener landete mit 0,405 Sekunden Rückstand auf P6. „Am Sonntag lief es deutlich besser als am Samstag. Wir konnten die Front verbessern bereits sehr zeitig verbessern“, berichtet der Italiener.

„Dadurch hatte ich ein besseres Gefühl. Ich konnte stärker pushen. Am Samstag war ich bei der Front sehr zeitig am Limit. Ich bin mit dem Renntempo sehr zufrieden. Ich absolvierte nur eine Zeitenjagd. Ich war nicht auf Peccos Niveau, aber es war auch nicht schlecht“, stellt Bastianini fest.

Holeshot-Device: Ducati vereinfacht die Betätigung
An den Werks-Ducatis sah man in Portimao eine Neuerung. Die vordere und hintere Startvorrichtung kann jetzt mit einem kombinierten Mechanismus betätigt werden.

Bisher waren auf der oberen Gabelbrücke zwei Flügelmuttern montiert. Die neue Lösung befindet sich am linken Lenkerstummel und soll die Arbeit vor dem Start erleichtern, damit sich der Fahrer voll auf den Start konzentrieren kann.

„Wir haben mit Ducati daran gearbeitet, es zu vereinfachen. Ich mag es diese Änderung. Es ist einfacher“, lobt Bastianini. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Italiener deutlich mehr Entwicklungen testen. Hat er sich an die neue Rolle im Werksteam gewöhnt?

„In Malaysia war es etwas umfangreicher, doch hier in Portimao war es einfacher. Wir haben nicht viele neue Teile probiert. Ich wollte das 2023er-Bike einfach besser verstehen. Es ist im Vergleich zu 2022 nicht viel anders, aber die Stärken unterscheiden sich. Vielleicht muss ich noch ein bisschen daran arbeiten, um es besser zu verstehen“, kommentiert der WM-Dritte der MotoGP-Saison 2022.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: German Garcia Casanova

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