Fabio Quartararo - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Wie in Indien, so in Indonesien: Fabio Quartararo als Dritter im Parc Ferme

(Motorsport-Total.com) – In der für ihn und Yamaha überwiegend frustrierenden MotoGP-Saison 2023 ist Fabio Quartararo am Sonntag zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen auf das Podium gefahren.

Den Grand Prix von Indonesien in Mandalika beendete er mit weniger als einer halben Sekunde Rückstand auf Überraschungssieger Francesco Bagnaia auf dem dritten Platz. Luftsprünge macht Quartararo deshalb aber nicht, denn die altbekannten Yamaha-Probleme wurden auch am Sonntag wieder deutlich.

„Frustrierend!“, war Quartararos erstes Wort im Parc Ferme. „Wir wissen, woran es uns fehlt. Das macht es so frustrierend“, sprach er auf den fehlenden Topspeed der Yamaha M1 vor allem im Vergleich zur Ducati von Bagnaia, aber auch zur Aprilia des Zweitplatzierten Maverick Vinales an.

Im Interview mit MotoGP-Promoter Dorna und auch in der Pressekonferenz äußert sich Quartararo nach dem Rennen zwar etwas gefasster. Aus seinem Frust über seinen materialbedingten Nachteil macht der Ex-Weltmeister aber auch bei diesen Gelegenheiten keinen Hehl.

„Wir kämpfen jetzt seit Jahren mit demselben Problem. Wir müssen uns einfach verbessern“, nimmt Quartararo seinen Arbeitgeber Yamaha einmal mehr in die Pflicht und versucht, das Positive zu sehen: „Immerhin habe ich mir selber bewiesen, dass ich schnell sein und viel besser als nur Dritter sein kann.“

„Der Schlüsselmoment meines Rennens war die Aufwärmrunde“, verrät der Yamaha-Star. Warum das? „Da habe ich versucht, das Hinterrad ganz stark durchdrehen zu lassen“, sagt er, wie er den Hinterreifen (Medium-Mischung) auf die bestmögliche Temperatur für den Start und die Anfangsphase bringen wollte.

In dieser Anfangsphase des 27-Runden-Rennens fuhr Quartararo zunächst am Ende der Top 5 und zwischenzeitlich sogar außerhalb davon. Je länger das Rennen dauerte, desto näher kam er aber der Spitze. Auf den späteren Sieger „Pecco“ Bagnaia holte er mehr als 3,5 Sekundenauf. Im Ziel fehlten Quartararo trotzdem 0,433 Sekunden und zwei Positionen, was nicht zuletzt daran lag, dass er an Vinales nicht vorbeikam.

Überholmanöver aus eigener Kraft so gut wie unmöglich
Die letzten zwei Kurven schildert der Yamaha-Pilot aus seiner Sicht: „In der letzten Rechtskurve war ‚Pecco‘ sehr langsam. Weil aber Maverick schon ganz innen fuhr, war es für mich sehr schwierig, noch etwas zu probieren. Er war am Limit, ich war am Limit. Eine echte Chance, ein Überholmanöver auch nur zu versuchen, hatte ich nicht. Es wäre zu riskant gewesen.“

„Der einzige, den ich heute überholt habe, war Aleix“, spricht Quartararo auf Aprilia-Pilot Aleix Espargaro an. Der Spanier hatte sich entgegen der Empfehlung von Michelin für die weiche Reifenmischung am Hinterrad entschieden.

Damit verlor Espargaro zusehends an Haftung und an Boden, je länger das Rennen dauerte. Abgesehen von ihm setzten auch Miguel Oliveira und Raul Fernandez (beide RNF-Aprilia) sowie Takaaki Nakagami (LCR-Honda) und Pol Espargaro (Tech3-GasGas) auf die weiche Mischung am Hinterrad.

Quartararo: „Ich wäre wirklich glücklich, wenn …“
Bezüglich der Reifenmischung am Vorderrad entschied sich Rennsieger Francesco Bagnaia für die Hard-Mischung, der Zweitplatzierte Maverick Vinales für die Medium-Mischung und Quartararo für die Soft-Mischung. Mit einem solchen weichen Vorderreifen ist Bagnaias WM-Rivale Jorge Martin in Führung liegend gestürzt. Hatte auch Quartararo Schrecksekunden?

„Ich hatte ein paar Momente. Ich glaube aber, dass es für uns trotzdem die beste Reifenwahl war. Klar, dass ich damit nicht ganz die Stabilität hatte, aber es war richtig, das Rennen mit diesem Reifen zu bestreiten“, sagt der Yamaha-Pilot. Abschließend untermauert er noch einmal seine Forderung.

„Dass wir jetzt in drei Rennen zweimal auf das Podium gefahren sind, das ist toll. Hoffentlich ist das ein Ansporn für Yamaha, etwas Größeres zu schaffen“, so Quartararo. Nachsatz: „Ich wäre wirklich glücklich, wenn wir nächstes Jahr ein bisschen mehr Motorleistung hätten, sodass wir es zumindest am Ende von Geraden auf der Bremse versuchen können zu überholen.“

Text von Mario Fritzsche

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