Alex Hofmann - © Interwetten AG

© Interwetten AG – Ex-Rennfahrer Alex Hofmann kennt die Grand-Prix-Szene wie seine Westentasch

(Motorsport-Total.com) – Alex Hofmann hat in seiner Karriere insgesamt 106 Grands Prix bestritten. Zwischen den Jahren 2002 und 2007 war der Deutsche in der MotoGP aktiv. Der ganz große Erfolg blieb ihm allerdings verwehrt. Seit einigen Jahren arbeitet Hofmann als Experte für den Fernsehsender ‚Sport1‚ und bringt den Fans den Sport mit seinem Expertenwissen nahe.

Dazu beeindruckt er als Sprachtalent bei den Interviews im Parc Ferme. Vor dem Auftakt in Katar analysiert Hofmann im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘ die Voraussetzungen für die anstehende Saison.

Frage: „Die neue Saison steht vor der Türe. Freust du dich, dass es jetzt endlich wieder losgeht?“
Alex Hofmann: „Ja auf jeden Fall. Es wird ein spannendes Jahr und wir freuen uns auf alles, was da kommt. Dementsprechend glaube ich, dass sich jeder Fan darauf freuen kann, dass es wieder mit der MotoGP losgeht. Es war eine lange Zeit ohne.“

Frage: „Welche Erkenntnisse hast du aus den MotoGP-Testfahrten gewonnen?“
Hofmann: „Es wird auf jeden Fall spannend. Ganz wichtig war in Jerez zu sehen, dass es der Doktor immer noch drauf hat. Das ist ganz wichtig für die Meisterschaft. Rossi ist zurück und Marc Marquez wird wie eine Bombe einschlagen. Wir haben praktisch die fantastischen Vier, die dominant sein werden. Zwei Fahrer klopfen extrem an, nämlich Crutchlow und Bradl. Natürlich hoffen wir aus deutscher Sicht auf Stefan. Ich denke, dass in diesem Jahr viel Pulver drin sein wird. Es sollte eine ganz spannende Geschichte werden.“

Frage: „Glaubst du, dass es am Ende wieder auf ein WM-Duell Pedrosa gegen Lorenzo hinauslaufen wird?“
Hofmann: „Ich glaube ja. Die zwei sind die dominanten Fahrer. Es wird Rennstrecken geben, die mehr Honda oder Yamaha liegen werden, wie beispielsweise Jerez für Yamaha. Austin scheint mehr eine Honda-Geschichte zu sein. Wir müssen mal abwarten, wie sich das entwickelt. Pedrosa wird definitiv merken, dass es jetzt der Fall ist, wenn er es in der MotoGP machen will. Die Gefahr ist natürlich, dass ihn der junge Wilde überrennt. Ich bin gespannt wie das gut geht, dass diese beiden Spanier im gleichen Team freundlich miteinander umgehen. Das hat natürlich viel Explosionsgefahr. Das wird spannend zu beobachten sein.“

„Ich glaube nicht, dass es Rossi noch über das ganze Jahr schafft, außer die anderen beiden verletzen sich. Eventuell kann er es über seine Erfahrung machen. Marquez ist noch zu jung, der muss noch viele Fehler machen. Ich glaube schon, dass die beiden die großen Favoriten sind. Und alle anderen spielen hoffentlich schön mit.“

Frage: „Was macht Lorenzo und Pedrosa derzeit aus Fahrersicht so stark?“
Hofmann: „Ich bin noch gegen Dani Pedrosa gefahren. Er hat Erfahrung ohne Ende im Honda-Werksteam. Lorenzo ist ein sehr kompletter Rennfahrer. Er ist robust, er ist aggressiv, er ist konstant und ein extremer Arbeiter. Er schafft es auch Nachteile beim Speed über ein Rennen auszugleichen. Das sind momentan schon die beiden Großen. Bei Marquez bin ich mir sicher, dass wir den Speed aber nicht die Konstanz sehen werden. Bei Valentino Rossi hoffe ich und würde es mir wünschen, dass er der dritte Joker im WM-Kampf werden wird, eben durch seine absolute Erfahrung und gewisse Tricks, die er einfach drauf hat. Das wäre natürlich der Hit.“

