Francesco Bagnaia - © Ducati

© Ducati – Francesco Bagnaia startete mit einem Nuller in die neue MotoGP-Saison

(Motorsport-Total.com) – Obwohl Ducati beim ersten Grand Prix der neuen MotoGP-Saison dank Enea Bastianini den Sieg feiern konnte, verließen die Manager des italienischen Herstellers den Wüstenstaat Katar mit verbitterter Miene.

Der Grund: Das Ducati-Werksteam ging komplett leer aus. Jack Miller strandete mit einem Elektronikdefekt und Francesco Bagnaias Rennen war nach einem Sturz beendet. Nach dem enttäuschenden Wochenende in Losail machte sich Bagnaia Luft und kritisierte Ducatis Herangehensweise an das erste Rennen.

Bagnaia beanstandete, dass er bei den Testfahrten im Winter immer wieder neue Konfigurationen testen musste und sich nie auf seine eigenen Leistungen konzentrieren konnte. „Ab dem ersten Testtag ging es nie darum, meinen Fahrstil an das Motorrad oder an die Strecke anzupassen. Mit so einer Arbeitsweise kommt man unvorbereitet zum Rennen“, kritisiert Bagnaia und stellt klar: „Ich bin kein Testfahrer. Ich bin hier, um zu gewinnen.“

Ducati stärkt Francesco Bagnaia den Rücken
Das sind harte Aussagen für einen Werksfahrer, wenn man bedenkt, dass erst ein Rennen gefahren wurde. Doch Ducati reagierte nicht verärgert auf Bagnaias Kommentare. Im Gegenteil: Teamdirektor Davide Tardozzi stärkte seinem Fahrer den Rücken und übernahm stellvertretend für Ducati die Schuld für den verpatzten MotoGP-Auftakt.

„Es war unsere Schuld, nicht die von ‚Pecco'“, kommentiert Tardozzi im Gespräch mit ‚The Race‘ und kündigt an, die Herangehensweise an das erste Renn-Wochenende zu untersuchen: „Es ist nicht akzeptabel, was passiert ist. Es ist etwas, über das wir uns Gedanken machen müssen.“

„Wir müssen die Situation verstehen und unser Handeln kritisch hinterfragen, um die Probleme zu beheben. Ich denke, dass wir einige Fehler gemacht haben. Das darf kein zweites Mal passieren“, stellt der Ducati-Manager klar.

Ändert Ducati die Strategie für die kommenden Renn-Wochenenden?
Bagnaia beanstandete, dass Ducati im Winter und zu Beginn des ersten Renn-Wochenendes zu viele Experimente gemacht hat, anstatt sich auf die Komponenten zu konzentrieren, mit denen man Ende der Saison 2021 so erfolgreich war.

„Das ist möglich“, grübelt Tardozzi und stellt sich hinter Bagnaia: „Wir vertrauen ‚Pecco‘ zu 100 Prozent. Wir sehen in ihm unseren Fahrer für die kommenden drei Jahre. Deshalb müssen wir ihm vertrauen. Er ist ein richtig guter Teamplayer und gleichzeitig ein sehr schneller Fahrer.“

Bis mindestens Ende 2024 wird Bagnaia für das Ducati-Werksteam fahren. Ducati zweifelt nicht an den Fähigkeiten des Vize-Weltmeister von 2021: „Wenn wir ihm das bereitstellen, was er verdient – die nötige Konzentration (auf die Renn-Wochenenden) und ein Motorrad, mit dem er keine Probleme hat -, dann wird er in jedem Rennen an der Spitze landen.“

Text von Sebastian Fränzschky

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