© LCR-Honda - Stefan Bradl kämpfte beim Grand Prix von Deutschland mit stumpfen Waffen

© LCR-Honda – Stefan Bradl kämpfte beim Grand Prix von Deutschland mit stumpfen Waffen

Nach dem sehr guten Qualifying durften die deutschen Fans am Sachsenring auch einige Führungsrunden von Stefan Bradl bejubeln. Der Deutsche setzte beim Start als einziger der Spitzenfahrer auf Slicks und ersparte sich den Motorradtausch nach der Einführungsrunde.

Doch die Honda RC213V war für die Bedingungen falsch abgestimmt. In der Startaufstellung gelang es der LCR-Crew nicht, rechtzeitig mit dem Umbau aufs Trockensetup fertig zu werden.

„In der Startaufstellung entschied ich mich für Slicks und denke, dass es die richtige Entscheidung war. Leider gab es in der Startaufstellung einige Probleme, als die Mechaniker die Maschine vom Regen-Setup aufs Trocken-Setup umbauten“, berichtet Bradl. „Es gab ein Problem mit dem Federbein. Deswegen konnten sie die Gabel nicht auf die Trocken-Einstellungen umbauen.“

„Ich fuhr mit einem gemischten Setup herum: Die Front war für Regen eingestellt und das Heck für trockene Bedingungen. Zudem machte ich selbst einen Fehler, als ich mich dazu entschied, nicht in die Boxengasse zu fahren. Ich dachte, dass ich verglichen zu den anderen Fahrern, die aus der Boxengasse ins Rennen starteten, einen großen Vorteil habe, wenn ich von meinem Startplatz ins Rennen gehe“, erklärt der Deutsche.

„Nach wenigen Runden erkannte ich, dass es ein grober Fehler war, von meinem Startplatz zu starten“, gesteht der Honda-Pilot, der im Rennen mit stumpfen Waffen kämpfte. „Ich hätte vor dem Start mein Motorrad wechseln sollen, damit ich mit einem reinen Trocken-Setup fahren kann. Doch da gehen einem viele Dinge durch den Kopf. Wir hatten die Probleme in der Startaufstellung, die uns aus dem Konzept brachten.“

Es dauerte nur wenige Runden, bis Marc Marquez und Dani Pedrosa an Bradl vorbeizogen. Bradl konnte sich nicht gegen die Angriffe der Konkurrenten wehren, wurde am Ende nur 16. und verpasste damit die Punkteränge. Besonders die Gabeleinstellungen machten dem ehemaligen Moto2-Weltmeister zu schaffen. In den harten Bremszonen war Bradl machtlos, weil die Gabel seiner Satelliten-Honda bis zum Anschlag durchfederte.

Doch wie fühlt es sich an, mit einem Regen-Setup im Trockenen zu fahren? „Man kann nicht richtig bremsen, weil die Gabel auf Block geht. Die Bremswirkung war dadurch ziemlich niedrig. Der Vorderreifen verhält sich wie ein Radiergummi und muss sehr viel Arbeit übernehmen“, erklärt Bradl, der etwa 54 Sekunden hinter Markenkollege Marquez ins Ziel fuhr.

„Die Strecke war noch ein bisschen nass. Ich dachte, dass wir vielleicht sogar Vorteile haben mit diesem gemischten Setup. Nach dem Start freute ich mich über die Führung und hoffte, den Vorsprung bis ins Ziel zu verwalten. Doch die anderen Fahrer waren deutlich schneller“, schildert der LCR-Honda-Pilot. „Ich verlor drei Sekunden pro Runde. Es war sehr enttäuschend.“

Text von Sebastian Fränzschky

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