Frage: „Wenn du Pedrosa und Lorenzo auf der Strecke beobachtest, denkst du dir manchmal ‚Wow. Das ist von einem eigenen Planeten‘, oder kochen sie auch nur mit Wasser und sind eben auf so einem extrem hohen Niveau?“
Hofmann: „Sie kochen mit Wasser. Rein vom Fahrtalent war Casey Stoner einer, wo man gesagt hat: ‚Wow!‘ Für mich ist alles ‚wow‘ was sie da veranstalten, aber es ist nichts außerirdisches. Sie sind die Besten und machen es super. Es ist jetzt aber nicht so, dass man am Streckenrand steht, mit dem Kopf schüttelt und denkt ‚Wahnsinn‘. Sie sind sehr gute Arbeiter. Sie fahren sehr sauber, haben viel Erfahrung und arbeiten mit diesen starken Teams perfekt zusammen.“

„Ein Marc Marquez wird wahrscheinlich schon mit seinem ‚Ellbow down‘, also dass er überall den Ellbogen auf dem Boden hat, rein optisch beeindrucken. Da wird man sich schon fragen, wie macht der Kerl das eigentlich? Ob es jetzt das effizienteste ist, müssen wir abwarten, aber rein vom spektakulären Stil ist er schon der Nachfolger von Casey Stoner.“

Fahrstil von Marc Marquez spektakulär

Frage: „Es wird viel über den Fahrstil von Marquez gesprochen, dass er etwas ganz Neues in die Szene hineinbringt. Denkst du, dass das sein könnte?“
Hofmann: „Das ist eine gute Frage. Ich bin ja selbst noch aktiv unterwegs als Testfahrer und probiere das mit dem Ellbogen auch hin und wieder aus. Es muss einem als Fahrer aber auch liegen, denn man lehnt sich mit dem Oberkörper extrem weit hinaus, um da überhaupt hinzukommen. Ihm liegt das, er mag das so. Er macht das nicht anders. Man muss das auch mögen, dass man da mit dem Ellbogen am Boden streift.“

„Ich kann mir vorstellen, dass es nicht jedermanns Sache ist, speziell bei der Gashand. Links kann ich es mir noch besser vorstellen, aber in der Gashand – dass man sauber ans Gas geht und gleichzeitig mit dem Ellbogen am Boden streift, das muss man schon auch mögen. Momentan ist es so, dass es jeder gerne für die Fotos macht, aber ich glaube nicht, dass es sich durchsetzen wird. Man muss natürlich sagen, dass die Möglichkeit Vorderradrutscher abzufangen schon größer ist, weil man mit dem Ellbogen viel mehr über dem Vorderrad ist als mit dem Knie.“

„Es gibt da eventuell die Möglichkeit den einen oder anderen Sturz zu vermeiden, den man mit dem Knie nicht mehr abgefangen hätte. Das könnte ein Vorteil sein, aber ich muss gestehen, dass ich keinen Vorteil darin sehe, dass er deswegen zehnfacher Weltmeister wird. Es zeigt natürlich auch wie extrem er als Talent unterwegs ist und welche Ausnahme er ist. Das macht es für alle Fans und Journalisten natürlich noch interessanter.“

Frage: „Marquez ist in der Moto2 durch einen aggressiven Fahrstil und eine Kompromisslosigkeit aufgefallen. Kann er sich das auch gegen die Superstars leisten?“
Hofmann: „Nein. Das wird er nicht können. Es ist einfach eine andere Geschichte, ob man gegen einen Pol Espargaro, der selbst noch auf dem Weg nach oben ist, fährt, oder gegen einen Valentino Rossi, der fast 300 Grands Prix auf dem Buckel hat. Es sind die größten Talente der Welt, sie sind jetzt alle dort und sie haben mehr Erfahrung als er.“

