Ducati Panigale V4R - © Ducati

© Ducati – Die Ducati Panigale V4R wird auch in Zukunft kein Ride-Height-Device haben

(Motorsport-Total.com) – Die Motorräder in der MotoGP haben sich in den vergangenen Jahren optisch stark verändert.

Komplexe Aeroverkleidungen und verschiedene Systeme wie das Ride-Height-Device haben den Look der Prototypen stark geprägt. Die Motorräder in der Superbike-WM hingegen wirken eher wie klassische Sportmotorräder, auch wenn einige Hersteller ihre Maschinen in den zurückliegenden Jahren mit auffälligen Winglets ausgestattet haben.

Das Ride-Height-System hat sich in der MotoGP durchgesetzt. Diese Technologie verbessert die Beschleunigung und somit auch den Topspeed. In der MotoGP werden die Systeme mechanisch betätigt. Warum wurde diese Innovation bisher nicht auf die Superbikes übertragen?

Wir haben exklusiv bei Ducati-Technikkoordinator Marco Zambenedetti nachgehakt. „Ducati hat diese Technik auch für das Superbike entwickelt, doch die Regeln erlauben den Einsatz nicht“, begründet der Italiener.

„Selbst wenn es bei einem Serien-Superbike verbaut ist, darf es nicht in der Superbike-WM verwendet werden. Deshalb haben wir aufgehört, in diese Richtung etwas zu entwickeln. Es ergibt einfach keinen Sinn“, schildert Marco Zambenedetti gegenüber Motorsport-Total.com.

Subtile Kritik an der Entwicklung der MotoGP-Motorräder
Ducati gilt im Motorrad-Rennsport als Innovationstreiber. „Es gibt viele Technologien, die im Rennsport entstehen und die Performance verbessern. Einige davon können wir auf das Serien-Superbike übertragen. Diese haben dann wie im Fall der Aerodynamik-Entwicklungen einen gewissen Mehrwert für den Kunden“, erklärt Marco Zambenedetti.

„Einige andere Technologien sind dem Rennsport vorbehalten, weil sie zu komplex sind oder weil es sich um Features handelt, die für den Endverbraucher uninteressant sind“, berichtet der Ducati-Technikkoordinator.

Gibt es Technologien, die der Ducati-Ingenieur gern von der MotoGP in die WSBK transferieren würde? „Ich möchte die Frage anders beantworten“, kommentiert Marco Zambenedetti. „Es gibt Dinge am MotoGP-Bike, bei denen ich mir wünsche, dass sie dem MotoGP-Bike vorbehalten sind und nicht den Weg in die Superbike-WM finden“, scherzt der Italiener, der offensichtlich auch kein großer Freund der immer futuristischer wirkenden MotoGP-Bikes ist.

Beim Transfer aus der MotoGP in die WSBK gibt es eine Hürde
Um eine MotoGP-Technologie in die Superbike-WM zu übertragen, muss je nach Innovation ein Umweg über die Serie gemacht werden. „Es gibt wirklich viele Dinge, die wir vom MotoGP-Bike auf unsere Motorräder übertragen. Doch um es beim WSBK-Bike verwenden zu können, müssen wir es in der Regel erst beim Serien-Superbike einsetzen“, schildert Marco Zambenedetti und verweist auf die Seriennähe der Superbike-WM.

„Wenn wir der Meinung sind, dass es eine Entwicklung gibt, die interessant ist für unsere Endverbraucher, dann übernehmen wir es bestmöglich bei der Serienversion. Das ermöglicht es uns dann, diese Technologie auch in der Superbike-WM zu verwenden“, erklärt der Ducati-Ingenieur.

Es gibt natürlich auch Entwicklungen, die vergleichsweise einfach von der MotoGP in die seriennahe Superbike-WM transferiert werden können. Elektronische Regelstrategien oder Motor-Mappings zählen zu den Entwicklungen, die vergleichsweise einfach zu übertragen sind.

Andere Entwicklungen sind nicht so einfach auf das Superbike zu übertragen. Doch bei Ducati wird ununterbrochen getüftelt, um die Performance weiter zu steigern. „Es ist ein konstanter Prozess. Wir versuchen ständig, die Erfahrungen aus dem Rennsport für unsere Kunden zugänglich zu machen. Das ist die Philosophie von Ducati“, so Marco Zambenedetti.

Text von Sebastian Fränzschky

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