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© GP-Fever.de – Der alte und der neue Ducati-
Pilot: Lorenzo vs. Petrucci

(Motorsport-Total.com) – Ducati hat sich für die MotoGP-Saison 2019 neu aufgestellt.

Neben Leistungsträger Andrea Dovizioso erhält Danilo Petrucci als Nachfolger von Jorge Lorenzo die Chance im Werksteam. Bei seinem alten Arbeitgeber Pramac-Ducati rückt Jack Miller auf die GP19 auf, Rookie Francesco Bagnaia gibt sein Debüt auf einer GP18.

Ducati-Teammanager Luigi Dall’Igna und Sportdirektor Paolo Ciabatti erklären, was sich die Italiener von dem neuen Fahrer-Line-up erwarten – und äußern im Nachhinein leise Zweifel am Lorenzo-Abgang.

Nach dem fünften Saisonrennen 2018 wurde deutlich, dass Ducati sich von Lorenzo lösen und einen neuen Fahrer engagieren möchte, zumindest schilderte das der Spanier selbst. Am 6. Juni wurde offiziell bekannt, dass Lorenzo Ducati verlässt und Petrucci ihn beerben werde. Just drei Tage nach seinem ersten Sieg mit der Desmosedici in Mugello. Es folgten noch zwei weitere Erfolge in Barcelona zwei Wochen danach und in Spielberg Mitte August.

„Wenn man länger wartet, dann hat man mehr Informationen. In unserem Fall hat Jorge in Mugello zu gewinnen begonnen. Müsste man die Entscheidung also erst Mitte Juli oder im August treffen, wie in der Vergangenheit, dann hätten wir noch andere Entscheidungselemente gehabt“, formuliert Ciabatti vorsichtig, um schnell nachzuschicken: „Aber ich denke, wir sind glücklich mit dem Team. Es ist gut balanciert.“ Zwischen den Zeilen haben sich bei Ducati demnach sehr wohl Zweifel angemeldet, ob man mit Dovizioso-Petrucci gegen Marquez-Lorenzo 2019 ankommen wird.

Lorenzo: „Harte Zeit hat zusammengeschweißt“
Der fünffache Weltmeister verlässt das Team mit einem weinenden Auge. „Es ist immer schwierig, ein Team zu verlassen. Wir hatten eine gute Zeit. Wir waren gemeinsam im Urlaub in der Karibik. Das waren zwei schwierige Jahre, die uns noch enger zusammengeschweißt haben“, erzählt er. „Das sind sehr nette Jungs. Als Freund wünsche ich ihnen das Beste. Aber das Leben geht weiter, ein Teil von mir ist sicherlich traurig.“

Mit Petrucci hat Ducati bereits eine längere gemeinsame Vergangenheit, der Italiener fuhr vier Jahre für Pramac. Besonders 2017 zeigte er mit vier Podestplätzen auf, bei der Dutch TT in Assen schnappte ihm Kumpel Valentino Rossi den Sieg ganz knapp vor der Nase weg. „Wir kennen sein Potenzial sehr genau“, erklärt Dall’Igna. „Er ist im vergangenen Jahr sehr gereift. In diesem Jahr hat er in der zweiten Saisonhälfte ehrlich gesagt Probleme gehabt, aber wir sind sicher, dass er sich verbessern und um Podien und Siege in der kommenden Saison kämpfen kann.“

Dennoch steht der 28-Jährige unter Druck, er hat nur einen Einjahresvertrag unterzeichnet. Dall’Igna hofft, dass er mit ihm an seine Erfolge des Vorjahres anknüpfen kann. „Danilo ist ein paar sehr aufregende Rennen in der Vergangenheit gefahren, daher denke ich, dass sein Potenzial sehr groß ist.“ Was fehlt ihm noch, um endlich auch Siege einfahren zu können? „Natürlich müssen wir aber seine Fitness verbessern und seine Psyche stärken, um den letzten Schritt zu gehen. Ich denke, dass er das schaffen kann.“

Mit dem frischgebackenen Moto2-Champion Francesco „Pecco“ Bagnaia hat man sich außerdem frühzeitig eine heiße Nachwuchshoffnung gesichert. Bereits vor Saisonbeginn wurde ein Mehrjahresvertag unterzeichnet. „Es war die richtige Entscheidung, mit ‚Pecco‘ schon vor Saisonbeginn einen Vertrag zu unterschreiben. Das war ein Vorteil, da wir uns mit kalkuliertem Risiko auf viele Jahre einen guten und vielversprechenden Piloten gesichert haben“, weiß Ciabatti.

Aber natürlich hofft er, mit allen vier Fahrern starke Ergebnisse einfahren zu können. Dall’Igna ergänzt: „Ich möchte unterstreichen, dass wir die neuen Piloten anders als bei anderen Herstellern willkommen heißen. Wir rotieren die Technikercrew unter den beiden Teams, Pramac und dem Werksteam, damit wir die Kontinuität für den Fahrer sicherstellen können. Danilo wird weiterhin mit seinem Crewchief [Daniele Romagnoli] zusammenarbeiten. Das machen wir auch bei Bagnaia, er bekommt den Crewchief [Christian Gabarrini] von Jorge Lorenzo“, schildert der Italiener und ergänzt: „Das zeigt, wie wichtig es Ducati ist, dass sich die neuen Piloten gut entwickeln.“

Text von Maria Reyer, Co-Autor: Matteo Nugnes

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