„Und das werden sie in genau solchen Momenten auch ausspielen. Ich bin mal gespannt, wie er es anlaufen lässt. Dort werden sie es sich nicht gefallen lassen. Das ist ganz klar, da wird auch etwas zurückkommen. Es wird die Renndirektion von Anfang an mehr gefragt sein, damit gefährliche Manöver von Anfang an bestraft werden. Das wäre wichtig. Wenn es auf der Rennstrecke eskaliert, dann glaube ich schon, dass Lorenzo, Rossi und Co. zurückbeißen werden.“

Generationenduell gegen Rossi

Frage: „Glaubst du kann sich in diesem oder auch im nächsten Jahr ein Generationenduell zwischen Altmeister Rossi und dem aufstrebenden Star Marquez entwickeln?“
Hofmann: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir das in diesem Jahr in der WM sehen werden. Der junge Wilde wird Rennen gewinnen und auf dem Podium stehen. Wahrscheinlich schon vom ersten Rennen an. Man muss sehen wie gut er reinkommt in Katar und ob er drauf sitzen bleibt. Das wird noch die größere Frage über die Renndistanz sein. Aber klar, das sind zwei komplette Generationen. Marc Marquez hat glaube ich als er klein war die Poster von Valentino Rossi in seinem Zimmer hängen gehabt. Jetzt werden sich die zwei auf der Strecke ordentlich die Kante geben.“

Frage: „Kommen wir zu Stefan. Sein Ziel sind Podestplätze. Wie realistisch siehst du das und wie bewertest du seine Steigerung vor dem zweiten Jahr?“
Hofmann: „Sein erstes Jahr war schon sehr gut, muss man ganz klar sagen. Natürlich auch bedingt durch das Team und das Bike. Seine Konkurrenten sind sowieso nur die Prototypen. Man kann immer sagen, dass 24 Fahrer am Start stehen, aber man muss ehrlich sein, dass Prototypen und CRT zwei verschiedene Klassen sind. Das ist einfach so. Ducati ist auch nicht auf dem Niveau, aber ich glaube, dass dort jetzt gut gearbeitet wird und Dovizioso auch einer ist, der vielleicht mehr Arbeitet als ein Rossi. Schon alleine aus der Motivation und der anderen Situation heraus.“

„Trotzdem muss man klar sagen, dass Stefan – genau wie es auch Cal Crutchlow macht – die Werksfahrer ärgern muss. Das erwartet Honda von ihm, das erwartet das Team von ihm. Das heißt natürlich schon, dass noch drei, vier Zehntel kommen müssen. Die ersten fünf, sechs Plätze müssen für ihn Pflicht sein, immer mit dem Drang Richtung Podium. Es ist einfach in dieser Welt so, egal ob Formel 1 oder MotoGP. Ein Rookie-Jahr ist genehmigt, aber im zweiten Jahr erwarten die Leute von dir Resultate, und zwar noch bessere als im Vorjahr.“

„Die Möglichkeiten hat er, aber es muss noch eine Steigerung kommen, speziell im Rennen. Er hat einen HRC-Vertrag auch für das nächste Jahr. Sollten sich Marquez und Pedrosa in die Wolle geraten, wäre das natürlich gar nicht so verkehrt. Dann wäre er vielleicht der lachende Dritte im Honda-Boot. Das muss er wissen und muss immer alles geben und die Jungs fordern wo es nur geht.“

Hofmann kein großer Fan der Claiming-Rule

Frage: „Du hast die Claiming-Rule-Fahrer angesprochen. Sie bekommen für diese Saison auch einen weicheren Reifen für bestimmte Strecken. Bei den Jerez-Test haben rund zwei Sekunden gefehlt. Glaubst du, dass die Lücke kleiner wird, auch weil sie jetzt ein Jahr Erfahrung haben?“
Hofmann: „Nicht wirklich, nein. Natürlich haben die Teams ein Jahr mehr Erfahrung und die Entwicklung geht weiter. Sie entwickeln aber nicht so schnell wie die Werksteams. Das ist einfach so. Der Reifen hilft ein bisschen, aber die Spitze vorne bleibt auch nicht stehen. Das ist nun mal Fakt.“

