Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marc Marquez hielt sich im Zweikampf mit den WM-Anwärtern zurück

(Motorsport-Total.com) – Auch beim Grand Prix von Katar war Marc Marquez der mit Abstand beste Honda-Fahrer.

Er schaffte zunächst die direkte Qualifikation für Q2. Im Sprint war der Spanier in einige Zweikämpfe verwickelt und sammelte als Elfter schließlich keinen WM-Punkt. Den Grand Prix beendete Marquez ebenfalls als Elfter.

„Es war sehr schwierig, gegen andere Fahrer zu kämpfen, wenn man keinen Topspeed hat“, nennt er das Manko der RC213V auf dem Lusail-Kurs. „Ich habe auf der Geraden immer eine Position verloren.“ Mangelnder Grip am Ausgang der Zielkurve vergrößerte das Problem.

Somit kämpfte Marquez im Duell mit anderen Fahrern mit stumpfen Waffen: „Wenn man neben die Ideallinie kommt, dann kann man das Motorrad schlechter verzögern und kann andere Fahrer treffen.“

„Das Problem ist, wenn man ein wenig von der Linie abkommt, dann verdoppelt sich der Fehler auf der schmutzigen Seite.“ Der Honda fehlte die Pace. Wie von Marquez im Vorfeld angekündigt, wurde es das erwartbar schwierige Wochenende, auch weil es nicht seine beste Strecke ist.

Interessanterweise war Marquez im Sprint in der Anfangsphase recht weit vorne hinter Francesco Bagnaia. Er entschied sich aber gegen eine Attacke. Im Grand Prix fuhr er dann lange hinter seinem Landsmann Jorge Martin und hielt sich ebenfalls zurück.

„In den ersten Runden [im Sprint] war ich schneller als Bagnaia. Aber als ich überholt wurde, bin ich mehrmals getroffen worden und kam neben die Linie. Um Bagnaia oder Martin zu überholen – ich wollte nicht in Schwierigkeiten geraten.“

„Ich wusste, dass mein Rennen durch ein Überholmanöver nicht anders sein würde. Aber wenn ich etwas probiert hätte, dann hätte sich für sie viel ändern können. Wenn ich den Rhythmus gehabt hätte, um für Spitzenplätze zu kämpfen, dann hätte ich es gemacht.“

„Aber warum hätte ich Bagnaia im Sprint in Runde 1 überholen sollen, wenn ich den Rhythmus nicht habe? Im Rennen war das dann mit Martin der Fall. Warum hätte ich ihn für einen WM-Punkt mehr überholen sollen? Das hätte mein Leben nicht geändert.“

Denn mit mangelndem Topspeed hätte er in der Bremsphase die Brechstange auspacken müssen, um einen der beiden Ducati-Fahrer zu überholen. „Wenn ich einen Fehler gemacht hätte, dann hätte das mein Leben geändert“, lacht Marquez. „Also kein Stress. Ich bin dahinter geblieben.“

Scharmützel gab es mit anderen Fahrern. Im Sprint zum Beispiel mit Brad Binder. „Es war am Limit, aber innerhalb des Limits. Es war ein Rennzwischenfall. Man muss bedenken, dass wir hier in Katar sind“. Denn neben der Ideallinie ist es sandig.

„Als ich [im Sprint] Raul Fernandez überholen wollte, habe ich den gleichen Fehler wie Binder gemacht. Mir ist das Vorderrad weggerutscht und ich bin mit Raul kollidiert. Auf dieser Strecke ist Überholen sehr schwierig, wenn man auf der Geraden keinen Speed hat.“

Mit einem Top-10-Ergebnis hat es in Katar nicht geklappt. Trotzdem ist Marquez einigermaßen zufrieden: „Es war ein Wochenende, das ich gebraucht habe. Solide und keine Fehler.“ Teamkollege Joan Mir sammelte im Grand Prix als 14. zwei WM-Punkte.

In der Herstellerwertung wird Honda die Saison voraussichtlich auf dem letzten Platz abschließen. Vor dem Saisonfinale in Valencia beträgt der Rückstand auf Yamaha 23 Punkte. Nur ein Honda-Sieg bei einem Totalausfall von Yamaha könnte die Situation noch drehen.

Am kommenden Wochenende in Valencia wird es den großen Marquez-Abschied von Honda geben: „Das wird ein sehr stressiges Wochenende. Ich habe meinen Terminplan schon gesehen. Ich muss dort sehr viele Dinge erledigen. Mein Ziel lautet, das Beste auf der Strecke zu geben und unsere Beziehung so gut wie möglich zu beenden.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: German Garcia Casanova

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