Alvaro Bautista - © Ducati

© Ducati -Bei Weltmeister Alvaro Bautista läuft es aktuell nicht rund

(Motorsport-Total.com) – Im vergangenen Jahr dominierte Ducati-Pilot Alvaro Bautista beim WSBK-Event in Barcelona und feierte drei souveräne Siege.

Von der Form von 2023 ist der Weltmeister weit entfernt. Beim zweitägigen Test auf der MotoGP-Strecke in Katalonien sorgte Ducati-Teamkollege Nicolo Bulega für Schlagzeilen.

Bereits bei den Wintertests und dem ersten Rennwochenende war es Bulega, der für Ducati Bestzeiten und Siege holte. Der italienische Superbike-Neuling strotzt aktuell vor Selbstbewusstsein und zählt beim Europaauftakt der Superbike-WM 2024 am kommenden Wochenende zu den großen Favoriten.

Mit seiner 1:40.172er-Runde fuhr Bulega beim Test unter dem Rundenrekord. „Ich versuchte, am Nachmittag eine 1:39er-Runde zu fahren. Doch die Strecke befand sich auf Grund der Luftfeuchtigkeit in keinem guten Zustand. Deshalb war es schwieriger“, bemerkt er.

Die Bestzeiten stärken das Selbstvertrauen des Rookies. „Ich spüre keinen Druck. Ich fühle mich motiviert und bin stolz auf mich. Wenn man schnell ist, dann weiß man, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Das ist wichtig“, so Bulega.

Was sagt er zum Formtief von Teamkollege Bautista? „Alvaro war hier im vergangenen Jahr richtig schnell. Er war hier unglaublich! Wenn ich mich vor ihm behaupte, dann ist das ein richtig starkes Ergebnis für mich“, bemerkt Bulega.

„Es ist immer gut, wenn man einen starken Teamkollegen hat. Deshalb ist es auch für Alvaro gut“, erklärt Bulega selbstbewusst. „Der Teamkollege ist immer der, den man als erstes schlagen möchte, weil man das gleiche Motorrad hat und für das gleiche Team antritt. Es ist eine gute Motivation, wenn man derjenige ist, der sich durchsetzt.“

Angekratztes Selbstvertrauen: Sturz wirft Alvaro Bautista erneut zurück
Für Titelverteidiger Bautista lief der Barcelona-Test ernüchternd. Am ersten Tag umrundete er den Kurs in 1:41.029 Minuten und konnte sich am zweiten Tag nicht steigern. Ein Sturz in Kurve 10 am zweiten Testtag kratzte am guten Gefühl, das Bautista am ersten Tag aufbauen konnte.

„Ich spürte bereits am Vormittag, dass es schwieriger wird, weil die Haftung niedriger war“, kommentiert Bautista den zweiten Testtag. „Dieses Gefühl hatte ich den ganzen Tag über. Es war nicht gut.“

„Körperlich bin ich wieder vollkommen fit. Mein Gefühl besserte sich am ersten Tag, wurde am zweiten aber wieder schlechter. Ich fand das gute Gefühl nie zurück. Vor allem in den Kurven beim Gasanlegen habe ich zu kämpfen und muss mit viel Kraft arbeiten“, nennt er eines der Probleme.

„Die Haftung am Hinterrad war nicht gut. Ich spürte sehr viel Schlupf. Das war das größte Problem“, erkennt Bautista. „Ich hatte keine richtige Unterstützung vom Heck des Motorrads. Das bereitete mir große Schwierigkeiten.“

„Im vergangenen Jahr fühlte ich mich beim Test viel wohler. Meine Rundenzeiten waren besser. In diesem Jahr ist es anders“, vergleicht der Weltmeister der zurückliegenden Jahre und schaut auf die Bestzeit des Teamkollegen: „Bulegas Rundenzeit ist nicht schlecht. Auf eine Runde ist er sehr stark.“

Ducati testet mit Michele Pirro: Wildcard in der WSBK 2024?
Neben den beiden Werks-Ducatis und den Fahrern der Kundenteams drehte auch Ducati-Testpilot Michele Pirro in Barcelona seine Runden. Er unterstützte das Werksteam und testete neue Ideen für die Gewichtsverteilung und den Motor.

Mit nur 1,307 Sekunden Rückstand deutete Pirro an, dass er nach wie vor schnell genug ist. Er behauptete sich vor einigen WSBK-Stammpiloten und liebäugelte nach dem Test mit Gaststarts. Denn in der MotoGP darf Pirro in diesem Jahr auf Grund der Concession-Regeln keine Wildcards absolvieren.

„Ich sammelte Daten, um Alvaro und den anderen zu helfen. Zudem beschäftigte ich mich auch mit der Entwicklungsarbeit für die Zukunft“, berichtet Pirro. „Die anderen Hersteller arbeiten sehr hart und das Niveau ist richtig hoch. Ich probierte unterschiedliche Lösungen mit dem Zusatzgewicht von Alvaro. Zudem testete ich Motorteile und arbeitete an der Balance des Motorrads.“

„Mir hat es Spaß bereitet, mit den anderen zu fahren. In diesem Jahr kann ich leider keine Wildcards in der MotoGP bestreiten. Vielleicht klappt es ein oder zwei Mal in der Superbike-WM“, so Pirro.

Begeistert ist der Ducati-Testpilot von Bulegas Arbeit: „Ich habe Nicolo beobachtet. Er fährt richtig gut. Er ist ein netter Kerl und ist schnell. Es ist richtig beeindruckend. Er verfügt über sehr viel Talent.“

Text von Sebastian Fränzschky

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