Yamaha - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Fabio Quartararo war vom ersten Prototypenfür 2024 nicht begeistert

(Motorsport-Total.com) – Seit Jahren fordert Fabio Quartararo mehr Leistung für den Reihenvierzylinder der Yamaha M1.

Beim Montagstest in Misano war ein neues Triebwerk im Einsatz. Ex-Ferrari-Motorenchef Luca Marmorini wurde mit neutralem T-Shirt ebenfalls in der Box gesichtet.

Der Italiener hat schon Aprilia geholfen, den V4-Motor konkurrenzfähig zu machen. Nun zählt Yamaha auf Marmorinis Erfahrung. Man hat sich mit dessen Designbüro externe Expertise ins Boot geholt. Die Erwartungen waren groß.

Aber genauso ernüchtert äußerte sich Quartararo nach den ersten Runden mit diesem weiterentwickelten Motor: „Das Gefühl ist anders, aber ich habe mehr Power erwartet. Es ist schwierig, etwas Positives über diesen Motor zu sagen.“

Ganz anders lauteten die Aussagen von Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli. „Ich kann sehen, dass der neue Motor schneller ist, als wir erwartet haben. Er ist konstant schneller und scheint einfacher zu fahren“, war seine Analyse des Misano-Tests.

Diese widersprüchlichen Erkenntnisse sorgten auch bei Quartararo für Verwunderung, als er von Meregallis Einschätzung erfahren hat. „Beim Misano-Test hat man die Kommentare des Teammanagers und meine gehört. Sie waren schwarz und weiß, komplett anders.“

„Ich kann ganz klar sagen, dass der Test eine Enttäuschung war“, hielt der Ex-Weltmeister erneut im Rahmen des Indien-Wochenendes bei DAZN Spanien fest. „Der Motor hat nicht dem Standard entsprochen, den ich erwartet habe.“

„Wir haben überhaupt keine Fortschritte gemacht. Aber wenn der Teammanager meint, dass er besser ist, dann muss man ihm zuhören. Einer sagt weiß, der andere sagt schwarz. Ich finde aber, dass die Aussagen des Fahrers etwas wichtiger sind.“

„Der Fahrer testet das Motorrad und hat das Gefühl, ob das Motorrad einfacher zu fahren ist oder nicht. Wenn wir so anfangen und wir nicht auf einer Linie sind, dann wird die Saison 2024 genauso oder noch schlechter verlaufen“, stellt Quartararo Yamaha die Rute ins Fenster.

Warum Meregalli die Erwartungen erfüllt sieht
Beim Misano-Test ist nur der Franzose mit dem neuen Motor auf der Strecke gewesen. Franco Morbidelli wurde nicht mehr damit hinausgeschickt, weil er Yamaha mit Saisonende verlässt. Im Hintergrund testet Cal Crutchlow viele neue Entwicklungen für das kommende Jahr.

Dieser Misano-Testmotor war nur eine erste Evolution. Meregalli bleibt dabei, dass die Erkenntnisse positiv waren. „Der Grund für die unterschiedlichen Standpunkte lag an der Kommunikation“, rekapitulierte der Italiener in Indien bei MotoGP.com.

„Das war unser Fehler, weil wir Fabio nicht über die Erwartungen informiert hatten. Wir haben beim Test gesehen, was wir erwartet hatten. Es war ein neuer Motor mit einem anderen Charakter. Ich war zufrieden, weil wir keinerlei Probleme hatten.“

„Wir haben die Erwartungen prinzipiell bestätigt. Wir arbeiten auch an zwei weiteren Spezifikationen. Eine wird für den Valencia-Test bereit sein und eine für den Malaysia-Test. Natürlich hatte er andere Erwartungen, aber das lag daran, dass wir ihn nicht informiert hatten.“

Am kommenden Wochenende wird Crutchlow in Motegi (Japan) seine erste Wildcard in diesem Jahr bestreiten. Der Brite ist mit seinem Testteam vor Ort. Der Fokus liegt darauf, neue Entwicklungen im Rennbetrieb zu testen.

Text von Gerald Dirnbeck

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