Brad Binder - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Brad Binder konnte in der Schlussphase noch Joan Mir hinter sich lassen

(Motorsport-Total.com) – Für KTM blieb das Podest bei der MotoGP-Premiere in Indien außer Reichweite.

Zwar fuhr Brad Binder auf einen respektablen vierten Rang – und das von Startplatz zwölf aus. Doch auf Rang drei fehlten am Ende fast vier Sekunden, auf Rennsieger Marco Bezzecchi von VR46-Ducati waren es 12,6 Sekunden.

„Es war gut, dass das Rennen drei Runden kürzer war, denn mit den Reifen hätte ich es sonst nicht ins Ziel geschafft“, erklärt Binder. „Es war hart. Ich wollte viel mehr, aber wir waren einfach nicht schnell genug. Und bei noch fünf Runden war der Reifen am Ende.“ Trotzdem konnte er Joan Mir auf der Honda überholen.

„Ich gab mein Maximum, aber hatte mir mehr vorgestellt. Mein Team hat seit FT1 toll gearbeitet, um das Beste herauszuholen. Jetzt richten wir unseren Blick auf Japan, machen einen Reset und versuchen, dort aufs Podest zurückzukehren“, sagt Binder.

Teamkollege Jack Miller kam nach einem verkorksten Start nicht über Platz 14 hinaus und sammelte nur zwei magere Pünktchen. „Mir haben heute das Tempo und der Grip gefehlt. Das Motorrad war von Beginn an sehr unruhig. Ich musste Tempo herausnehmen, um sicher durch die Kurven zu kommen“, erklärt er.

Miller nach schlechtem Start im Überlebensmodus
„Der Start lief nicht optimal. In Kurve 1 wurde es ziemlich eng. Ich musste von der Strecke, um Kontakt zu vermeiden. Ich versuchte dann, in der ersten Runde so schnell wie möglich viele Positionen gutzumachen und kam erneut von der Strecke ab.“

„Ich brauchte einige Runden, um an Stefan Bradl vorbeizukommen. Die Temperatur im Vorderreifen war deshalb am Limit. Als ich vorbei war, konnte ich das wieder besser kontrollieren. Als ich zu Pol und Co. aufgeschlossen hatte, war es dann aber schon zu spät und der Vorderreifen wieder am Limit“, so Miller weiter.

Im Warm-up hatte der Australier noch ein etwas anderes Set-up ausprobiert. „Keine großen Veränderungen, nur Details“, verrät er. „Aber ich war nicht komplett zufrieden damit und bin für das Rennen zurück zu dem, was wir kannten.“

„Das Griplevel schien heute generell niedriger zu sein. Ich konnte keinen Kurvenspeed aufbauen, vor allem in 5, 8, 9 und 10. Dieses Gripproblem plagte uns schon die letzten paar Rennen. Was wir in Misano getestet haben, könnte in diesem Punkt helfen. Aber wir müssen es erst einmal bekommen. Bis dahin können wir, ich und mein Team, noch an ein paar Dingen arbeiten, um unsere Pace zu verbessern.“

Pol Espargaro: Höchste Herzfrequenz ever
Eine Position vor Miller kam GasGas-Pilot Pol Espargaro ins Ziel. Er hatte in Indien vor allem mit der Physis zu kämpfen. „Ich bin müde, genauso wie meine Kollegen. Im Rennen erreichte ich meine bisher höchste Herzfrequenz, 198bpm. Das hätte ich nie erwartet. Ich war schockiert“, berichtet der Spanier.

„Einen solchen Wert hatte ich noch nie, auch nicht beim Radtraining zu Hause. Aber die Hitze in Kombination mit der Strecke macht es wirklich hart.“ Dass das Rennen von 24 auf 21 Runden verkürzt wurde, sei deshalb die richtige Entscheidung gewesen.

„Wir haben in der Sicherheitskommission darum gebeten. Es war tatsächlich auch eines der längsten Rennen im Kalender. In Barcelona waren es 38 Minuten. Hier wären über die volle Distanz 42,5 Minuten gewesen – in Kombi mit der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit aus meiner Sicht zu viel“, so Espargaro. Dass er erst vor kurzem von einer schweren Verletzung zurückkehrte, machte es für ihn noch härter.

Fernandez muss mit defekten Device aufgeben
„Jede Strecke ist anspruchsvoll, aber diese hier ist extrem“, sagt der GasGas-Pilot auf die Frage, ob Indien der erste echte Härtetest seit seiner Verletzungspause war. „Heute hatte ich das Gefühl, viel Zeit aufgrund meiner körperlichen Verfassung zu verlieren.“

„Am Ende bin ich hohe 1:46er-Zeiten gefahren. Es war das erste Mal, dass ich dachte, ich muss Tempo herausnehmen, um ins Ziel zu kommen. Aber das ist Teil des Prozesses. Ich muss weiter an mir arbeiten und bin mir sicher, dass ich in den nächsten Rennen oder in der Preseason mein normales Level erreichen werde.“

Espargaros Teamkollege Augusto Fernandez lag zu Beginn des Indien-Rennens am Ende der Punkteränge, musste sein Motorrad nach nur sechs Runden jedoch abstellen. Das Ride-Height-System am Heck ließ sich beim Spanier nicht mehr deaktivieren.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Rachit Thukral

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