Quartararo - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Ex-Weltmeister Quartararo mit seinem Crewchief Diego Gubellini

(Motorsport-Total.com) – Yamaha verpasste beim Grand Prix von San Marino in Misano die Top 10. Fabio Quartararo belegte sowohl im Sprint als auch im Sonntagsrennen Platz 13.

„Vielleicht sorgen diese Ergebnisse, denn Yamaha ist praktisch Letzter in der Konstrukteurswertung, dafür, dass sich etwas ändert“, merkt der Franzose süffisant an.

„Wir müssen große Änderungen vornehmen und sind einige Jahre in Verzug. Als ich den WM-Titel gewonnen habe, habe ich gesagt, dass wir mit diesem Motorrad nicht mehr gewinnen können. Trotzdem wurde ich im Vorjahr Zweiter. In diesem Jahr ist es viel schlimmer.“

„Seit 2020 oder 2021 verlange ich nach Änderungen beim Motorrad. Aber man kennt die japanische Mentalität. Wenn man Erster ist, dann wollen sie kein Risiko eingehen. Ist man Zweiter, wollen sie auch nicht viele Risiken eingehen.“

Die M1 ist technisch schon lange am Limit angelangt. Auch in Misano war Quartararo wieder mit der alten Aerodynamik unterwegs: „Das Motorrad war für uns das beste Paket. Der Vergleich zur Konkurrenz ist eine andere Geschichte, aber aus unserer Sicht hat sich das Motorrad gut angefühlt.“

„Die Konkurrenz hat in diesem Jahr wieder einen Schritt gemacht. Jorge ist sieben Zehntelsekunden schneller gefahren als im Vorjahr“, spricht er den neuen Rundenrekord von Martin im Qualifying an. „Wir haben uns nicht verbessert.“

„Ich habe im Vergleich zum Vorjahr zwei Zehntelsekunden gefunden. Aber ich war am Limit und wusste gar nicht, wie ich diese Rundenzeit fahren konnte. Im Rennen ist das eben ein Problem, wenn ich hinter jemandem feststecke.“

„Ich könnte zwei, drei Zehntel schneller fahren, aber überholen ist nicht möglich. Ich bin auf der Bremse schneller und hole sie ein. Aber wenn sie das Gas aufdrehen, dann ziehen sie weg, weil sie eine bessere Traktion haben und wegen der Aerodynamik weniger Wheelies.“

„Deshalb kann ich gar kein Überholmanöver versuchen. Sie haben mehr Grip, mehr Traktion und mehr Leistung. Wenn ich alleine fahre, ist der Fahrstil für die Yamaha ganz anders. Das ist seit 2019 das Problem. Wir haben dieses Problem schon seit Jahren.“

Trotzdem merkt Quartararo auch nach Misano an, dass er mit seiner persönlichen Leistung zufrieden ist: „Ich gebe 100 Prozent. Egal wie die Position ist, ich gebe immer alles. Das habe ich in diesem Jahr gelernt.“

Dennoch hält der Ex-Weltmeister auch fest: „Glücklich ist nicht das richtige Wort. Es macht keinen Spaß. Im Vorjahr wurde ich hier Fünfter, vor drei Jahren habe ich mit ‚Pecco‘ um den Sieg gekämpft. Jetzt sind wir weit hinten. Es ist schwierig.“

Sprint-Start: Morbidelli fand ersten Gang nicht
Beim Montagstest in Misano wird Quartararo den neuen Motor, ein neues Chassis und ein neues Aerodynamikpaket ausprobieren. Teamkollege Franco Morbidelli erhält diese Entwicklungen nicht mehr, da er Yamaha Ende November verlassen wird.

Bei seinem Heimrennen belegte der Italiener die Plätze 18 und 15. Beim Sprint kam er gar nicht gut weg. Was war los? „Ich konnte den ersten Gang nicht einlegen. Schließlich klappte es, aber plötzlich war ich in Neutral. Ich wusste dann nicht, in welchem Gang ich war.“

„Ich konnte nicht starten und hatte Glück, dass mich niemand von hinten getroffen hat“, sagt Morbidelli. Vor allem Honda-Pilot Joan Mir konnte der Yamaha nur knapp ausweichen. Am Sonntag war es dann ebenfalls ein „hartes Rennen“ für Morbidelli.

In der Schlussphase wurde er noch von Brad Binder überholt, der in der Anfangsphase gestürzt war. Trotzdem ist Morbidelli nun der einzige Fahrer im Feld, der in allen Sonntagsrennen WM-Punkte gesammelt hat. „Es ist konstant schlecht, aber wenigstens Konstanz“, kommentiert er diese Statistik.

Text von Gerald Dirnbeck

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