Andrea Dovizioso Nicky Hayden © Ducati

© Ducati – Nicky Hayden und Andrea Dovizioso gehen 2013 für Ducati an den Start

Nach zwei erfolglosen Jahren will Ducati in der Saison 2013 eine Art Neustart in die MotoGP wagen. Valentino Rossi hat bei den Roten das Handtuch geworfen, ist zu Yamaha zurückgekehrt und wurde durch seinen Landsmann Andrea Dovizioso ersetzt. Nach der Übernahme durch Audi wurde auch die Technische Abteilung des Rennteams umstrukturiert. Statt Filippo Preziosi hat dort nun Ex-BMW-Mann Bernhard Gobmeier das Heft in der Hand.

Die personellen Veränderungen sorgen für frischen Wind bei Ducati und lassen Nicky Hayden zuversichtlich nach vorne schauen: „Wir sind sehr motiviert und müssen hart daran arbeiten, die verlorene Zeit aufzuholen“, sagt der US-Amerikaner im Rahmen der Wrooom-Veranstaltung in Madonna di Campiglio, dem traditionellen Saisonauftakt von Ducati und Ferrari. „Das ist ein Neustart mit vielen frischen Ideen, aber natürlich auch eine große Herausforderung. Ich bin gespannt darauf, was wir erreichen können.“

Ziel von Ducati muss in dieser Saison sein, den Rückstand auf die Konkurrenz von Honda und Yamaha aufzuholen. In der vergangenen Saison waren die Ducati-Piloten nur selten in der Lage, aus eigener Kraft auf das Podium zu fahren. Hayden stellte jedoch klar, dass die neue GP13 keine völlige Neuentwicklung ist, sondern auf den Erkenntnissen mit dem Vorgängermodell basiert. „Wir werfen die Informationen aus dem vergangenen Jahr nicht in die Tonne. Wir müssen uns auf die Sachen verlassen, die wir bereits getestet haben“, so der US-Amerikaner.

Frische Ideen, alte Probleme

„Dazu kommen neue Leute mit neuen Ideen, was immer gut ist“, sagt Hayden. Die technischen Baustellen sind seiner Ansicht nach immer noch dieselben: „Wir müssen dafür sorgen, dass das Motorrad besser einlenkt und uns mehr Gefühl und Rückmeldungen gibt. Die Probleme beim Einlenken führen am Kurvenausgang zu weiteren Schwierigkeiten. Wenn das Motorrad nicht richtig lenkt, kannst du es nicht rechtzeitig aufrichten und hast somit schlechte Traktion. Auch der Motor muss noch sanfter werden, vor allem in langsamen Kurven.“

Neu-Teamkollege Dovizioso steht auch radikalen Änderungen aufgeschlossen gegenüber: „Ich denke, wir müssen für alles offen sein“, sagt der Italiener. „Bei der Entwicklung neuer Teile spielt die Zeit immer eine wichtige Rolle, aber wenn wir glauben, dass wir in diesem Bereich etwas Wesentliches ändern müssen, dann sollten wir es tun. Wenn etwas nicht funktioniert, muss man es intelligent angehen.“

Mit seinem neuen Teamkollegen versteht sich der Italiener schon sehr gut: „Nicky war immer ein ruhiger und korrekter Fahrer. Wir haben einen ähnlichen Charakter und sind entschlossen, miteinander zu arbeiten und zu kooperieren. Ich werde der Erste sein, der seine Informationen mit ihm teilt. Er ist ein guter Mensch, solche Fahrer gibt es nicht oft auf der Welt“, lobt Dovizioso Hayden.

Dovizioso wird als Nachfolger von Rossi besonders unter Beobachtung stehen. Der 26-Jährige weiß, dass er in große Fußstapfen tritt. „Valentinos Platz einzunehmen ist schon etwas Besonderes“, sagt der Italiener. „Allerdings sind die vergangenen beiden Jahre für Valentino bei Ducati nicht besonders gut verlaufen. Daher ist es vielleicht kein solch großes Problem, seinen Platz zu übernehmen wie in der Vergangenheit. Zu der Zeit, wo er noch viel gewonnen hat, wäre es für jeden Fahrer schwierig gewesen, ihn zu ersetzen“, meint Dovizioso.

Rossis Abgang Verlust und Chance
Hayden sieht den Wechsel seines Teamkollegen mit gemischten Gefühlen: „Ich hatte kein Problem mit Valentino. Wir waren schon bei Honda Teamkollegen, und im vergangenen Jahr habe ich ihn bis zu meinem Unfall in Indy öfter geschlagen als er mich. Ich konnte mit ihm mithalten“, verweist der 31-Jährige auf seine gute Bilanz gegen den Superstar.

Durch den Weggang Rossis verspricht sich Hayden eine Stärkung seiner Position im Team. „Vielleicht konzentriert man sich nun mehr auf mich und meine Ideen.“ Er erkennt jedoch auch den Verlust für Ducati: „Allerdings war es auch ein Vorteil, Valentino im Team zu haben. Er hat die Jungs sehr motiviert, wenn er sprach, haben viele Leute zugehört. Ohne ihn hätten wir das Aluminium-Chassis vielleicht nicht so schnell bekommen“, meint der US-Amerikaner.
„Rückblickend müssen wir über die beiden Jahre bei Ducati sagen, dass die Resultate nicht unseren Erwartungen entsprochen haben. Wir haben es probiert, aber es hat nicht funktioniert. So ist es im Leben“, lautet Haydens Fazit. „Ich bin nicht verbittert über die vergangenen Jahre. Er hat uns verlassen, nun freue ich mich darauf, gegen ihn zu fahren. Für die MotoGP ist seine Rückkehr zu Yamaha sehr aufregend und wir von Ducati wollen ihn unbedingt bezwingen.“

Text von Markus Lüttgens

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