„Jerez ist ein schlechtes Beispiel, denn ein Pol Espargaro verliert mit der Moto2 in Jerez auch nur knapp drei Sekunden. Diese Rennstrecke ist ein schlechter Gratmesser. Wenn es dann auf Strecken wie Texas geht, wo die Werksteams getestet haben, dann werden sie den CRTs zwischendurch auch mal vier, fünf Sekunden geben. Ich glaube nicht wirklich dran. Die Prototypen müssen weiterhin einen sehr schlechten Tag haben, damit die CRTs mitfahren können.“

„Das wird sich auch nicht ändern, weil die Kosten und die Grundlagen der verschiedenen Bikes sehr unterschiedlich sind. Es sollte so nicht weitergehen. Es war ursprünglich geplant, dass es nur ein Übergang ist. Ich hoffe, dass es dann nach dem zweiten Jahr auch vorbei ist. Man müsste zwei Meisterschaften fahren, die es eigentlich auch sind.“

Frage: „Wir haben in diesem Jahr auch ein neues Qualifying-Format. Was denkst du darüber?“
Hofmann: „Es ist ein sehr guter Ansatz. Man muss sagen die Qualifyings waren auf eine Stunde mal spannend als es die Qualifyer gab. Die gibt es mittlerweile auch nicht mehr, denn es gibt nur noch die Rennreifen. Man muss schon sagen, dass es aus TV-Sicht nicht so richtig spannend war. Jetzt haben wir die Möglichkeit, dass die Burschen schon im Freien Training gefordert sind eine gute Zeit zu fahren, um sich schon mal vorzuqualifizieren. Dann gibt es eben das kleine Shootout der Hinterbänkler. Das finde ich auch okay, damit sie auch ihre TV-Zeit bekommen. Man muss mal abwarten, wie es sich in der Realität dann umsetzen lässt, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist, um das Qualifying-Format spannender zu gestalten.“

Moto2: Auch die Rennleitung ist gefragt

Frage: „Kommen wir zur Moto2. Es ist die mitunter spannendste Klasse. Es wird auch extrem hart gekämpft. Das Spektakel ist vorhanden, aber findest du, dass es manchmal zu hart zugeht?“
Hofmann: „Naja, die eine oder andere Situation war sicher zu viel, aber da ist die Rennleitung gefragt. Für die Fans ist es trotzdem spektakulär, aber das kommt eben dabei heraus, wenn alle praktisch auf den gleichen Motorrädern sitzen und die gleichen Reifen und PS haben. Dann wird man auch harten Rennsport sehen, weil man sich keinen Vorteil erkaufen kann. Das ist das Schöne daran und wird auch so weitergehen. Bei diesen zu harten Manövern sind eigentlich Loris Capirossi und die Rennleitung in diesem Jahr mehr gefragt. Da waren sie in der Vergangenheit ab und zu ein bisschen zu schludrig.“

Frage: „Sandro Cortese steigt in die Moto2 auf und Marcel Schrötter hat wieder ein Motorrad ergattert. Was traust du ihnen zu? Die Vorzeichen sind recht unterschiedlich.“
Hofmann: „Sandro kann entspannt an die Sache herangehen. Er hat sein eigenes Team und ist super aufgestellt. Viel besser kann es nicht kommen. Als Moto3-Weltmeister hat er einen gewissen Anspruch und er sollte meiner Meinung nach immer in die Punkteränge fahren. Das hat er drauf und er hat es bei den Testfahrten gezeigt. Das muss sein Anspruch sein. Der Gedanke muss nach vorne sein und Highlights sollten bitte nicht ausgeschlossen sein. Das heißt, dass er auch mal in die Top 10 oder die Top 6 hineinfährt. Das sollte er drauf haben und ich denke, dass sollte auch möglich sein.“

