Jorge Martin - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Jorge Martin musste sich zum Schluss noch gegen Fabio Quartararo verteidigen

(Motorsport-Total.com) – Für alle MotoGP-Fahrer war der erste Grand Prix von Indien aufgrund der Hitze eine große Kraftanstrengung.

Doch keiner war im Ziel so fertig wie der Zweitplatzierte Jorge Martin. Als er an der Box des Pramac-Ducati-Teams ankam, fiel er direkt auf die Knie und flehte seine Mannschaft um Wasser an.

Der Spanier wurde von Dr. Angel Charte betreut und nahm zwar die Trophäe für Platz zwei entgegen, verpasste aber die Parc-Ferme-Interviews sowie die Pressekonferenz. Etwas später gab er MotoGP.com dann aber doch Auskunft über sein Rennen.

„Ich bin sehr, sehr glücklich mit dem Rennen. Ihr könnt mir wirklich glauben, wenn ich sage, dass ich 150 Prozent gegeben habe. Es war ein hartes Rennen da draußen“, so Martin.

Martin: Medium-Hinterreifen die falsche Wahl
„Wir entschieden uns für den Medium-Hinterreifen, was nicht die beste Wahl war. Ich hatte mit der Pace zu kämpfen. Es war schwer, Pecco (Bagnaia; Anm. d. R.) zu folgen. Nach der Anstrengung war ich dehydriert. Ich hatte keinerlei Kraft mehr und konnte mich nicht auf meinen Füßen halten. Die Ärzte halfen mir, sodass ich es zumindest aufs Podium geschafft habe. Das war wichtig für das Team und für mich.“

Martin konnte Rennsieger Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) zwar schon früh nicht mehr folgen, kämpfte aber mit Bagnaia um Platz zwei, bis dieser in Kurve 5 der 14. Runde stürzte. „Auch wenn ich sofort merkte, dass der Medium-Hinterreifen die falsche Entscheidung war, konnte ich Pecco überholen“, rekapituliert Martin.

„Ich versuchte, davonzufahren, aber es war unmöglich. Pecco hat wirklich hart gepusht und ist gestürzt. Danach öffnete sich mein Reißverschluss“, spricht er seine kurzzeitig offene Lederkombi an. „Ich glaube, ich hatte ihn nicht gut genug verschlossen.“

Reißverschluss-Drama kostete wichtige Zeit
Tatsächlich zeigt ein genauer Blick in die Startaufstellung kurz vor Rennbeginn, dass der Klettverschluss an Martins Anzug nicht richtig fixiert war, was das Öffnen des Reißverschlusses im Rennen erklären könnte. „Also musste ich ihn wieder zumachen. Das kostete mich viel Energie.“ Und auch wichtige Zehntel.

Denn dadurch kam Fabio Quartararo (Yamaha) auf Platzdrei näher. Zwar konnte Martin die Lücke wieder etwas öffnen, doch ein Fehler kurz vor Rennende warf ihn erneut zurück.

„Die letzten fünf, sechs Runden waren richtig hart. Der Kampf mit Fabio am Ende war verrückt“, erklärt der Pramac-Pilot. „Wie gesagt, ich war dehydriert. Deshalb verlor ich bei noch acht zu fahrenden Runden langsam die Konzentration. In Kurve 4 verpasste ich dann den Bremspunkt und kam neben die Strecke.“

Martin weiß: Wichtige 20 Punkte für die WM
„Fabio überholte mich, aber ich sagte zu mir, wir müssen diese Punkte mitnehmen. In Kurve 6 bin ich außen herum wieder vorbei. Da merkte er, dass ich mir diese 20 Punkte nicht entgehen lassen würde“, betont Martin, dem in der Weltmeisterschaft jetzt nur noch 13 Zähler auf den Gesamtführenden Bagnaia fehlen.

„Alles ist sehr offen. Aber ich will ruhig bleiben und versuchen, in Japan wieder zu gewinnen.“ Dort findet am kommenden Wochenende (29. September – 1. Oktober) bereits der nächste Grand Prix statt. „Es ist eine gute Strecke für uns“, sagt Martin.

„In der vergangenen Saison ist uns dort ein großartiges Ergebnis gelungen. Hoffentlich können wir uns gut erholen, um dort um den Sieg zu kämpfen.“ 2022 war er Dritter.

Text von Juliane Ziegengeist

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