Jorge Lorenzo - © Michelin

© Michelin – Der Umstieg auf die Ducati fällt Jorge Lorenzo alles andere als einfach

Das Ducati-Werksteam macht beim Wintertest in Australien nicht durch schnelle Zeiten auf sich aufmerksam.

Die Italiener konzentrieren sich auf die Arbeit. Bisher ist Andrea Dovizioso deutlich besser unterwegs als Neuzugang Jorge Lorenzo. Am Donnerstag landete der dreimalige MotoGP-Weltmeister nur auf dem 15. Platz und hatte 1,350 Sekunden Rückstand. Trotzdem steigerte sich Lorenzo im Vergleich zum Vortag um vier Zehntelsekunden.

Nach dem Test machte er keinen glücklichen Eindruck und merkte an, dass man „mehr Zeit“ braucht. „Wir haben heute gut gearbeitet und versucht, mehr Konstanz in die Runden zu bringen. Es gelangen auch kleine Fortschritte, ich bin viele 1:30er-Runden gefahren“, nennt Lorenzo die positiven Aspekte. Allerdings fuhr Marc Marquez konstant 1:29er-Zeiten und auch Maverick Vinales war oft unter 1:30. Wenn morgen in Phillip Island das Rennen wäre, hätte Lorenzo keine Chance.

„Wir probierten auch unterschiedliche Setups aus und ich bin in jedem Fall optimistisch, auch wenn ich ziemlich weit hinter der Spitze bin“, ordnet Lorenzo das Bild realistisch ein. „Heute Abend werde ich mit meinen Technikern die Daten analysieren Morgen werde ich dann versuchen, der Spitze näherzukommen.“ Schnellster Ducati-Fahrer war am Mittwoch wieder Alvaro Bautista auf Platz vier. Er fährt die Vorjahres-Maschine.

Vor allem in den Kurven hat Lorenzo Mühe. Das „Turning“-Problem ist auch bei der GP17 vorhanden. „Ich muss verstehen, warum Bautista in vielen Kurven schneller und eine halbe Sekunde pro Runde vor mir ist, obwohl sein Motorrad theoretisch schlechter ist“, gibt der Spanier in seiner Medienrunde offen zu. Auch Bautista fährt zum ersten Mal in seiner MotoGP-Karriere eine Ducati, aber er war in seiner Karriere im Gegensatz zu Lorenzo schon auf mehreren Fabrikaten unterwegs.

Dovizioso legte deutlicher zu als Lorenzo. Der Routinier fuhr um eine Sekunde schneller und belegte den fünften Rang. Nur noch sechs Zehntel fehlten ihm auf die Spitze. „Es war ein positiver Tag, ich hatte auf dem Motorrad ein besseres Gefühl als gestern“, nickt „DesmoDovi“ zufrieden. „Wir arbeiteten wie geplant am Setup und haben interessante Ergebnisse gesehen. Es gibt aber noch Bereiche, an denen wir arbeiten müssen. Die Desmosedici muss besser umlenken, aber meine Zeiten waren heute schon besser.“

Andere Abstimmung wegen neuem Michelin-Vorderreifen

Da es am Donnerstag nicht so windig war, war die Ducati etwas stabiler. Doviziosos Crew-Chief Alberto Giribuola erklärt bei ‚MotoGP.com‘ das Arbeitsprogramm: „Wir probierten am Vormittag verschiedene Abstimmungen, denn am Mittwoch beschäftigten wir uns mehr mit dem Chassis und dessen Steifigkeit. Wir testeten heute ein für diese Strecke ungewöhnliches Setup. Es scheint, als hätten wir dabei etwas ziemlich Interessantes erkannt. Wir möchten das Einlenkverhalten des Motorrads verbessern und haben am Radstand und der Gewichtsverteilung gearbeitet.“

„Normalerweise verteilen wir das Gewicht auf Phillip Island in Richtung Vorderrad, doch mit den neuen Vorderreifen können wir einen anderen Weg einschlagen“, spricht Giribuola die neue Karkasse und Konstruktion an. „Michelin konnte den Vorderreifen verbessern. In der vergangenen Saison mussten wir mehr Gewicht in Richtung Vorderrad verlagern, doch in diesem Jahr können wir darauf verzichten. Das Motorrad lenkt besser ein. Der einzige Nachteil ist der Verlust der Winglets, der uns vor allem in der letzten Kurve zu schaffen macht.“

Die Testzeiten aus Phillip Island (Donnerstag):
01. Maverick Vinales (Yamaha) – 1:28.847 Minuten (80 Runden)
02. Marc Marquez (Honda) +0,462 Sekunden (107)
03. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,478 (80)
04. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +0,564 (86)
05. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,636 (55)
06. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,654 (69)
07. Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) +0,817 (65)
08. Valentino Rossi (Yamaha) +0,827 (70)
09. Alex Rins (Suzuki) +0,955 (80)
10. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +0,991 (83)
11. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +1,033 (88)
12. Andrea Iannone (Suzuki) +1,100 (72)
13. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +1,295 (73)
14. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1,303 (65)
15. Jorge Lorenzo (Ducati) +1,350 (64)
16. Dani Pedrosa (Honda) +1,398 (40)
17. Hector Barbera (Avintia-Ducati) +1,505 (62)
18. Scott Redding (Pramac-Ducati) +1,588 (90)
19. Pol Espargaro (KTM) +1,798 (59)
20. Loris Baz (Avintia-Ducati) +2,005 (53)
21. Sam Lowes (Aprilia) +2,048 (64)
22. Bradley Smith (KTM) +2,857 (81)

Text von Gerald Dirnbeck

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