Stefan Bradl - © Honda

© Honda – Der technische Unterschied zur Werks-Honda ist sehr gering

Stefan Bradl hat sich für seine zweite MotoGP-Saison seinen ersten Podestplatz fest vorgenommen. In Katar stürzte der Deutsche allerdings früh und zuletzt in Austin war er von den Top 3 trotz des Testvorteils nie in Reichweite der Top 3.

Nach einem guten Start lag der Zahlinger zwar auf dem zweiten Platz, doch am Ende sah er als Fünfter die karierte Flagge. Bradl muss solide Ergebnisse liefern und die Werksfahrer ärgern. Der Druck kommt in erster Linie von ihm selbst, denn im vergangenen November wurde mit HRC ein neuer Vertrag geschlossen. Von dieser Seite ist sein Arbeitsplatz sicher.

In Austin hatte Bradl im Ziel einen Rückstand von zwölf Sekunden auf Honda-Markenkollege Marc Marquez. Das heißt, dass Bradl pro Runde die entscheidenden Zehntelsekunden verloren hat. Gibt es technisch gesehen einen großen Unterschied zwischen der Werks-Honda und der LCR-Honda? „Sie sind nicht zu 100 Prozent gleich, aber sehr, sehr ähnlich“, wird Bradl von ‚CycleWorld.com‘ zitiert. „Das Werksteam ist immer die Nummer eins, weil ihre Fahrer an der Spitze sind.“

„Der Unterschied zwischen den Motorrädern ist aber sehr klein. Ich kann mich in diesem Bereich auch nicht beschweren. Die Unterstützung von HRC ist mehr als gut.“ Auch die Zusammenarbeit mit HRC ist sehr gut. Als Casey Stoner im Vorjahr seinen Rücktritt verkündet hat, wurde Bradl mehr und mehr in die Entwicklung eingebunden. In der LCR-Box sind auch immer HRC-Techniker zu sehen. „HRC unterstützt uns. Wir sind mehr als zufrieden.“

„Wir bekommen gutes Material. Wenn wir Probleme haben, dann helfen sie uns. Das ist für uns ganz sicher eine große Hilfe“, streicht Bradl hervor. So wie das Werksteam, fährt auch Bradl mit dem Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung. Ducati verfügt ebenfalls über solch ein Getriebe. Bei Yamaha ist es noch in Entwicklung und es steht noch nicht fest, wann die M1 damit ausgerüstet wird. Jorge Lorenzo gab zuletzt in Austin Auskunft darüber, dass er es selbst nicht weiß.

Bradl ist die MotoGP-Honda nur mit diesem Getriebe gefahren. „Für mich ist das der Standard. Als ich zum ersten Mal auf das Motorrad gestiegen bin und die Gänge gewechselt habe, war es unglaublich. Man spürt den Schaltmoment nicht. Man merkt, dass sich die Motordrehzahl ändert, aber das Motorrad bewegt sich überhaupt nicht. Es ist sehr geschmeidig und schnell“, schildert Bradl bei ‚CycleWorld.com‘ seine Eindrücke. „Es ist eine tolle Technologie. Man kann in einer Kurve den Gang wechseln, ohne dass das Motorrad unruhig wird.“

Bradl hat an seinem Fahrstil gearbeitet
In seinem ersten MotoGP-Jahr hat Bradl auch seinen Fahrstil auf die Königsklasse umgestellt. Zu Beginn pflegte er noch den runden Moto2-Fahrstil, bei dem man viel Speed in die Kurve mitnimmt. Aufgrund der deutlich höheren Power, muss das MotoGP-Motorrad anders bewegt werden, damit man die Vorteile der Motorleistung ausnutzen kann. Speziell die RC213V muss spitz und mehr wie ein V durch die Kurve bewegt werden. „Manchmal ist mein Fahrstil zu aggressiv, aber generell bin ich recht zufrieden damit.“

„Ich bin am Kurveneingang sehr schnell. Natürlich braucht man dafür Vertrauen zum Vorderrad“, sagt Bradl. Dieses Vertrauen fehlte in Katar, weshalb er auch über das Vorderrad ausrutschte. „Normalerweise bin ich über das Vorderrad sehr schnell. Dann stelle ich das Motorrad auf und beschleunige. Das ist eine meiner Stärken. Die Honda muss so gefahren werden, weil der Kurvenspeed nicht der Beste ist. Man muss bremsen, umlegen und dann so früh wie möglich beschleunigen.“

„Ich habe das von den Honda-Ingenieuren gelernt. Der Kurvenspeed ist mit der Honda nicht so wichtig. Man muss sich auf den Kurvenausgang konzentrieren, den Speed aus der Kurve mitnehmen und beschleunigen.“ Dagegen muss die Yamaha in der Kurve runder gefahren werden. Aus diesem Grund konnte Bradl in Katar auch Rossi für einige Runden hinter sich halten.

Text von Gerald Dirnbeck

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