Takaaki Nakagami - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Takaaki Nakagami spricht Klartext zur frustrierenden Situation von Honda

(Motorsport-Total.com) – Der Grand Prix von Italien verdeutlichte die Situation von Honda. In Mugello sammelte der größte Motorradbauer der Welt keinen einzigen WM-Punkt – zum zweiten Mal nach Austin in der MotoGP-Saison 2024.

„Es ist die Realität“, seufzt Takaaki Nakagami. „Wenn niemand stürzt, dann sind wir ganz hinten. In ein paar Rennen haben wir Punkte gesammelt, weil einige vor uns gestürzt sind. Wenn fünf Fahrer vor uns stürzen, dann sammeln wir einen oder zwei Punkte.“

„Aber wenn niemand stürzt, dann sind wir auf den Plätzen 19, 20, 21. Das ist natürlich enttäuschend. Es gibt an keinem Wochenende das Gefühl, dass wir es in die Top 10 schaffen könnten. Wenn wir einen Punkt sammeln können, dann müssen wir ihn mitnehmen.“

Vier 14. Plätze sind bisher Nakagamis Ausbeute. Nach sieben Rennwochenenden ist Joan Mir mit 13 WM-Punkten der beste Honda-Fahrer. Mir konnte sogar in einem Sprint einen Zähler sammeln. Aber Honda ist klar die langsamste der fünf Marken im Feld.

Zuletzt wurde eine neue Aerodynamik gebracht. Aber Nakagami spricht Klartext: „Wenn das Motorrad geradeaus fährt, dann ist es ein gutes Motorrad. Aber sobald man zu einer Kurve kommt, wird es richtig schwierig.“

„Dieses Motorrad ist wirklich schwierig. Die Hauptprobleme sind immer gleich. Das Motorrad bleibt nicht auf der Linie, man wird ständig nach außen gedrückt. Das neue Aerodynamik-Paket hat nichts verändert. Nur der Topspeed ist besser geworden.“

„Sobald ich ans Gas gehe, gibt es keinen Grip. Ich erkläre dem Team jedes Wochenende das Gleiche. Jede Session ist das Gefühl auf dem Motorrad gleich. Das ist gar nicht gut, aber es ist die Realität.“

„Ich bin kein Ingenieur. Ich sage ihnen jedes Wochenende, was das Hauptproblem ist. Sie haben das verstanden, aber es ist nicht einfach, das zu lösen. Wir verbessern uns nicht. Es braucht Zeit, aber ich kann nicht bis Saisonende warten. Das ist das Problem.“

Für den Montagstest in Mugello gab es keine neuen Entwicklungen. „Wir haben keine Ideen und in den Taschen keine neuen Teile mehr. Nichts“, ärgert sich Nakagami. Erst nach der Sommerpause sollen wieder neue Entwicklungen für die beiden Rennteams kommen.

Wie behält man in so einer Situation die Motivation? „Ich weiß es nicht. Das habe ich mich auch schon gefragt“, antwortet der Japaner auf diese Frage. „Ich weiß nicht wie ich es mache, dass ich weiter attackiere. Es ist wirklich enttäuschend.“

„Wir arbeiten wie verrückt, aber das Ergebnis ist immer Platz 20. Wir sind ganz hinten. Das ist für Honda und die Fahrer keine gute Situation. Wir geben auf der Strecke alles. Man macht auf der Strecke mit dem Motorrad verrückte Dinge, aber es zahlt sich nie aus.“

„Ich möchte natürlich in jeder Session der beste Honda-Fahrer sein, um mein Potenzial zu zeigen. Das muss ich tun. Aber ich möchte nicht ständig auf Platz 20 sein, sondern es auch ins Q2 schaffen, um eine Strategie für das Rennen zu haben.“

„Jetzt können wir überhaupt keine Strategie machen. Wenn man außerhalb der WM-Punkte fährt, dann hat es keinen Sinn, groß zu pokern. Wir müssen warten, bis ein konkurrenzfähiges Motorrad kommt, damit wir in den Top 10 kämpfen können.“

In Mugello hatte Zarco als bester Honda-Fahrer 31 Sekunden Rückstand. Ist Honda am Tiefpunkt angelangt? „Im Vorjahr war es das härteste Jahr“, vergleicht Nakagami. „Aber wenn ich mir jetzt die Resultate ansehe, dann ist es noch schlimmer. Das betrifft nicht nur mich, sondern alle vier Honda-Fahrer. Es ist wirklich schwierig.“

Text von Gerald Dirnbeck

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