Fabio Quartararo - © Petronas SRT

© Petronas SRT – Fabio Quartararo konzentrierte sich auf schnelle Rundenzeiten

(Motorsport-Total.com) – Am Freitag ging der zweitägige MotoGP-Test auf dem Misano-Circuit in Italien zu Ende und so wie am Vortag stellte Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) die Bestzeit auf.

Der Rookie fuhr als einziger Fahrer unter 1:32 Minuten und war mit 1:31.639 auch deutlich schneller als am Donnerstag. Während die meisten Privatteams an der Abstimmung tüftelten, probierten die Werksteams verschiedene technische Entwicklungen aus.

Im Yamaha-Werksteam wurden viele Dinge für das nächste Jahr getestet. Bei Maverick Vinales war unter anderem der neue Doppelrohr-Auspuff auf der rechten Seite zu sehen, der so wie die Suzuki-Lösung aussieht. Außerdem gab es erstmals eine Carbon-Schwinge. Bei Valentino Rossi war unter anderem beim Vorderrad ein großes Bauteil mit Kühlschlitzen für die Vorderbremse montiert. In dieser Form war das noch bei keinem anderen Hersteller zu sehen gewesen.

Einzelne Rundenzeiten standen aufgrund der vielen Testarbeit nicht im Vordergrund. Rossi konzentrierte sich auf längere Runs und die Rennpace. Kurz vor Testende um 18:00 Uhr markierte der Italiener mit 1:32.389 Minuten seine persönliche Bestzeit. Das bedeutete Rang vier im Tagesergebnis. Teamkollege Vinales folgte dahinter als Sechster. Rossi hatte gegen 16:30 Uhr einen harmlosen Sturz in Kurve 10.

Viel wurde auch im Honda-Lager ausprobiert. Sowohl Marc Marquez als auch Cal Crutchlow und Stefan Bradl fuhren mit Experimental-Motorrädern in schwarzem Carbon. Einmal rückte Marquez mit einer RC213V aus, dessen Tank und Heckpartie von Bradls Testmotorrad stammten. Seit Monaten konzentriert sich Honda auf das Chassis. Diese Vergleichstests wurden erneut fortgesetzt und Daten gesammelt.

Vor allem Crutchlow wünscht sich ein bessere Gefühl für das Vorderrad. „Wir haben viele Dinge ausprobiert, aber ich bin nicht zufrieden“, hält der Brite am Freitag fest. „Es ist klar, dass die Änderungen nicht so funktionieren, wie sie sollten. Über den neuen Prototypen darf ich nichts sagen.“ Jorge Lorenzo war am Freitag nicht mehr im Einsatz, da er am Vortag nach wenigen Runden starke Rückenschmerzen hatte.

Bradl drehte am Vormittag 35 Runden, fuhr dann in der Nachmittagssession aber nicht mehr auf die Strecke. Marquez wurde mit 1:32.905 Minuten gestoppt, was Platz zehn im Tagesergebnis bedeutete. Schnellster Honda-Mann am Freitag war Takaaki Nakagami, aber der LCR-Fahrer testete nicht mit neuem Material, sondern arbeitete am Set-up seiner Vorjahresmaschine.

Suzuki und Ducati mit Detailarbeit
Suzuki konzentrierte sich auf Details und die Rennabstimmung für den kommenden Grand Prix in Misano. Silverstone-Sieger Alex Rins kam heute auf 71 Runden und Position 13. Rückkehrer Joan Mir beließ es bei 41 Umläufen: „Körperlich bin ich in Ordnung, obwohl es nach der Genesungspause ermüdend war, ein MotoGP-Bike zu fahren. Trotzdem bin ich mit diesem Test zufrieden, denn ich konnte wieder Vertrauen zum Motorrad aufbauen.“

Kurz vor Testende um 18:00 Uhr rückte Danilo Petrucci noch einmal aus und fuhr die zweitschnellste Zeit hinter Quartararo. Andrea Dovizioso drehte heute 81 Runden. Bei Ducati stand Detailarbeit und die Abstimmung im Vordergrund. Auch Testfahrer Michele Pirro war wieder im Einsatz. Details zu Pirros Programm teilte Ducati nicht mit. Jack Miller (Pramac) hielt zu Mittag die Bestzeit und beendete dann seinen Tag vorzeitig. Set-up stand bei „Jackass“ auf dem Programm.

Im KTM-Werksteam war neben Pol Espargaro Testfahrer Dani Pedrosa im Einsatz. Espargaro bezeichnet diesen Test als positiv: „Ich bin zufrieden, was ich vom 2020er-Motorrad gesehen habe. Dani hat sehr gut gearbeitet.“ Außerdem probierte Espargaro ein neues Chassis aus, das er wahrscheinlich beim Misano-Rennen verwenden wird. Im Tech-3-Team war am Freitag nur Hafizh Syahrin unterwegs, weil Miguel Oliveira noch Schmerzen vom Silverstone-Crash hatte.

Neuer Crew-Chief für Andrea Iannone
Einige News gab es im Aprilia-Team. Fabrizio Cecchini arbeitete bisher als Crew-Chief von Andrea Iannone. Nun wurde Cecchini zum Technischen Koordinator des gesamten Teams befördert. Von nun an fungiert Pietro Carprara als Crew-Chief von Iannone bis Saisonende. Carprara arbeitete bisher im Testteam rund um Bradley Smith, der bei diesem zweitägigen Test übrigens nicht auf der Strecke war.

echnisch gesehen gab es bei Aprilia nichts Neues. „Es war kein einfacher Test“, sagt Aleix Espargaro. „Leider sind wir hinter den anderen Fahrern. Wir haben an diesen beiden Tagen nichts Neues ausprobiert. Wir haben an der Geometrie und am Set-up gearbeitet, um für das Rennen in zwei Wochen vorbereitet zu sein.“ Mit 1:32,9 Minuten war Espargaro am Freitag zumindest so schnell wie Marquez.

Insgesamt 21 Fahrer waren am zweiten Tag auf der Strecke. Bei den Privatteams stand die Vorbereitung auf das Rennen an gleicher Stelle (am 15. September) im Vordergrund. Michelin testete außerdem einen neuen, weichen Hinterreifen für die Zukunft. Dieser wird am Rennwochenende nicht zum Einsatz kommen. Misano war außerdem der letzte offizielle MotoGP-Test in der laufenden Saison. Mitte und Ende November stehen die ersten Wintertests in Spanien auf dem Programm.

Die Testzeiten vom Freitag in Misano:
01. Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) – 1:31.639 Minuten
02. Danilo Petrucci (Ducati) +0,476 Sekunden
03. Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) +0,614
04. Valentino Rossi (Yamaha) +0,750
05. Jack Miller (Pramac-Ducati) +0,766
06. Maverick Vinales (Yamaha) +0,937
07. Francesco Bagnaia (Pramac-Ducati) +0,968
08. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +1,101
09. Aleix Espargaro (Aprilia) +1,261
10. Marc Marquez (Honda) +1,266
11. Joan Mir (Suzuki) +1,363
12. Tito Rabat (Avintia-Ducati) +1,442
13. Alex Rins (Suzuki) +1,481
14. Andrea Iannone (Aprilia) +1,614
15. Michele Pirro (Ducati) +1,615
16. Dani Pedrosa (KTM) +1,774
17. Andrea Dovizioso (Ducati) +1,860
18. Pol Espargaro (KTM) +1,884
19. Hafizh Syahrin (Tech-3-KTM) +2,316
20. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +2,450
21. Stefan Bradl (Honda) +2,497

Text von Gerald Dirnbeck

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