„Für den Marcel Schrötter muss ich ganz klar sagen, dass wir erst abwarten müssen, was sein Team hergibt. Er ist leider immer in der Situation, dass man nie so genau weiß wie gut das Material, das Bike und das Team sind. Das Bike ist vom letzten Jahr, aber das sollte kein Grund sein, dass man keine Leistungen zeigen kann. Die Teamstruktur kann ich jetzt noch nicht beurteilen. Ich hoffe, dass er in diesem Jahr viel fahren kann, sich steigern kann und zeigen kann welches Talent er ist. Das ist in den letzten zwei Jahren einfach untergegangen. Ansonsten muss ich gestehen, dass ich schwarz sehe, dass er noch weitere Geldgeber findet.“

Frage: „Der große Pechvogel der Wintertests war Tom Lüthi mit seiner Verletzung. Wenn er zurückkommt ist der WM-Zug vermutlich schon abgefahren und er muss dann weiterhin Einzelergebnisse einfahren.“
Hofmann: „Es wäre natürlich ein tolles Jahr für ihn geworden. Bis auf Pol Espargaro sehe ich sonst niemanden, der dominant werden könnte. Tom wäre für mich von der Erfahrung her immer Top 3 gewesen. So geht es aber im Rennsport. Es ist nicht fair, aber es ist leider so. Er muss jetzt schauen, dass er wieder fit wird. Er hat auch eine Teamstruktur, die es ihm erlaubt sich Zeit zu nehmen. Wenn er wieder zu 100 Prozent fit ist, muss er versuchen so gut wie möglich in das Spiel wieder hineinzukommen. Dann muss er weiterplanen. Kurzfristig muss man sagen, dass er Pech hatte. Es ist ganz doof gelaufen, aber leider sind das Geschichten, die der Rennsport auch schreibt. Da kenne ich mich auch aus. Verletzungen sind nie gut, aber meistens kommen sie dann, wenn sie gar nicht gebraucht werden.“

Frage: „Im Vorjahr hat Dominique Aegerter einige Rennen angeführt. Da einige Topfahrer n die MotoGP aufgestiegen sind, möchte er regelmäßig in die Top 4 fahren. Hältst du das für möglich?“
Hofmann: „Konstant unter die Top 3 oder 4 zu fahren, dafür muss noch ein großer Schritt kommen. Das traue ich ihm zu, denn Dominique ist ein harter Arbeiter und hat sich gut gesteigert. Vielleicht wird er durch diese Situation in der Schweiz sogar als Speerspitze gehandelt. Vielleicht kann er da reinwachsen und sich dem annehmen. Ich bin mir sicher, dass er permanent in die Top 8 fährt und immer wieder um das Podium kämpfen kann. Wenn er es schafft permanent in die Top 5 zu fahren, wäre das natürlich super. Ich würde es nicht ausschließen, aber es muss noch eine dementsprechende Steigerung kommen.“

Folger die große Hoffnung

Frage: „In der Moto3 hat Jonas Folger super Material zur Verfügung und zählt sicherlich zu den Mitfavoriten. Siehst du das auch so‘?“
Hofmann: „Ja und es wird trotzdem sehr, sehr hart. Speziell aus spanischer Sicht sind so viele Talente da, auch wenn Vinales erstmal verletzt ist. Es kommen viele Talente nach, die sehr gute Voraussetzungen haben. Er muss auch den nächsten Schritt machen und zwar nicht nur von der Konstanz sondern auch vom reinen Speed. Für mich ist er von der Körpergröße und vom Gewicht nicht der optimale Moto3-Fahrer. Das wird er wettmachen müssen. Es ist leider so, dass er etwas größer als die Spanier ist.“

„Dann sehe ich ihn gerne im Jahr darauf auf einer Moto2. Da gehört er für mich eher hin. Trotzdem muss ich sagen, dass er ganz klar unsere große deutsche Hoffnung ist. Es muss noch der nächste Schritt kommen und den traue ich ihm bei Jorge Martinez zu, weil er auch persönlich einen Schritt gemacht hat. Dann kann ich mir vorstellen, dass er regelmäßig auf das Podium fährt und um Siege kämpft, und mit ein bisschen Glück auch um den WM-Titel fährt. Warum auch nicht? Es wird aber auf jeden Fall nicht leicht.“

Frage: „In der kleinsten Klasse haben wir auch die Nachwuchstalente Philipp Öttl, Toni Finsterbusch und Florian Alt, die sich an die WM herantasten.“
Hofmann: „Toni geht in sein zweites Jahr, aber ich nehme in auch noch als Rookie dazu, denn unter den Voraussetzungen im letzten Jahr kann man es nicht wirklich zählen. Für Alt und Öttl geht es in erster Linie darum Runden zu drehen. Die Burschen sollen um die Welt reisen, Spaß haben, Erfahrung sammeln und ab und an in die Punkte fahren. Bei so jungen Talenten kann es natürlich auch der Fall sein, dass sie absolute Ausreißer nach oben haben.“

„Wenn man sieht wie Fenati letztes Jahr in seine Premierensaison gestartet ist. Es ist alles möglich, kann man aber natürlich nicht vorhersehen. Das sind aber Sachen, die man von den Jungs nicht erwarten muss. Es geht darum zu lernen, so viele Runden wie möglich zu fahren und entspannt an dieses Business heranzugehen. Dann muss man sehen, dass ein paar Punkte auf dem Programm stehen. Da nehm ich Toni Finsterbusch auch hinein. Sie sollen Spaß haben, viel lernen und ihre Sponsoren glücklich machen, damit sie dann im Jahr darauf wieder angreifen können.“

Edgar Mielke und Alex Hofmann - © SPORT1

© SPORT1 – Edgar Mielke und Alex Hofmann sind bei Sport1 ein eingespieltes Team

Frage: „Wie siehst du das Verhältnis mit Eddie Mielke?“
Hofmann: „Wir sind wie ein altes Ehepaar. Wir kennen uns ja schon sehr lange, denn er hat mich interviewt als ich 18 und aufstrebend war. Er hat damals die MotoGP bei RTL kommentiert. Wir verstehen uns blind und kennen die Stärken und Schwächen vom anderen. Mittlerweile merkt man das auch bei den Übertragungen. Es ist entspannt geworden und ich freue mich wieder auf die Zusammenarbeit. Ich kann mir an dieser Position auch niemanden anderen vorstellen. Ich glaube, dass wir im Paket so gut funktionieren, weil wir uns eben so gut kennen.“

Frage: „Man merkt auch, dass dir die Arbeit im Fernsehen viel Spaß macht. Ist es deine zweite Leidenschaft geworden?“
Hofmann: „Ja auf jeden Fall. Für mich war es am Anfang eine Alternative zum aktiven Rennsport. Mittlerweile ist es schon ein schöner Job geworden.“

Text von Gerald Dirnbeck

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4 Antworten auf Alex Hofmann (MotoGP): „Es wird viel Pulver drin sein“

  1. jan

    wenn sich der alex keinen anderen neben sich vorstellen kann als eddi,dann hat er die meinung exclusiv in deutschland…

  2. boogie_de

    Das glaubst auch nur du, der Eddi mag vllt nicht der MotoGP-Kenner sein, aber ich finde seine Moderation klasse, jedenfalls nicht schlechter als das, was wir bei Eurosport zu hören bekommen.

  3. PÄS

    Außer ihm glauben das auch mindestens 524 andere Leute…

  4. Erich Wandl

    Ich vermisse heute das Kommentar von Alexander Hoffmann auf Servus TV. Was macht der super Typ.

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